Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
dass er die Rüstung mit einem Zucken seiner
Schultermuskeln zerplatzen lassen konnte.
    Auch jetzt, im Zustand völliger
Ruhe, war der Lord aller Legionen eine fleischgewordene Supernova, bereit, in
der nächsten Sekunde explosionsartig in Aktion zu treten. Die Pupille im Auge des
Horus starrte von seinem Brustpanzer in den Saal und reflektierte das Licht der
umhertreibenden Leuchtgloben. Es kostete Nathaniel fast körperliche Kraft, den
Blick von ihm abzuwenden. Gleichzeitig musste er gegen einen Wirbel von
Gefühlen ankämpfen, die in ihm aufstiegen. Dies war nicht der geeignete
Zeitpunkt, um vor Ehrfurcht starr dazustehen wie ein frisch bekehrter Novize.
Sehen Sie zu und lernen Sie, hatte Mortarion ihm befohlen. Genau das würde
Garro jetzt tun.
    Sein Blick begegnete dem
anderer Astartes auf dem Podest, die die neuen grünen Livreen von Horus'
umbenannter Legion trugen, und als er Garviel Loken sah, nickte er ihm zu.
Garro hatte sich einmal mit Loken und dessen Männern einen Bunker geteilt, als
sie auf Krypt gegen die Ork-Invasion vorgegangen waren. Eine Woche lang hatten
die Death Guard und die Luna Wolves gemeinsam auf den zugefrorenen Ebenen
gekämpft und das blaue Eis mit dem Xenos-Blut dunkel gefärbt.
    Loken lächelte ihm kurz zu, und
diese schlichte Geste genügte, Nathaniels Anspannung ein wenig abklingen zu lassen.
Ringsum waren Torgaddon, Aximand und Abbadon, die anderen Mitglieder von Horus'
engstem Kreis — dem Mournival. Da kam ihm ein merkwürdiger Gedanke. Die
Körpersprache der vier Hauptleute war verhalten, aber nicht so verhalten, dass
Garro sie nicht hätte deuten können. Irgendwie war eine Linie gezogen worden,
mit Loken und Torgaddon auf der einen und Aximand und Abbadon auf der anderen
Seite. Er sah es an der Art, wie sie ihren Blicken auswichen. Garro hatte enge
Kameradschaft immer für eine der wesentlichen Eigenschaften der Legion des
Kriegsmeisters gehalten, aber davon war nichts mehr zu sehen. Schwelte im
Verborgenen Feindseligkeit zwischen den Sons of Horus?
    Sein Primarch hatte zutreffend
erkannt, dass der Lord der Emperors Children nicht an der Zusammenkunft
teilnahm.
    Vertreten wurde er durch einen
Offizier, mit dem Garro Erfahrung aus erster Hand gemacht hatte, da es zu
Unstimmigkeiten im Gefecht gekommen war, die den alles andere als guten Ruf des
Mannes unterstrichen hatten. Lordkommandant Eidolon und seine Truppen waren in
so elegante Uniformen gekleidet, dass sich das Grau und Grün der Death Guard
daneben buchstäblich farblos ausnahm. Die Legion hatte den Ruf, ein Haufen
Dandys zu sein, die sich Gedanken über ihre Rüstung machten, während sich
andere auf den Kampf vorbereiteten. Dennoch sprachen der Streithammer, den
Eidolon trug, und die Schwerter seiner Männer für deren kämpferisches Geschick.
Garro konnte sich allerdings des Eindrucks nicht erwehren, dass sie für den
Anlass entschieden zu elegant gekleidet waren.
    Der andere war fast so
beeindruckend wie Horus, und als der Primarch der World Eaters und sein eigener
Lehnsherr einen neutralen Blick wechselten, verglich Garro sie unwillkürlich
miteinander. Während Mortarion groß und schlank wie ein Wolf war, präsentierte
der Primarch Angron eine breite, schwere Statur.
    Die Blässe im Gesicht des Death
Lord bildete ein Ende des Spektrums — am anderen befand sich das gerötete,
verkniffene, mit Narben überzogene Gesicht seines Gegenübers. Angrons bloße Anwesenheit
trug das Potenzial brutaler Gewalt in den Raum.
    Mortarion verkörperte das
verbissene, wortlose Todesver-sprechen, sein Primarchenbruder dagegen war die personifizierte
rohe, mörderische Gewalt. Breitbeinig und bedrohlich stand der Lord der World
Eaters in seiner bronzenen Rüstung da, sein schwerer Mantel aus matten Kettengliedern
verströmte den Geruch nach altem Blut. Ein Kader von ihm ausgewählte Männer
hielt sich neben ihm auf, angeführt von einem Astartes, den Garro nur dem Ruf
nach kannte: Khârn, Meister der Achten Kompanie. Anders als Eidolon, der für
seine Prahlerei bekannt war, stand Khârns Name für Brutalität auf dem
Schlachtfeld. Es kursierten Gerüchte über von ihm initiierte Massaker, bei
deren Anblick sich sogar bei den abgehärtetsten Angehörigen der Death Guard der
Magen umdrehte.
    Garro hielt inne, als Horus zu
sprechen begann. Es war eine Stimme, die uneingeschränkte Aufmerksamkeit
forderte.
    »Mit unserem Bruder Mortarion
wären wir dann vollzählig.«
    Der Kriegsmeister erhob sich,
und abermals verspürte Garro den

Weitere Kostenlose Bücher