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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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Ruhe.«
    Garro half dem Mann hoch, ging
aber über dessen Worte hinweg und befahl: »Decius, rufen Sie den Apothekarius
auf die Brücke.«
    »Nein, jetzt nicht«,
widersprach ihm Carya. »Wir sind hier noch lange nicht fertig.« Er taumelte ein
paar Schritte nach vorn.
    »Racel, wie ist der Status des
Navigators?«
    Vought verzog das Gesicht,
während sie ein Kom-Headset ans Ohr hielt. Sogar auf diese Entfernung konnte
Garro hören, wie eine laute, blecherne Stimme aus dem winzigen Lautsprecher
plärrte.
    »Severnaya lebt, aber seine
Adjutanten sind in Panik. Die gehen da unten die Wände hoch, sie sind wegen des
Warp in Tränen aufgelöst. Ich höre, wie sie etwas von Finsternis und Stürmen brüllen.«
    »Wenn er nicht tot ist, kann er
seine Arbeit erledigen«, erklärte Carya grimmig und ignorierte seine Schmerzen.
»Das gilt übrigens für jeden hier.«
    »Genau«, stimmte Garro ihm zu.
»Geben Sie der Crew den Befehl, sich auf den Warpsprung vorzubereiten. Eine zweite
Chance werden wir dazu nicht bekommen.«
    »Vielleicht bekommen wir ja
nicht mal die erste Chance«, murmelte Decius.
    Mit versteinerter Miene drehte
sich Garro zu ihm um. »Bruder, meine Geduld ist am Ende, was Ihr missmutiges Verhalten
angeht! Wenn Sie nichts anderes beizusteuern haben als solche Bemerkungen, dann
kann ich Sie gern nach unten schicken, damit Sie sich einem der Trupps
anschließen und eine Bestandsaufnahme der Schäden vornehmen.«
    »Ich nenne die Dinge nur beim
Namen«, gab Decius zurück. »Sie sagten doch selbst, Sie wollten von mir die Wahrheit
hören, Hauptmann.«
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie
Ihre Kommentare für sich behielten, bis wir von hier weggekommen sind, Decius!«
    Nathaniel erwartete, dass der
jüngere Astartes nun klein beigab, stattdessen machte der noch einen Schritt
auf ihn zu und senkte seine Stimme, so dass niemand sonst etwas von seiner
Erwiderung mitbekam. »Das werde ich nicht machen. Sie schicken uns auf einen
selbstmörderischen Kurs, mein Herr, und zwar so sicher, als würden Sie Typhon
unsere Kehlen hinhalten, damit er mit der Sense ausholen kann.« Er zeigte auf
Vought. »Sie haben doch die Frau gehört. Der Navigator ist kaum noch bei
Verstand angesichts dessen, was Sie von ihm verlangen. Ich weiß, Sie kennen
auch die Berichte über die Turbulenzen im Warp in jüngster Zeit. Ein Dutzend Schiffe
kam auf der Reise nach Isstvan III von der Route ab ...«
    »Gerüchte und Hörensagen«,
mischte sich Qruze ein und kam näher.
    »Ganz sicher?«, hakte Decius
nach. »Es heißt, der Warp sei schwarz von Stürmen und von den seltsamen Dingen,
die dort lauern! Und wir stehen hier auf einem Schiff, das allein von Rost und
Hoffnung zusammengehalten wird, und beabsichtigen, in diesen Ozean des
Wahnsinns einzutauchen.«
    Garro zögerte. Decius' Worte
entsprangen nicht nur purer Fantasie. Auch ihm waren vor dem Angriff auf die Choralstadt
Gerüchte zu Ohren gekommen, dass in einzelnen Fällen Navigatoren und
Astropathen vor Panik in Raserei verfallen waren, als ihr Verstand das
Immaterium berührt hatte. Die See des Warpraums war für Reisende schon immer
ein chaotisches und gefährliches Gebiet gewesen, doch wenn man den Berichten
Glauben schenken konnte, wurde der Warp allmählich völlig unpassierbar.
    »Wir haben uns und dieses
Schiff bereits an alle Grenzen der Belastbarkeit gebracht«, zischte Decius.
»Wenn wir den Warp berühren, werden wir einen Schritt zu weit gehen. Blindlings
in das Immaterium zu reisen, werden wir nicht überstehen.«
    Die Haut in Garros Nacken
kribbelte. Das Gefühl für drohende Gefahr, das jedem Astartes in Fleisch und
Blut übergegangen war, meldete sich. Er drehte sich zur Hauptluke der Brücke
um. Dort stand Euphrati Keeler in dünnen grauen Rauch gehüllt und sah ihn an.
Garro blinzelte, da er einen Moment lang fürchtete, sein Verstand könnte ihn
verlassen haben und Keeler sei nur eine Vision. Doch dann bemerkte er, dass
Decius sie ebenfalls gesehen hatte. Sie bahnte sich einen Weg zwischen den
Trümmern hindurch zu ihm. »Nathaniel Garro, ich bin hier, weil ich weiß, dass
Sie Hilfe brauchen. Werden Sie sie annehmen?«
    »Sie sind nur eine
Memoratorin«, gab Decius zurück, doch angesichts ihrer ruhigen, eindringlichen
Präsenz schwand seine Wut zusehends. »Welche Art Hilfe können Sie uns bieten?«
    »Sie würden überrascht sein«,
murmelte Qruze vor sich hin.
    »Das Überleben dieses Schiffs
ist nur noch eine Frage von Augenblicken«, fuhr sie fort. »Wenn

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