DGB 03 - Brennende Galaxis
andere Wahl blieb mir? So wie auch du
versuchen wirst, mich aufzuhalten.«
»Du wirst auch mich töten?«, konterte Tarvitz. »Nachdem wir so viele
Jahre Seite an Seite gekämpft haben?«
»Versuch nicht, meinen Sinn für schöne Erinnerungen anzusprechen,
Saul«, warnte er ihn. »Ich bin besser als du, und ich werde im Dienst meiner
Legion Großartiges leisten. Weder du noch fehlgeleitete Loyalität können mich
davon abhalten.« Lucius hob sein Schwert und ging in Angriffshaltung, als
Tarvitz näher kam.
In der Kuppel schien mit einem Mal Totenstille zu herrschen, während
die beiden Kämpfer einander umkreisten und nach einer Schwäche in der
Verteidigung des anderen suchten. Tarvitz nahm das Kampfmesser in die linke
Hand und hielt die Klinge umgedreht. Ihm war bewusst, dass er sich gegen Lucius
mit so vielen Klingen wie nur irgend möglich zur Wehr setzen musste.
Tarvitz war klar, dass ihre Unterhaltung vorüber war und der Kampf
begonnen hatte. Ein Kampf, der nur blutig enden konnte.
Ohne Vorwarnung machte er einen Satz auf Lucius zu und stach mit der
kleineren Klinge nach ihm, doch noch während er zu diesem Angriff ansetzte, sah
er, dass Lucius damit gerechnet hatte.
Der wich zur Seite aus und zog das Heft seines Schwerts so nach unten,
dass er Tarvitz das Messer aus der Hand schlagen konnte.
Als sich Tarvitz um die eigene Achse drehte und nach Lucius schlug,
hatte der sich bereits weggedreht, und die Klinge zerschnitt nur Luft.
Sofort rammte Lucius ihm den Ellbogen in die Seite, woraufhin Tarvitz
zur Seite sprang, und damit rechnete, von dem Schwertkämpfer attackiert zu
werden. Doch der lächelte ihn nur an und tänzelte leichtfüßig um ihn herum.
Lucius spielte mit ihm, und Tarvitz spürte, wie angesichts dieses Spotts Wut in
ihm aufstieg.
Lucius kam auf Tarvitz zu, schoss mit der Schnelligkeit einer
zuschlagenden Schlange vor und zielte auf seinen Bauch. Er parierte den Hieb,
ließ seine Handgelenke über Lucius' Klinge kreisen und schlug nach dessen Hals,
doch der Schwertkämpfer erahnte auch dieses Vorhaben und wich mühelos aus.
Abrupt ging Tarvitz zum nächsten Angriff über und fuchtelte so heftig
mit seinem Schwert, dass Lucius Schritt um Schritt zurückweichen musste. Einen
brutalen Schlag gegen seine Lenden parierte er dennoch problemlos, wirbelte
lachend herum und ließ eine blitzschnelle Riposte folgen.
Tarvitz sah die Klinge auf sich zukommen und wusste, er war machtlos.
Ihm blieb nichts anderes übrig, als einen Satz nach hinten zu machen, dennoch
spürte er im gleichen Augenblick einen rotglühenden Schmerz, als sich die
geladene Waffe tief in seine Seite schnitt. Er presste eine Hand auf die Seite.
Blut lief aus seiner Rüstung, und vor Schmerz schnappte er sekundenlang nach
Luft, bis die Rüstung ihm Aufputschmittel verabreichte, die zugleich den
Schmerz blockierten.
Zwar versuchte Tarvitz, auf Abstand zu Lucius zu gehen, doch der folgte
ihm mit erwartungsvollem Grinsen.
»Wenn das das Beste ist, was du zu bieten hast, Saul, dann solltest du
besser gleich aufgeben«, spottete Lucius. »Ich verspreche dir, es wird schnell
vorbei sein.«
»Das wollte ich gerade zu dir sagen«, keuchte Tarvitz und hob abermals
sein Schwert.
Wieder stürmten die beiden Krieger aufeinander los. Ihre Schwerter
schienen nichts weiter zu sein als leuchtende Streifen in Gold und Blau, da die
Klingen gleißende Funken sprühten. Tarvitz brachte allen Mut, alle Kraft und
alles Geschick ins Spiel — dennoch wusste er, dass es hoffnungslos war. Lucius
wehrte mühelos jede Attacke ab, und im Gegenzug fügte er ihm eine Schnittwunde
nach der anderen zu. Jede blutete und schmerzte, genügte aber nicht, um ihn zu
töten.
Blut sammelte sich in seinen Mundwinkeln, als er taumelnd von einem
weiteren Hieb zurückwich, der sich in sein Fleisch geschnitten hatte.
»Ein Treffer«, amüsierte sich Lucius. »Ein spürbarer Treffer.«
Tarvitz wusste, dass er mit letzten Reserven kämpfte. Das Gefecht
konnte nicht mehr lange dauern. Bald würde Lucius genug haben von einem so
uninteressanten Gegner und ihm ein Ende setzen.
Aber vielleicht hatte Tarvitz es ja geschafft, ihn lange genug
aufzuhalten.
»Reicht es jetzt?«, fragte Tarvitz hustend. »Du musst hier nicht
sterben.«
Lucius legte den Kopf schräg und näherte sich ihm. »Das ist dein Ernst,
wie? Du glaubst tatsächlich, du kannst mich schlagen.«
Er nickte und spuckte Blut aus. »Komm schon und versuch es, wenn du
meinst, du könntest mich töten.«
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