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DGB 03 - Brennende Galaxis

DGB 03 - Brennende Galaxis

Titel: DGB 03 - Brennende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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er den Geruch: Weihrauch. Erstickend und mit
dem vertrauten Aroma heißer, trockener Winde, die den säuerlichen Geruch von
bitteren Blüten mittrugen. Seine genveränderten Sinne konnten unterscheiden,
welche anderen dezenten Aromen unter den Weihrauch gemischt worden waren. Der
Geruch wurde umso stärker, je länger er ihm durch das Strategium folgte. Wo
hatte er das bloß schon gerochen?
    Seine Nase führte ihn zur Standarte der 7. Kompanie, Targhosts
Kompanie. Hatte der Logenmeister das Banner bei irgendeiner rituellen Zeremonie
der Kriegerloge eingesetzt?
    Nein, der Geruch war zu stark, als dass er nur an dem Stoff hängen
konnte.
    Es war das Aroma von schwelendem Weihrauch.
    Loken schob das Banner zur Seite und war keineswegs erstaunt, dass sich
dahinter nicht die Wand des Strategiums befand, sondern eine Öffnung im
gebürsteten Stahl, die in einen der vielen Gänge führte, von denen die Rächender
Geist durchzogen wurde.
    Hatte sich hier das Mournival versammelt? Nein, wohl eher nicht.
    Suchen Sie nach dem Tempel, hatte Sindermann aufgeschrieben.
    Also duckte sich Loken unter dem Banner durch, um durch die Öffnung zu
kriechen, während hinter ihm der Stoff wieder den Zugang verdeckte. Ja, der
Geruch nach Weihrauch kam eindeutig von hier, und er war noch sehr frisch,
vielleicht sogar so frisch, dass er immer noch schwelte.

Plötzlich erinnerte er sich, wo er diesem Geruch schon einmal begegnet
war, und er griff nach dem Heft seines Kampfmessers, da ihm die Luft auf Davin
ins Gedächtnis kam. Das Aroma hatte die Jurte erfüllt und schien überall in der
Luft zu hängen, es drang sogar durch die Atemmaske.
    Der Gang hinter der Öffnung lag im Dunkeln, aber Lokens verbesserte
Sehkraft durchdrang die Düsternis und ließ ihn einen vor kurzem angelegten Gang
erkennen, der zu einer Tür mit ringsum ins Metall eingeritzten Schutzzeichen
führte. Auch wenn es nur eine Türwar, überkam Loken eine unerklärliche
Angst vor dem,was sich dahinter befinden mochte so sehr sogar, dasser
sekundenlang mit dem Gedanken spielte, sofort kehrt zumachen.
    Er verscheuchte diesen feigen Wunsch und ging weiter, wobei sein
Unbehagen mit jedem Schritt stärkerwurde. Die Tür war geschlossen, ein
stilisierter Schädel in Augenhöhe angebracht.
    Loken missfiel es einzuräumen, dass sich dieser Schädel tatsächlich
dort befand,ganz zu schweigen davon, ihn sich länger anzusehen.Etwas
an der brutalen Form sprach den Killer in ihman, kündete von der
Freude, Blut zu vergießen, und vondem Genuss, im Gefecht getötet zu
werden.
    Loken wandte den Blick von dem ihn anstarrendenSchädel ab und
zog sein Messer, während er gegen dasVerlangen ankämpfte, die Klinge demjenigen
ins Fleischzu treiben, der hinter der Tür warten mochte.
    Er drückte sie auf und ging hindurch.
    Der Raum dahinter war recht groß. Ein Materialraum, den man leergeräumt
und so hergerichtet hatte, dass er an eine in Fels gehauene, unterirdische Höhle
erinnerte. Zwei Reihen Steinbänke waren zur gegenüberliegenden Wand hin
ausgerichtet, die man mit anscheinend sinnlosen Symbolen bemalt hatte. Schädel
mit leeren Augenhöhlen hingen von der Decke herab, starrten und grinsten ihn
an, während sie leicht hin und her schaukelten. Als er an ihnen vorbeiging,
bemerkte er, dass feine Rauchfahnen aus den Augenhöhlen aufstiegen.
    An der anderen Wand stand ein niedriger Holztisch, in dessen Platte man
eine flache Vertiefung geschnitzt hatte.
    Diese Art Schale war mit einer dunklen Schicht bedeckt, bei der es sich
um getrocknetes Blut handelte, wie Loken deutlich riechen konnte. Gleich
daneben lag ein dickes Buch.
    War dies der Tempel? Er erinnerte sich an die Flaschen und die
Glasbehältnisse, die rund um den Wassertempel unterhalb der Flüsterspitzen
verteilt gestanden hatten.
    Dieser Ort und der Tempel auf Dreiundsechzig-Neunzehn sahen
unterschiedlich aus, aber irgendwie waren sei dennoch gleich ...
    Plötzlich nahm er ein leises Rascheln wahr, als würde jemand etwas
flüstern, und sofort drehte er sich um, die Klinge vor sich ausgestreckt.
    Außer ihm war niemand hier, und dennoch war der Eindruck einer
flüsternden Stimme so real, dass er bei seinem Leben darauf geschworen hätte,
eine weitere Person müsse neben ihm stehen.
    Loken atmete tief durch und drehte sich langsam im Kreis, wobei er das
Messer unverändert vor sich hielt, sollte sich der mysteriöse Flüsterer doch
noch zu erkennen geben.
    Ganze Bündel von zerrissenem Material lagen neben den Bänken.
    Loken

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