Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
Vom Netzwerk:
eurer unzureichenden Sprache als > Dämon < bezeichnet. Ein
armseliges Wort, aber es wird ausreichen müssen. Ich bin ein demütiger Diener
des Dunklen Prinzen, ein Gesandter, der zu dir geschickt wurde, um dir bei
deinem kleinen Krieg behilflich zu sein.«
    Horus spürte Wut in sich
aufsteigen, die mit jeder herablassenden Silbe aus dem Mund dieser
unverschämten Kreatur wuchs. Sie hatte sich des Körpers eines seiner
Untergebenen bemächtigt, das Schicksal der ganzen Galaxis stand auf dem Spiel,
und sie wagte es, diesen Konflikt als »klein« zu bezeichnen!
    Das Fulgrim-Ding wandte sich
von ihm ab und ging durch das Zimmer, als hätte es noch nie einen derartigen Raum
gesehen.
    »Ich habe diese sterbliche
Hülle übernommen, und ich muss sagen, sie ist recht angenehm. Die Empfindungen,
die man wahrnimmt, wenn man in Fleisch gehüllt ist, haben etwas Einzigartiges
an sich, auch wenn ich jetzt schon weiß, dass ich mit der Zeit ein paar
Veränderungen vornehmen werde.«
    Horus grauste es angesichts
dieser Ankündigung.
    »Was ist mit Fulgrim? Wo ist
er?«
    »Keine Angst«, meinte die
Warpkreatur lachend.
    »Uns beide, Fulgrim und mich,
verbindet eine lange gemeinsame Vergangenheit, und ich möchte ihm wirklich
keine bleibenden Schäden zufügen. Eine Zeit lang war ich sein Gewissen und gab
ihm nachts Ratschläge und Empfehlungen, tröstete ihn und feuerte ihn an, um
sein Handeln zu lenken.«
    Horus sah zu, wie der Dämon mit
einer Hand über die vom Sand glattgeschmirgelte Wand strich, dabei die Augen
schloss und sichtlich das Gefühl genoss, das seine Finger an sein Gehirn
weiterleiteten.
    »Sein Handeln zu lenken?«,
wiederholte Horus.
    »O ja«, rief die Warpkreatur
aufgeregt. »Ich habe ihn glauben lassen, dass er nicht an deiner Vorgehensweise
zweifeln soll. Natürlich hat er sich dagegen gesträubt, aber ich kann sehr
überzeugend sein.«
    »Du hast Fulgrim dazu gebracht,
dass er sich mir anschließt?«
    »Natürlich! Oder hältst du dich
allen Ernstes für einen so begnadeten Redner?« Der Dämon musste kichern. »Du
musst mir dafür danken, dass ich seine Wahrnehmung manipuliert habe, damit er
dich tatkräftig unterstützt. Ohne mich wäre er geradewegs zum Imperator gelaufen,
um ihm von deinem geplanten Verrat zu berichten.«
    »Und du glaubst, ich bin dir
deswegen etwas schuldig?«
    »Nein, keineswegs. Fulgrim war
zu schwach, um das zu Ende zu führen, was sein eigenes Verlangen in die Wege
geleitet hatte«, erklärte die Kreatur. »Seine Besessenheit führte ihn dazu,
seinem Bruder den Todesstoß zu versetzen, aber da er so schwach war, konnte er
diesen Stoß ohne meine Hilfe nicht ausführen. Ich lieh ihm nur die Kraft, auch
tatsächlich zu tun, was er wollte.«
    »Aber wo ist er jetzt?«
    »Das sagte ich dir bereits«,
warnte ihn der Dämon. »Fulgrims Schmerz über das, was er angerichtet hatte, überstieg
das, was er ertragen konnte. Er bat mich, ihm zu helfen, sein Leben zu beenden,
aber ich konnte ihn nicht töten. Das wäre viel zu prosaisch gewesen.
Stattdessen schenkte ich ihm die ewige Ruhe, wenn auch nicht auf die Art, die
er wohl erwartet haben dürfte.«
    »Ist Fulgrim tot?«, fragte
Horus.
    »Antworte mir, verdammt noch
mal!«
    »Aber nein«, gab der Dämon
lächelnd zurück und tippte mit einem Finger an seine Schläfe. »Er ist hier drin,
und er bekommt alles mit, was sich um ihn abspielt. Allerdings vermute ich,
dass er nicht glücklich darüber ist, in die tiefsten Winkel seiner Seele
verbannt zu sein.«
    »Du hast seinen Körper für dich
beansprucht«, knurrte Horus und machte einen Schritt auf den Dämon zu. »Wenn er
für dich nicht weiter von Nutzen ist, dann lass ihn sterben.«
    Der Dämon schüttelte den Kopf
und grinste amüsiert. »Nein, Horus, das werde ich nicht, denn seine
Entsetzensschreie sind für mich eine große Wohltat. Ich bin nicht bereit, ihn
einfach verblassen zu lassen. Dafür sind unsere Gespräche viel zu vergnüglich,
und ich glaube einfach nicht, dass ich ihrer überdrüssig werden kann.«
    Das Schicksal, das sein Bruder
aushalten musste, erfüllte Horus mit Abscheu. Doch für den Augenblick musste er
ihn in den Hintergrund drängen. Immerhin hatte ein Dämon ihm seine Gefolgschaft
zugesichert, offenkundig eine mächtige Kreatur. Und wenn die Emperors Children
erfahren würden, dass ihr Primarch so gut wie tot war, würde ihn das die Loyalität
dieser Legion kosten.
    »Du kannst Fulgrim bis auf
Weiteres haben«, erklärte er.
    »Aber halte deine wahre
Identität

Weitere Kostenlose Bücher