DGB 02 - Falsche Götter
werde ge winnen. Das wissen Sie, oder?«
»Sie sind sehr gut, aber vergessen Sie nicht, dass es ir gendwo dort draußen jemanden gibt, der Sie schlagen kann.«
»Nicht in
diesem Leben«, sagte Lucius.
Der stille Orden traf sich wieder in der Rüstkammer, ob wohl sich eine erlesenere Gruppe als sonst versammelt hatte. Logenmeister Serghar Targost hatte den Vorsitz über eine Versammlung hoher Offiziere der Legion.
Aximand verspürte einen Stich des Bedauerns, als er sah, dass von den Hauptmännern der Legion nur Loken, Torgaddon, Iacton Qruze und Tybalt Marr abwesend waren.
Kerzen erleuchteten die Rüstkammer, und alle hatten die Kapuzengewänder abgelegt. Diese Versammlung diente der Debatte, nicht der Theatralik.
»Brüder«, sagte Targost, »dies ist eine Zeit der Ent scheidungen. Schwerer Entscheidungen. Wir sind mit Dissens von innen konfrontiert, und jetzt kommt Ful grim wie aus heiterem Himmel, um uns nachzuspionie ren.«
»Nachzuspionieren?«, sagte Aximand. »Ihr glaubt doch wohl
nicht, dass Fulgrim seinen Bruder verraten würde? Der Kriegsmeister steht Fulgrim näher als Sanguinius.«
»Wie soll man es sonst nennen?«, fragte Abaddon. »Fulgrim hat bei seinem Eintreffen praktisch so etwas gesagt.«
»Fulgrim ist ebenso frustriert über die Situation auf Terra wie wir«, sagte Maloghurst. »Er weiß, dass jene, die mit so viel Sehnsucht auf den Ausgang des Krieges warten, ganz und gar keine Sehnsucht danach haben, das darin vergossene Blut zu sehen. Seine Legion sucht Perfektion in allen Dingen, vor allem im Krieg, und wir haben alle gesehen, wie die Emperors Children kämp fen: mit unablässiger Rücksichtslosigkeit und Tüchtig keit. Sie kämpfen vielleicht anders als wir, aber sie
erzie len dieselben
Resultate.«
»Wenn Fulgrims Krieger sehen, wie dieser Krieg auf Aureus ausgetragen wird, werden sie wissen, dass keine Ehre darin liegt«, fügte Luc Sedirae hinzu. »Die World Eaters schockieren sogar mich. Ich mache kein Geheim nis daraus, dass ich für den Kampf lebe und mir etwas auf meine Fähigkeiten zu töten einbilde, aber die Söhne Angrons sind ... unzivilisiert. Sie kämpfen nicht, sie schlachten ab.«
»Sie machen ihre Arbeit, Luc«, sagte Abaddon. »Nur das zählt. Wenn die Titanen des Mechanicums die Mauern der Eisernen Zitadelle geknackt haben, wirst du froh sein, sie bei dir zu haben, wenn die Zeit gekommen ist, die Breschen zu stürmen.«
Sedirae nickte und sagte: »Darin liegt Wahrheit. Der Kriegsmeister führt sie wie eine Waffe, aber wird Ful grim das sehen?«
Ȇberlass
Fulgrim mir, Luc«, sagte eine kraftvolle Stimme
aus dem Schatten, und die Krieger des ruhigen Ordens drehten sich überrascht um, als drei Gestalten aus der Finsternis traten.
Die führende Gestalt trug eine feierlich geschmückte Rüstung, die im Kerzenlicht weiß schimmerte, und das rote Auge auf dem Brustharnisch leuchtete in reflektier tem Feuer.
Aximand
und die anderen Hauptmänner sanken auf ein
Knie, als Horus den Kreis betrat und den Blick über die Versammelten
wandern ließ.
»Hier versammelt ihr euch also insgeheim?«
»Milord ...«, begann Targost, doch Horus hob eine Hand.
»Ruhig, Serghar«, sagte er. »Erklärungen sind unnö tig. Ich habe eure Ausführungen gehört und bin gekom men, um etwas Licht auf sie zu werfen und frisches Blut in euren stillen Orden zu bringen.«
Bei diesen Worten bedeutete Horus seinen beiden B e gleitern, vorzutreten. Aximand sah, dass der eine ei n Astartes war,
Tybalt Marr, und der andere ein Sterbli cher in einer goldenen Rüstung, der Krieger, der die Do kumentatorin des Kriegsmeisters auf Davin beschützt hatte.
»Tybalt kennt ihr bereits«, fuhr der Kriegsmeister fort.
»Seit Verulams schrecklichem Tod bemüht er sich, den Verlust
zu verwinden. Ich glaube, dass er in unserem Orden
die Unterstützung finden wird, die er braucht. Der andere ist ein Sterblicher — kein Astartes, aber doch ein
Krieger mit Mut und Kraft.«
Serghar Targost hob den Kopf und sagte: »Ein Sterb licher
im Orden? Der Orden ist nur für Astartes.«
»Ist er das, Serghar? Ich hatte den Eindruck, er sei ein Ort, wo sich Männer ungezwungen treffen und ohne die Beschränkungen des Rangs und des militärischen Ordens vertraulich miteinander reden können.«
»Der
Kriegsmeister hat recht«, sagte Aximand, indem er sich erhob. »Ein Mann braucht nur eine Qualifikation, um zu unserem
stillen Orden zu gehören. Er muss Krie ger sein.«
Targost nickte, obwohl er eindeutig nicht
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