DGB 02 - Falsche Götter

Titel: DGB 02 - Falsche Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Christian Jentzsch

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sich dem abgestürzten
Schiff näherten, und die Titanen der Legio Mortis waren hinter ihnen, die Beine immer noch in Nebelschwaden
gehüllt. Loken hatte das Boltgewehr im Anschlag und hörte seltsames Platschen hinter ihnen, obwohl er sich sagte, dass es wahrscheinlich die norma len Geräusche dieser Welt waren — was immer das be deutete.
    Er rückte an die Seite des Kriegsmeisters vor und sagte: »Milord, ich weiß, was Sie sagen werden, aber es
wäre ein Versäumnis von mir, es nicht zur Sprache zu bringen.«
    »Was nicht zur Sprache zu bringen, Garviel?«, fragte Horus.
    »Das hier. Dass Sie uns ins Unbekannte führen.«
    »Tue ich das nicht schon seit zwei Jahrhunderten?«, fragte Horus.
    »Dringen wir nicht ins All vor, um das Unbekannte zurückzudrängen? Deswegen sind wir hier, Garviel, um das Unbekannte zu erkunden.«
    Loken spürte die überragenden Fähigkeiten der Irre führung ihres Kommandanten und konzentrierte sich darauf,
bei der Sache zu bleiben.
    Horus vermochte es, beiläufig und mühelos von Themen abzulenken, über die er nicht reden wollte.
    »Milord, schätzen Sie das Mournival als Berater?«, versuchte Loken es anders.
    Horus hielt inne und wendete sich ihm mit ernster Miene zu. »Du hast gehört, was ich der Memoratorin auf dem
Hangardeck gesagt habe, nicht wahr? Ich schätze den Rat des Mournival über alles, Garviel. Warum stellst du so eine Frage überhaupt?«
    »Weil Sie uns oft nur als Ihre Kriegshunde benutzen, die nach Blut kläffen. Uns eine Rolle spielen lassen, an statt uns zu gestatten, Ihnen zu helfen, Kurs zu
halten.«
    »Dann sag, was du zu sagen hast, Garviel, und ich schwöre, dass ich zuhören werde«, versprach Horus.
    »Mit Verlaub, Milord, Sie dürften nicht hier sein und
diese Speerspitze anführen, und wir sollten nicht ohne anständige Aufklärung in
dieses Schiff eindringen. Wir haben drei
der größten Kriegsmaschinen des Mechani cums hinter uns. Können wir nicht wenigstens zuerst das Ziel mit ihren Geschützen etwas aufweichen?«
    Horus grinste. »Du hast den Kopf eines Denkers, mein Sohn, aber Kriege werden nicht von Denkern gewon nen, sondern von Männern der Tat. Es ist schon viel zu lange her, seit ich zuletzt ein Schwert geführt und in einer solchen Schlacht gekämpft habe — gegen Gräuel, die unsere völlige Vernichtung wollen. Ich habe dir auf Mord gesagt, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, nie wieder ein Schlachtfeld betreten zu können, hätte ich
mich geweigert, den Posten des Kriegsmeisters anzu nehmen.«
    »Das Mournival hätte das für Sie erledigt, Milord«, sagte Loken.
    »Wir tragen jetzt Ihre Ehre.«
    »Hältst du meine Schultern für so schmal, dass ich sie nicht allein tragen kann?«, fra g te Horus, und
Loken war schockiert, als er aufrichtigen Ärger in seinem Blick sah.
    »Nein, Milord, ich meine nur, dass Sie sie nicht allein tragen müssen.«
    Horus lachte und löste damit die Spannung. Sein Ärger war vergessen, als er sagte: »Natürlich hast du recht, mein Sohn, aber die Tage meines Ruhms sind noch nicht vorbei, denn es gibt viele Lorbeeren, die ich mir noch verdienen muss.« Er setzte sich wieder in Bewegung.
    »Denk an meine Worte, Garviel Loken: Alles bisher in diesem Kreuzzug Erreichte wird zur Bedeutungslosigkeit verblassen, verglichen mit dem, was ich noch tun werde.«

    Obwohl Horus darauf beharrte, die Astartes in das Wrack zu führen, erklärte er sich mit Lokens Plan ein verstanden, die Titanen der Legio Mortis zuerst ins Feld zu führen. Die drei gewaltigen Kriegsmaschinen mach ten ihre Geschütze bereit und feuerten auf seinen Befehl eine Salve
Raketen und Geschützfeuer auf das gewaltige Schiff ab.
    Explosionen aus Licht und Rauch überzogen die Weiten des Schiffs, das bei jedem Einschlag erbebte. Feuer brachen auf dem gesamten Rumpf aus, und dicke Säulen aus stechendem schwarzen Rauch schraubten sich wie Signalfeuer in den Himmel, als versuche das Schiff, seinen ehemaligen Gebietern eine Botschaft zu senden.
    Wieder führte der Kriegsmeister sie an, und der Nebel folgte ihnen wie ein rauchiger gelber Umhang. Loken konnte immer noch Geräusche hinter ihnen hören, aber angesichts der donnernden Schritte der Titanen, dem Knistern und Prasseln des brennenden Schiffs und ihrer eigenen platschenden Schritte ließ sich nicht mit Sicher heit sagen, was er eigentlich hörte.
    »Ein Gefühl wie eine Schlinge um den Hals«, sagte Torgaddon mit einem Blick über die Schulter und ver lieh damit Lokens Gedanken perfekt