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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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nicht so dumm zu glauben, dass es noch viel länger so weitergehen könnte.
    Er sah Dutzende Leichen und überzeugte sich bei jeder davon, ob es sich
womöglich um den Schlachtkämpfer handelte. Jeder Tote war ein Krieger, den er
gekannt hatte, ein Krieger, der ihm am Palast in die Schlacht gefolgt war und
darauf vertraut hatte, dass er sie alle zum Sieg führen würde. Jedes Paar Augen
machte ihm den Vorwurf, an ihrem Tod schuld zu sein, auch wenn er wusste, dass
es nichts gab, was er anders hätte machen können.
    Je weiter er sich nach Osten bewegte, umso seltener begegnete er den
einfallenden Emperors Children, die ihren Angriff auf das Zentrum des Palasts
konzentrierten, anstatt die Anlage in ihrer Gesamtheit einzunehmen.
    Zweifellos ging es Eidolon mehr um den Ruhm als darum, auf dem
Schlachtfeld dem standardmäßigen Ablauf zu folgen.
    Gebt mir hundert Space Marines, und ich werde dich für deine Arroganz
bestrafen, ging es Tarvitz durch den Kopf. Noch während er das dachte, huschte
ein Lächeln über sein Gesicht.
    Er hatte hundert Space Marines. Die waren zwar in ein Gefecht
verwickelt, aber wenn es eine Gruppe Krieger gab, die sich mitten in einem
verzweifelten Schusswechsel aus dem Kampf zurückziehen und eine befreundete
Streitmacht einspringen lassen konnte, dann die Emperors Children.
    Er hockte sich in den Schatten einer umgestürzten Statue und öffnete
einen Kom-Kanal. »Solathen«, zischte er.
    »Können Sie mich hören?«
    Statisches Rauschen drang aus dem Kom-Knopf in seinem Ohr, und er
verfluchte die Vorstellung, sein Plan könnte an etwas so Trivialem wie einer
Störung der Kommunikation scheitern.
    »Ich höre Sie, Hauptmann, aber im Moment sind wir hier ziemlich
beschäftigt«, meldete sich Solathen.
    »Verstanden«, sagte Tarvitz, »aber ich habe neue Befehle für Sie.
Ziehen Sie sich aus dem Gefecht zurück und übergeben Sie an die Luna Wolves.
Lassen Sie sie den größten Teil übernehmen, und scharen Sie so viele Krieger um
sich, wie Sie können. Und dann begeben Sie sich zu meiner Position.«
    »Mein Herr?«
    »Nehmen Sie die östlichen Gänge durch den Dienstbotenflügel. So sollten
Sie ohne allzu große Schwierigkeiten zu mir durchkommen können. Wir haben eine
Chance, diesen Bastarden so richtig wehzutun, Solathen, deshalb brauche ich Sie
so schnell wie möglich hier.«
    »Verstanden, mein Herr«, entgegnete Solathen und unterbrach die
Verbindung.
    Tarvitz erstarrte, als er jemanden sagen hörte: »Das wird nichts
nützen, Saul. Der Kantorenpalast ist so gut wie verloren. Das sollte sogar dir
klar sein.«
    Er hob den Kopf und sah Lucius, der vor ihm in der Mitte der Kuppel
stand, das schimmernde Schwert in der einen, eine Glasscherbe in der anderen
Hand. Er hob die Scherbe an sein Gesicht und zog die rasiermesserscharfe Kante
über seine Wange.
    Blut tropfte auf den Boden.
    »Lucius«, sagte Tarvitz und erhob sich, um die Kuppel zu betreten und sich
dem Schwertkämpfer zu nähern. »Ich dachte, du bist tot.«
    Helles Sternenlicht erfüllte die Kuppel, und Tarvitz sah, dass der
Boden übersät war mit den Leichen der Emperors Children. Keine Verräter,
sondern Loyalisten, und er sah auch, dass nicht einer von ihnen einer
Schusswunde zum Opfer gefallen war. Diese Krieger waren mit einer starken
Klinge aufgeschlitzt und in Stücke geschnitten worden, und Tarvitz drängte sich
ein schrecklicher Verdacht auf. »Tot?«, gab Lucius lachend zurück.
    »Ich? Weißt du noch, was Loken zu mir sagte, als ich ihn in den
Übungskäfigen demütigte?« Bedächtig nickte er.
    »Er sagte, dass es jemanden gibt, der dich besiegen könnte.«
    »Und weißt du auch noch, was ich darauf entgegnete?«
    »Ja«, sagte Tarvitz und ließ die Hand zum Heft seines Schwerts gleiten.
    »Deine Worte waren: >Nicht in diesem Leben<, nicht wahr?«
    »Du hast ein gutes Gedächtnis«, lobte Lucius und warf die blutige
Scherbe weg. »Für wen ist diese neue Narbe?«, fragte Tarvitz.
    Lucius lächelte, aber es war ein eiskaltes Lächeln.
    »Die ist für dich, Saul.«
     
    Das große Forum der Mackaran-Basilika war eine Wüste aus verbrannten
Knochen, denn als die Virusbomben gefallen waren, hatten sich hier Tausende Isstvanier
zusammengedrängt — in der Hoffnung, dass die Bomben das Parlamentsgebäude am
anderen Ende des Forums treffen würden. Dicht an dicht waren sie gestorben.
Ihre verbrannten Überreste erinnerten an einen uralten Sumpf, aus dem sich
Säulen erhoben, die das Forum zu drei Seiten eingrenzten, während

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