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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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entgangen wäre, nicht jedoch
ihm. Es hob den Becher und trank einen Schluck Wein, während er Fulgrim bedeutete,
er solle eintreten. »Du hast um eine Privataudienz gebeten, Fulgrim. Was gibt
es so Wichtiges, dass du mir das nicht in Gegenwart unserer Brüder sagen
wolltest?«
    Fulgrim verbeugte sich lächelnd
und öffnete die Schachtel.
    »Mein geschätzter Herr und Meister
von Isstvan, ich bringe dir eine Trophäe.«
    Er griff in die Schachtel und
holte eine grausige Beute heraus, die direkt vom Schlachtfeld stammte.
    Horus lief ein flüchtiger
Schauer des Entsetzens über den Rücken, als er den abgeschlagenen Kopf von
Ferrus Manus erkannte. Das Fleisch war grau und tot, die silbernen Augen seines
einstigen Bruders hatte man herausgerissen, die leeren Augenhöhlen waren
blutverschmiert. Der Mund stand offen, und ein Knochensplitter ragte dort
heraus, wo ihm der Schädel eingeschlagen worden war.
    Ferrus war zum Feind geworden,
doch es widerte Horus an, wie brutal man sich an seinem Leichnam vergangen
hatte. Allerdings war er klug genug, es nicht laut auszusprechen.
    Mit einem lässigen Schnippen
schleuderte Fulgrim ihm den Kopf vor die Füße.
    Der Schädel rollte ein
Stückweit über den Boden und blieb so liegen, dass die leeren Augenhöhlen Horus
anklagend anstarrten.
    Horus sah Fulgrim an und
bemerkte wieder diesen un-verschämten, aufbegehrenden Gesichtsausdruck. Er hatte
ihn schon in Rage gebracht, als sein Bruder zu ihm zurückgekehrt war, nachdem
es ihm nicht gelungen war, den Primarchen der Iron Hands für seine Sache
zugewinnen.
    So geschmacklos dieses Präsent
auch war, wusste er doch, dass er ihm gratulieren sollte. »Gut gemacht, Fulgrim.
Du hast einen unserer ärgsten Feinde getötet, so wie du es angekündigt hattest.
Aber ich verstehe nicht, warum du diesen Beweis im Rahmen einer privaten Audienz
erbringst. Willst Du denn nicht, dass unsere Brüder von deinem Triumph erfahren
und sich daran erfreuen?«
    Fulgrim lachte, doch in sein
Lachen schlich sieh ein Unterton ein, der Horus Gänsehaut bereitete. Ihm fiel ein,
wo er solch uralte Boshaftigkeit schon einmal gehört hatte ... in der Stimme
von Sar'Kell, jenem Wesen, das Erebus ins Herz der Rächender Geist geholt hatte.
    »Fulgrim?«, fragte er. »Ich
erwarte eine Erklärung.«
    Der Primarch der Emperors
Children schüttelte grinsend den Kopf. »Bei allem Respekt, mächtiger Horus, aber
du sprichst nicht mehr mit Fulgrim.«
    Horus sah in die dunklen Augen
seines Bruders, um zu erkennen, was sich hinter der Arroganz und Überlegenheit
befand. Finsternis erfüllte diese Augen, eine uralte Finsternis, die sich mit
einem blutigen Geburtsschrei aus dem Mutterleib einer sterbenden Rasse
losgerissen hatte.
    Ihre Existenz war so alt wie
der Himmel und so jung wie der Sonnenaufgang. Seine Lebensspanne kannte keine Grenzen,
und seine Bösartigkeit war unerschöpflich.
    »Du bist nicht Fulgrim«,
hauchte er skeptisch.
    »Richtig«, bestätigte das Ding
mit dem Gesicht seines Bruders.
    »Und wer bist du dann?«, wollte
Horus wissen. »Ein Spion? Ein Attentäter? Wenn du gekommen bist, um mich zu
töten, dann lass dir gesagt sein, dass ich nicht so ein Schwächling bin wie
Fulgrim. Ich werde dich vernichten, bevor du Hand an mich legen kannst.«
    Fulgrim zuckte mit den
Schultern und schleuderte die leere Schachtel quer durch den Raum. Sie
landetelen neben Ferrus' Kopf, woraufhin Horus warnend die Krallen seines
Handschuhs ausfuhr.
    »Vielleicht kannst du mich
tatsächlich besiegen«, gab er zurück und schenkte sich einen Becher Wein ein. »Aber
ich habe kein Verlangen, ein nutzlosen und zeitraubenden Kampf zu beginnen, nur
um das herauszufinden. Ganz im Gegenteil, ich bin ge-kommen, um mich deiner
Sache anzuschließen.«
    Horus' Blick wanderte zur
Taille seines Gegenübers, stellte aber erleichtert fest, dass das Ding, das
sich als sein Bruder tarnte, ihn unbewaffnet aufgesucht hatte. Welche Absicht
es auch verfolgen mochte, es war nicht auf Gewaltanwendung aus.
    »Du hast meine Frage noch nicht
beantwortet«, beharrte Horus.
    »Wer oder was bist du?«
    Fulgrim lächelte wieder und
fuhr gemächlich mit der Zunge über seine Lippen. »Wer ich bin? Ich dachte, das wäre
offensichtlich für jemanden, der mit anderen Kreaturen meiner Art gemeinsame
Sache macht.«
    Erneut erschauerte Horus so
heftig wie damals, als er an Bord seines Flaggschiffs dem Herrn der Schatten
begegnet war.
    »Du bist eine Kreatur aus dem
Warp?«
    »Genau das. Ich bin das, was
ihr mit

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