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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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sich an der
vierten Seite das Parlamentsgebäude selbst befand, überzogen von schwarzen
Ascheranken, die vom Forum aufstiegen.
    Das Gebäude war der Sitz des zivilen Parlaments der Choralstadt
gewesen, einem Gegenstück zum Adel, der vom Kantorenpalast aus regiert hatte.
    Doch die bedeutenderen Bürger, die hier Zuflucht gesucht hatten, waren genauso
gestorben wie die gewöhnlichen Leute auf der Straße.
    Loken bewegte sich durch ein Meer aus schwarzen Knochen, das Schwert
einsatzbereit in der Hand, während er langsam näher kam.
    Ein Schädel grinste ihn an, seine ausgebrannten, leeren Augenhöhlen
starrten anklagend in seine Richtung. Hinter ihm bildete Torgaddon die Nachhut.
    »Warte«, sagte Loken leise.
    Torgaddon blieb stehen und sah sich um. »Sind sie das?«
    »Ich weiß nicht. Kann sein«, antwortete Loken und schaute hinauf zum
Parlamentsgebäude. Dahinter konnte er die Konturen eines Raumfahrzeugs
ausmachen, eines Stormbirds in den Farben der Sons of Horus. »Jemand ist hier
gelandet, so viel ist klar.«
    Sie gingen weiter zum Parlamentsgebäude und stiegen die glatte
Marmortreppe hinauf. Die großen Türen waren einmal aus dicker, robuster Eiche
gewesen, aber auch sie waren dem Virus und dem anschließenden Feuersturm zum
Opfer gefallen.
    »Sollen wir?«, fragte Torgaddon.
    Loken nickte, auch wenn er sich auf einmal wünschte, sie wären nie
hergekommen, da ihn ein eindringliches, unheilvolles Gefühl überkam. Er sah
Torgaddon an und dachte, wie schön es wäre, wenn ihm einige passende Worte
einfallen würden, die er sagen konnte, bevor sie auch noch die letzten,
schicksalhaften Stufen überwanden. Torgaddon schien zu wissen, was er dachte,
denn plötzlich sagte er: »Ja, ich weiß. Aber welche andere Wahl haben wir
schon?«
    »Keine«, bestätigte Loken und durchschritt den Torbogen.
    Das Innere des Gebäudes war von den schlimmsten Auswirkungen der Viren
und des Feuersturms verschont geblieben.
    Nur ein paar verdrehte, pechschwarze Leichen lagen auf dem dunklen
Holzboden verstreut. Die Wände des kreisrunden Bauwerks waren mit
ausgebleichten Fresken bemalt, die davon erzählten, wie die Choralstadt immer
weiter gewachsen war und welche Eroberungen gemacht worden waren.
    Die Bänke und Abstimmtische waren um eine zentrale Bühne mit Pult
angeordnet, wo man Debatten geführt hatte. Dort oben standen Ezekyle Abaddon
und Horus Aximand.
     
    »Du hast uns verraten«, sagte Tarvitz, der den Schmerz und die
Enttäuschung fast nicht ertragen konnte. »Du hast deine eigenen Männer getötet
und Eidolon mit seinen Krieger in den Palast gelassen, nicht wahr?«
    »Ja, das habe ich«, antwortete Lucius und ließ das Schwert kreisen, um
seine Muskeln für den anstehenden Kampf gegen Tarvitz zu lockern. »Und ich
würde es ohne zu zögern wieder tun.«
    Tarvitz bewegte sich am Rand der Kuppel entlang, jeder Schritt im
gleichen Takt mit denen des Schwertkämpfers. Er machte sich keine Illusionen
darüber, wie dieser Kampf ausgehen würde. Lucius war der vorherrschende Meister
der Klinge seiner Legion, vielleicht sogar aller Legionen. Er wusste, er konnte
Lucius nicht besiegen, doch dieser Verrat verlangte nach Vergeltung.
    Der Ehre musste Genüge getan werden.
    »Warum, Lucius?«, fragte Tarvitz.
    »Wie kannst du mich das nur fragen, Saul?«, wollte der wissen und kam
immer näher. »Ich bin nur hier, weil ich das Pech hatte, dich kennenzulernen.
Ich weiß, was der Lordkommandant und Fabius dir angeboten haben. Wie konntest
du eine solche Gelegenheit ungenutzt lassen?«
    »Es war eine Abscheulichkeit«, antwortete Tarvitz, der wusste, dass er
Lucius so lange wie möglich mit Worten beschäftigen musste. »Eine Manipulation der
Gensaat? Wie kannst du auch nur im Ansatz glauben, der Imperator würde so etwas
gutheißen?«
    »Der Imperator?« Lucius begann zu lachen. »Bist du sicher, dass er
etwas dagegen einzuwenden hätte? Sieh dir nur an, was er getan hat, um die
Primarchen zu erschaffen. Sind wir nicht auch das Ergebnis einer
Genmanipulation? Die Experimente, die Fabius durchführt, sind nur das logische
nächste Glied in der Kette der Evolution. Wir sind eine überlegene Rasse, und
wir müssen diese Überlegenheit allen niederen Wesen demonstrieren, die uns im
Weg stehen.«
    »Auch deinen Kameraden?«, spie Tarvitz aus und zeigte mit seinem
Schwert auf die Leichen ringsum. Lucius zuckte mit den Schultern.
    »Auch ihnen. Ich werde zu meiner Legion zurückkehren, und sie haben
versucht mich aufzuhalten. Welche

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