DGB 02 - Falsche Götter
und sagte: »Bruder Ezekyle hat recht, wir haben keine Zeit, auf das Zeremoniell zu be stehen, also mache ich es kurz. Der Kriegsmeister
stirbt, und das Schicksal des Kreuzzugs steht auf des Messers Schneide. Wir allein haben die Macht, ihn zu retten.«
»Wie meinst du das, Erebus?«, fragte Aximand.
Erebus marschierte am Rand des Kreises entlang, während er redete.
»Die Apothekarii können nichts für den Kriegsmeister tun. Trotz all ihrer Hingabe können sie ihn nicht von seiner Krankheit heilen. Sie können ihn nur am Leben erhalten, und auch das nicht mehr lange. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird es bald zu
spät sein.«
»Was schlägst du vor, Erebus?«, fragte Targost. »Die Stämme auf Davin«, sagte Erebus.
»Was ist damit?«, fragte der Logenmeister.
»Es sind Wilde, die von Kriegerkasten beherrscht werden,
aber das wissen wir alle. Unser eigener stiller Orden ist in Struktur und Praktiken ihren Kriegerlogen nach empfunden. Jede ihrer Logen verehrt eines der einhei mischen Raubtiere, und darin unterscheiden sie sich von unserer. In meiner Zeit auf Davin während der Ein gliederung habe ich die Logen und ihre Methoden auf der Suche nach Verdorbenheit und religiöser Profanität studiert. Ich habe nichts dergleichen entdeckt, aber in einer Loge habe ich dafür etwas gefunden, von dem ich glaube, es könnte unsere einzige Hoffnung sein, den Kriegsmeister
zu retten.«
Gegen seinen Willen ließ sich Aximand von Erebus' Worten fesseln.
Seine Redegabe mit der präzisen Modu lation von Tonfall und Timbre war eines Iterators wür dig, und er konnte eine Zuhörerschaft in seinen Bann schlagen.
»Sag es!«, rief Luc Sedirae.
Die Loge nahm den Ruf auf, bis Serghar Targost ge zwungen war, sie mit einem lauten Kommando zur Ord nung zu rufen.
»Wir müssen den Kriegsmeister zum Tempel der Schlan genloge auf Davin bringen«, verkündete Erebus. »Die
dortigen Priester sind bewandert in den mystischen Künsten des Heilens und meiner Ansicht nach die beste Hoffnung, ihn zu retten.«
»Mystische Künste?«, fragte Aximand. »Was soll das sein? Es klingt nach Zauberei.«
»Ich glaube nicht, dass es das ist«, sagte Erebus zu ihm, »aber was, wenn es so wäre, Bruder Horus? Wür dest du ihre Hilfe ausschlagen? Würdest du den Kriegs meister sterben lassen, damit wir uns rein fühlen kön nen? Ist sein Leben nicht ein kleines Risiko wert?«
»Ein Risiko, ja. Aber so etwas kommt mir falsch vor.«
»Falsch wäre, nicht alles in unserer Macht Stehende zu tun, um den Kommandanten zu retten«, sagte Targost.
»Auch wenn es bedeutet, dass wir uns mit unreiner Magie abgeben müssen?«
»Spiel dich nicht so auf, Aximand«, sagte Targost. »Wir
tun es für die Legion. Wir haben keine andere Wahl.«
»Dann ist es bereits entschieden?«, wollte Aximand wissen, indem er sich an Erebus vorbei in die Mitte drängte. »Warum dann noch diese Scharade einer De batte? Warum uns überhaupt hier zusammeru - ufen?«
Maloghurst hinkte von Targosts Seite zu ihm und schüttelte den Kopf. »Wir müssen uns in dieser Sache alle einig sein, Bruder Horus. Du weißt, wie die Loge agiert. Wenn du nicht einverstanden bist, gehen wir nicht weiter, und der Kriegsmeister bleibt hier. Aber er wird sterben, wenn wir nichts unternehmen. Du weißt, dass es so ist.«
»Das kannst du nicht von mir verlangen«, flehte Axi mand.
»Ich muss, mein Bruder«, sagte Maloghurst. »Es gibt keinen anderen Weg.«
Aximand spürte die Last der Verantwortung und wie sie ihn zu Boden drückte, als sich alle Augen auf ihn richteten. Sein Blick begegnete Abaddons, und er sah, dass Ezekyle eindeutig dafür war, alles zu tun, um den Kriegsmeister zu retten.
»Was ist mit Torgaddon und Loken?«, fragte Aximand, um sich ein wenig mehr Zeit zum Nachdenken zu er kaufen. »Sie sind nicht hier, um zu sprechen.«
»Loken ist keiner von uns!«, rief Kalus Ekaddon, Hauptmann der Räuber-Trupps. »Er hatte die Gelegen heit, sich uns anzuschließen, aber er hat unserem Orden den Rücken gekehrt. Was Tarik angeht, so wird er in die ser Sache unserem Beispiel folgen. Es bleibt keine Zeit, auf ihn zu warten.«
Aximand blickte in die Gesichter der Männer rings um sich, und ihm ging auf, dass er keine Wahl hatte. Er hatte nie eine gehabt.
Egal, wie — der Kriegsmeister musste leben. So einfach war es.
Er wusste, es würde Konsequenzen geben. Die gab es immer bei einem Pakt mit dem Teufel, aber den Kom mandanten zu retten, war jeden Preis wert.
Er wollte verdammt sein,
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