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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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vorrückenden 670. Flotte zu decken. Auf einem dieser Schiffe konnte
er von hier verschwinden, bevor irgendwer etwas davon mitbekam, und auf einer
abgelegenen Kolonie in neunzig Licht-jahren Entfernung ging er dann fort, um
für immer unterzu-tauchen. Für alle Zeit.
    Er überlegte, ob er die
Medicae-Kapsel nehmen sollte, damit seine Verletzungen verheilten, doch seine
Geschichte vom verschollenen Überlebenden wäre sicher glaubwürdiger, wenn er
eben nicht unverletzt angetroffen wurde. Seufzend begann Grammaticus, seine
Tasche zusammenzupacken. Er versuchte, nicht mehr an Rukhsana Saiid zu denken.
    Der alte Bastard Gahet hatte
völlig Recht gehabt. Es war ein Fehler gewesen, sich mit ihr einzulassen. Seine
Mission war dadurch nicht in Gefahr geraten, aber ihre Überlebenschancen waren deutlich
gesunken. Schließlich musste er davon ausgehen, dass sie den Preis für sein
Verschwinden würde zahlen müssen. Wieder einmal verabscheute er seine eigene
Schwäche. Er hatte sie so schändlich und so vorsätzlich für seine Zwecke
benutzt, und das wirklich Traurige daran war, dass er tatsächlich etwas für sie
empfand.
    Wenn er wieder in der Flotte
war und eine neue Identität angenommen hatte, konnte er versuchen, sie
zurückzubeordern. Er würde sie rausholen und mitnehmen. Natürlich musste er
dafür ein Stück seiner Deckung aufgeben ... vielleicht sogar ein Stück zu viel.
    »Ich bin ein Feigling«, rief er
in die Wüste hinaus, während ihm Tränen über die Wangen liefen.
    »Ja, das bist du«, antwortete
die Wüste.
    Grammaticus sprang auf, sein
Herz raste. Mit viel Mühe brachte er seine gebrochenen Finger dazu, die Laserpistole
zu umfassen, dann zielte er ...
    ... auf nichts.
    Er suchte die Umgebung nach der
Quelle dieser Stimme ab.
    +Zeig dich!+, übermittelte er.
    »Ich bin hier, John.«
    Er sah in den bräunlichen
Tümpel und stellte fest, dass die Kabale ihn als Flektor benutzte. Es war aber nicht
Gahet, vielmehr hatten sie diesmal Slau Dha geschickt.
    »Sie haben lange geschwiegen«,
erklärte Grammaticus forsch, obwohl der Anblick von Slau Dha ihn erschreckte.
»Ich habe Sie gerufen, aber niemand hat geantwortet. Und jetzt auf einmal
zeigen Sie sich?«
    Slau Dha nickte. Sein
Spiegelbild war so außerordentlich rein, dass es so schien, als würde das
Wasser ein Hologramm nach oben werfen. Der Autarch betrachtete Grammaticus
durch die Sehschlitze seines funkelnden, knochenweißen Helms. Er war schlank
und groß, und die weißen Federn seiner großen Schwingen reflektierten das
intensiver werdende Tageslicht. Ein paar Meter vor der hoch aufragenden weißen
Gestalt stand G'Latrro, Slau Dhas kleiner xshesianischen Interpolator.
    »Was wollen Sie, Lord?«, fragte
Grammaticus. Slau Dha murmelte etwas.
    »Er will wissen, warum du
aufgibst, wenn das Ziel so nahe ist«, übersetzte G'Latrro völlig unnötig in
HochPpfif'que, beherrschte Grammaticus die Sprache der Eldar doch gut genug.
    »Ich wurde entdeckt. Das müssen
Sie verstehen. Ich kann nicht näher herankommen, also kann ich nicht das tun,
was Sie von mir verlangen.«
    Slau Dha erwiderte nichts,
sondern sah Grammaticus nur weiter an.
    »Du brichst deine Mission ab?«,
fragte der kleine Xshesianer in Ppfif'que.
    Grammaticus wechselte zur
Sprache der Eldar und ignorierte den buckligen Insektoiden, um sich direkt an den
Autarchen zu wenden. »Ich sagte, ich kann ...«
    »Er weiß, was du gesagt hast,
John«, erklärte G'Latrro. Der Xshesianer musste seine Mundpartien in rascher Folge
bewegen, um die Laute der menschlichen Sprache zu erzeugen. »Er dachte, die
Kabale hätte dich gut ausgebildet. Und umfassend informiert. Und ihren Visus
mit dir geteilt.«
    »Das haben Sie, aber ...«
    »Er dachte, du weißt, wie
entscheidend dieser Zug ist.«
    »Ich weiß das, aber ...«
    »Warum gibst du dann auf,
John?«
    Er schüttelte den Kopf und warf
die Laserpistole zurück in die Tasche. »Ich bin für Sie nicht mehr von Nutzen.
Diese Situation ist nicht länger tragbar. Ich habe versucht, dicht an die
Alpha-Legion heranzukommen, aber es geht nicht. Die sind zu wachsam und zu
vorsichtig. Sie sollten einen anderen Agenten schicken, der es an einer anderen
Stelle versuchen kann. Vielleicht bei einer anderen Legion.«
    »Planst du jetzt für uns, John
Grammaticus?« G'Latrro entschied, Slau Dhas Frage nicht zu übersetzen, sondern
sie direkt weiterzugeben. Die Frage war eigentlich ganz einfach, doch in die
Akkusativform der Eldar gebracht wirkte sie wie eine

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