Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
Luftschleuse zog. Garro spürte, wie die
gekrümmten Klauen über das Keramit seiner Beinschienen kratzten, und er
versuchte, mit Libertas auszuholen. Jedoch war die Sogwirkung stärker als jeder
von ihnen, und so trug der Atemhauch eines Gottes die beiden Kämpfer fort.
    Eine Frachtkapsel traf ihn im
Rücken, der Astartes strauchelte und verlor den Halt, da der Sturm unerbittlich
an ihm riss. Garro sah die Wände des Hangars an sich vorbeihuschen, und aus dem
Augenwinkel konnte er erkennen, wie auch sein Widersacher mit ihm
herumgewirbelt wurde.
    Dann auf einmal befanden sie
sich in der eisigen Schwärze, ausgespuckt von der Somnus-Zitadelle, während sie
in einer Wolke aus Eiskristallen dem leuchtend weißen Mondsand entgegenfielen.
    Für einen Sekundenbruchteil sah
er, wie sich die Messingscheibe der Irisschleuse hinter ihm schloss, dann
drehte er sich weiter gemächlich um seine Achse, während die Mondoberfläche ihm
entgegenschoss.
     
    Den Aufprall nahm er nicht
wahr. Die Zeit machte einen Sprung, und Garro fühlte Schmerzen in jeder Faser
seines Körpers. Die einzigen Geräusche wurden von seinen angestrengten
Atemzügen und vom Zischen der Atmosphäre in seiner Rüstung verursacht.
    Warnsymbole blinkten in seinem
Visor auf und wiesen auf ein Leck irgendwo in seiner Ausrüstung hin, aus dem
langsam die Luft entwich. Die Regulatoren in der Energiezelle der Rüstung gaben
ebenfalls Warnhinweise, aber Garro ignorierte sie. Er richtete sich in der
Grube auf, in der er gelandet war, als ein glühender Schmerz durch seine
Schulter jagte. Das Gelenk war ausgekugelt worden. Er forderte eine
Heiltablette aus dem Auto-Narthecia-Spender im Kragenring an, dann packte er
seinen Unterarm, und von einem Schmerzensschrei begleitet drückte er das Gelenk
zurück in die Schulter.
    Er musterte seine Umgebung,
einen dick mit Staub überzogenen kleinen Krater mit steilen Wänden, aus dem ein
paar poröse Steinblöcke herausragten. Hinter ihm beherrschte der Messingturm
der Zitadelle den schwarzen Himmel. Ein Abdruck mit den Konturen eines Menschen
zeigte ihm, wo er nach seinem Sturz gelandet war. Ein Stück daneben lag
Libertas im Staub. Garro rappelte sich auf und bewegte sich auf seine Waffe zu,
musste dabei aber vorsichtig agieren.
    Die Schwerkraft auf der
Mondoberfläche war deutlich geringer als in der Zitadelle, wo sie künstlich auf
dem Niveau der Erde gehalten wurde. In seiner kompletten Gefechtsausrüstung war
er mit einem Mal schwerfällig, und er brauchte einige Sekunden, bis sich sein
Körper umgestellt hatte.
    Von seinem Widersacher war
nichts zu sehen, und einen Moment lang überlegte Garro, ob das Decius-Ding wohl
außerhalb des Kraters gelandet sein mochte.
    Etwas knirschte unter seinem
Stiefel. Kleine, glitzernde Objekte lagen ringsum verstreut und funkelten wie
winzige Juwelen. Als er sich bückte, um sein Schwert aufzuheben, erkannte
Garro, dass es sich um Tausende von gefrorenen Fliegen und Käfern handelte.
    Nathaniel!
    Die Vorwarnung berührte den
Rand seines Verstands, ein Windhauch auf dem Ozean seines Geistes, der jedoch nicht
genügte, um schnell genug in sein Bewusstsein vorzudringen.
    Der Mondstaub explodierte in
einer grauen Fontäne, Libertas flog zur Seite weg, als die Kreatur zum
Vorschein kam, die unter der Oberfläche gelauert hatte. Klauen schlugen brutal
nach seiner Kehle, um sie aufzuschlitzen. Garro wehrte den Herrn der Fliegen
ab, dann verlor er in Zeitlupe den Boden unter den Füßen.
    Angestrengt brummte er, als er
seinen Widersacher gegen die Brust trat und spürte, wie das Chitin unter der
Wucht des Treffers nachgab.
    Der Death Guard hatte in
tausend Schlachten gekämpft, und stets war der Kampflärm der Waffen die
musikalische Untermalung gewesen. Jetzt dagegen, im Vakuum der blendend weißen
Mondoberfläche, gab es überhaupt kein Geräusch von außen. Zu hören war nur, wie
das Blut durch seine Adern rauschte, wie er ein- und ausatmete. Was ebenfalls
fehlte, waren Gerüche aller Art, damit also auch der widerwärtige Gestank der
Kreatur, der sich in der Zitadelle ausgebreitet hatte.
    Das Einzige, was Garro riechen
konnte, war sein eigenes Blut und der beißende Geruch von schmorendem
Kunststoff in den beschädigten Servos seiner Rüstung.
    Sie gingen unbewaffnet
aufeinander los und griffen auf jede Kampftaktik zurück, die sie je erlernt hatten.
Garro stieß sich von einer Kuhle im Boden ab und drehte sich bei seinem
Überschlag so, dass er den Stiefel im Gesicht seines Gegners

Weitere Kostenlose Bücher