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DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

DGB 04 - Kreuzer Eisenstein

Titel: DGB 04 - Kreuzer Eisenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow , Ralph Sander
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auf die Hololith-Kontrollen, damit die Aufnahme
weiterlief.
    Von plötzlicher Brutalität
erfasst, zückte die Frau eine schwere Pistole mit kurzem Lauf, feuerte und
tötete irgendetwas Undefinierbares, das am Bildrand gegen die gegenüberliegende
Wand geschleudert wurde. Sie kehrte ins Bild zurück und füllte den ganzen
Bildschirm aus, so dass ihre Panik aus dem Hologramm überzuspringen schien.
»Schicken Sie bitte jemanden ... egal, wen«, flehte sie. »Sorgen Sie nur dafür,
dass es aufhört ...«
    Und dann folgte dieser Schrei.
    Garros Magen verkrampfte sich,
als er das atonale, unmenschliche Heulen hörte, seine Finger legten sich
reflexartig um den Abzug seines Bolters, von dem er in dem Moment feststellen
musste, dass er gar nicht dort war. Die Frau hielt sich den Kopf, die letzten
Bilder ruckelten, dann blitzten rasend schnell Standbilder auf, die Grausiges
zeigten. Nathaniel sah Blut, Stein, aufgerissene Haut, und dann ... stumme
Schwärze.
    »Danach kam keine Meldung mehr
aus dem Isstvan-System«, sagte Mortarion leise, damit Garro in Ruhe das Gesehene
erfassen und verarbeiten konnte.
    »Keine Kom-Übermittlungen,
keine Bildübertragungen, keine astropathische Ausstrahlung.«
    Der Gefechtshauptmann nickte
steif. Der Schrei war ihm durch und durch gegangen wie ein Messerstich, sein Echo
durchbohrte sein Herz. Garro schüttelte die unheimliche Wahrnehmung ab und
wandte sich wieder zu seinem Lehnsherrn um. Mortarion erklärte, der Notruf sei
durch einen puren Zufall von der Crew der Tal der Glorienscheine aufgefangen worden, einem Versorgungsfrachter im Dienst der XIV. Legion. Auf
dem Flug zur Death-Guard-Flotte der Sechsten Kompanie bei Arcturan hatte eine
gefährliche Geller-Feld-Fluktuation die Tal gezwungen, das Immaterium zu
verlassen, um eine Notreparatur durchzuführen.
    Als das Schiff dann am Rande
der ekliptischen Ebene von Isstvan trieb, war der verzweifelte Hilferuf gehört worden.
Daten wie die Geschwindigkeit des Energiezerfalls, Musterabnahme und anderes
wurden von Tech-Adepten analysiert, woraus sich ergab, dass die Übertragung
über zwei Jahre zuvor in den Äther geschickt worden war. Garro dachte an die
verängstigte Frau, die er im Hololith gesehen hatte, und fragte sich, welches Schicksal
sie wohl ereilt haben mochte. Die letzten, schrecklichen Momente in ihrem Leben
waren für immer in dieser Aufzeichnung festgehalten, während ihre Knochen längst
vergessen irgendwo verstreut lagen.
    »Hat die Crew der Tal noch irgendetwas Wichtiges entdeckt, Meister?«, fragte er. »Wenn man die
Besatzungsmitglieder dieses Transporters eingehend befragen würde ...«
    Mortarion wandte für einen
Moment den Blick von ihm ab. »Die Tal der Glorienscheine wurde im
Gefecht bei Arcturan zerstört. Ihre gesamte Besatzung kam ums Leben.
Glücklicherweise hatte man die empfangene Nachricht noch vor dieser
bedauerlichen Entwicklung an die Terminus Est weitergeleitet.«
    Der Primarch sprach diese Worte
mit einer Endgültigkeit, die Garro veranlasste, das Thema als erledigt
anzusehen.
    Der Death Lord deutete auf die
Datenspule in Garros Hand.
    »Tragen Sie das für mich,
Nathaniel. Und nicht vergessen: Sehen Sie zu und lernen Sie.«
     
    Das Innere der Rächender
Geist war mindestens so beeindruckend wie das äußere Erscheinungsbild, denn
allein das Landedeck hatte solch gigantische Ausmaße, dass Garro es für möglich
hielt, hier ein Raumschiff von der Größe eines kleinen Beiboots anzudocken und
trotzdem noch Platz für weitere Schiffe zu haben. Eine Ehrengarde begrüßte sie
auf die altmodische, martialische Art, indem sie mit der Faust an der Brust salutierten,
nicht aber mit den üblichen gekreuzten Handflächen des Aquila. Der
Gefechtshauptmann hielt sich dicht hinter Mortarion und dessen Deathshroud, ihm
wiederum folgte ein Kontingent aus Kriegern von Typhons Erster Kompanie, deren
Gleichschritt wie ein Donner über das Deck hallte, als sie das Flaggschiff des
Kriegsmeisters betraten. Garro konnte nicht anders und ließ den Blick in alle
Richtungen schweifen, um alle Eindrücke aufzusaugen und sich alles genauestens
einzuprägen. An den anderen Andockstellen sah er weitere Stormbirds, die soeben
aufgetankt wurden. Einer von ihnen war mit dem aufgerissenen Maul mit großen
Reißzähnen der World Eaters bemalt worden, ein anderer in vornehmem Lila
verziert. Er trug die goldenen Flügel der Emperors Children.
    »Mein Bruder Fulgrim beehrt uns
nicht mit seiner Anwesenheit«, murmelte Mortarion und tat die

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