DGB 05 - Fulgrim
der Dämon lächelte, als er
die wunder-same Vollkommenheit des Gemäldes in sich aufnahm.
War das Porträt zuvor noch eine
grausige Darstellung in grellen Farben gewesen, das die Sterblichen, die es
anzuschauen wagten, mit Entsetzen erfüllte, präsentierte es sich nun als ein
Werk von ausgesuchter Schönheit.
Es zeigte Fulgrim in seiner
strahlenden Rüstung in Violett und Gold vor den gewaltigen Toren der
Heliopolis, im Hintergrund ein großer Phönix mit feurigen Schwingen.
Die Flammen des legendären
Vogels wurden von seiner Rüstung reflektiert, und jede auf Hochglanz polierte
Panzerplatte schien die Wärme dieses Feuers auszustrahlen, während sein weißes
Haar wieein Wasserfall aus flüssigem Gold herabfiel.
Der Primarch der Emperors
Children war liebevoll bis ins kleinste Detail porträtiert worden.
Jede Nuance seiner Größe und
seiner Lebenskraft, die Fulgrims außergewöhnliche Schönheit ausmachten, hatte
die Künstlerin mit Pinsel und Farbe festgehalten. Der Dämon wusste, kein
edlerer Krieger hatte je existiert und würde je existieren, und allein die
Tatsache, einen Blick auf ein solch makelloses Beispiel für das Können der
Künstlerin werfen zu können, war für ihn Beweis genug, dass es in der Galaxis
immer noch Wunder gab.
Der gemalte Fulgrim blickte auf
die Überreste des Theaters ebenso herab wie auf das Monster, das seine sterbliche
Hülle übernommen hatte. Der Dämon lächelte, als er das blanke Entsetzen in
seinen Augen entdeckte, ein Entsetzen, das nicht durch das Können der Malerin in
das Porträt gelangt war.
Vollkommene, wundervolle Pein
brannte im Blick des Porträts, und als der Dämon das Anathame wegsteckte und
sich vor der leeren Bühne verbeugte, da schien es, als würden die gemalten Augen
jede seiner Bewegungen genau verfolgen.
Der Dämon wandte sich vom
Porträt ab und verließ das Theater, als das letzte Rampenlicht erlosch. Der
letzte Phönix blieb für immer in Dunkelheit gehüllt dort zurück.
ISBN: 978-3-453-52682-2
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