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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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schwankte
und schaukelte ohne Unterlass. Die reibungslose Reise durch den Normalraum war nichts
weiter als eine ferne Erinnerung, und der unsanfte Ritt über die Wellenberge
des Warp wurde zur Norm. »Wie lange wird es dauern, bis wir in Sicherheit
sind?«, fragte Garro.
    Carya seufzte schwer, die
Müdigkeit schien ihn zu überwältigen, nachdem er sie so lange von sich
ferngehalten hatte. »Das ist der Warp, mein Herr«, antwortete er, als würde das
alles erklären.
    »Wir könnten in einem Tag Terra
erreicht haben, aber genauso gut könnten wir auch erst in hundert Jahren am
anderen Ende der Galaxis rauskommen. Für dieses Territorium gibt es keine
Karten. Wir warten einfach ab und lassen unseren Navigator seine Arbeit machen,
so gut er kann.«
    Die Fregatte wurde
durchgeschüttelt, ein Ächzen zog sich durch die ganze Brücke. »Die Eisenstein ist ein zähes altes Schiff«, fügte Carya mit finsterer Miene an. »Die gibt so
schnell nicht auf.«
    Garros Blick wanderte zu
Decius, der intensiv auf sein Helm-Kom lauschte.
    »Lord«, rief er, ohne noch
etwas von ihrer vorausgegangenen Meinungsverschiedenheit erkennen zu lassen.
»Nachricht von Hakur von den unteren Decks. Er sagt, dort seien ... Eindringlinge
an Bord.«
    Reflexartig griff Nathaniel
nach seinem Schwertheft. »Wie soll das möglich sein? Wir haben kein Fahrzeug festgestellt,
das uns von Typhons Schiff hinterhergeschickt worden sein könnte.«
    »Ich weiß nicht, mein Herr. Ich
gebe nur weiter, was der Sergeant sagt.«
    Garro drückte auf den Kom-Link
am Kragen seiner Rüstung und bekam bruchstückhafte Geräusche mit, die über den
allgemeinen Kanal hereinkamen. Er hörte das raue Bellen von Bolter-Schüssen,
dann Schreie, die bis in unmenschliche Höhen aufstiegen. Einen Moment lang dachte
er an die Kriegssängerin und ihren nichtmenschlichen Gesang.
    »Alarmsirenen auf den unteren
Ebenen«, meldete Vought.
    »Es sind wieder Severnayas
Adjutanten im Navis Sanctorum.«
    »Hakur ist dort«, fügte Decius
hinzu.
    »Decius, mitkommen. Sendek, Sie
bleiben hier«, befahl Garro.
    »Sagen Sie Hakur, wir sind auf
dem Weg, und lassen Sie alle Männer in Alarmbereitschaft gehen.«
    »Jawohl, mein Herr«, bestätigte
Sendek.
    Garro wandte sich dem älteren
Luna Wolf zu. »Hauptmann Qruze, übernehmen Sie bitte während meiner Abwesenheit
meinen Posten.«
    Iacton nickte knapp. »Das ist
Ihr Schiff, Junge, ich tue, was Sie mir befehlen. Meine Erfahrung kann für
diese jungen Spunde vielleicht von Nutzen sein.«
    Als sich Garro zum Gehen
wandte, fiel ihm auf, dass Keeler noch immer auf der Brücke stand. »Sie werden
auf die Probe gestellt werden«, sagte sie ohne Vorrede.
    Er ging an ihr vorbei. »Daran
habe ich nie gezweifelt.«
     
    Andus Hakur hatte in seinem
Leben viele Male getötet.
    Den unzähligen Widersachern,
die durch seine Schusswaffen, seine Klingen und seine Fäuste gestorben waren, hatte
er stets schnell und gezielt ein Ende bereitet. Im Dienst der XIV. Legion hatte
er gegen Orks und Eldar, gegen Jorgall und Hykosi gekämpft, gegen Bestien und Menschen,
doch der Kontrahent, mit dem er jetzt konfrontiert wurde, war von einer Art,
wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte.
    Die erste Warnung kam, als
Severnayas Navis-Adjutantin schreiend einen Satz fort von der Tür zum Sanctum machte,
weinte und unzusammenhängend stotterte. Die Frau sank zu einem Berg aus dürren
Gliedmaßen und verdrehtem Mantel zu Boden, wobei ihre Hände umher zuckten und
sie auf die Ecke des Korridors zeigte, als könne sie etwas sehen, das Hakur und
den übrigen Astartes verborgen blieb. Er trat vor und fühlte, wie seine Haut so
kalt wurde, als hätte er eine Gefrierkammer betreten. Dann sah er es, nur am
Rand seines Gesichtsfelds, ein minimales Flackern von sonderbar gefärbtem
Licht, wie Glühwürmchen, die in der Dunkelheit leuchteten. Es war so schnell
aufgetaucht und wieder verschwunden, dass er schon glaubte, sein Gehirn könnte
ihm vor Erschöpfung und Stress einen Streich gespielt haben.
    Darüber dachte er noch immer
nach, als das erste dieser Dinger aus dem Nichts auftauchte und den Death Guard
tötete, der mit dem Rücken zu ihm stand. Hakur glaubte, so etwas wie eine sich
drehende Scheibe zu sehen, eine breite lila Klinge, die stechende Härchen nach
sich zog, und dann wurde der Astartes auch schon aufgeschlitzt; Blut und Organe
platzten aus seinem Leib hervor.
    Reflexartig eröffnete Hakur das
Feuer, da er wusste, dass es für seinen Schlachtenbruder keine Rettung

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