Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
»Nicht mehr als dreißig Personen. Leicht
bewaffnete Skiritai-Einheiten, Wüstenabtrünnige, jede Gruppe wahrscheinlich von
einer Echvehnurth-Elite angeführt. Sie verschwanden in der Wüste, so schnell sie
konnten.«
    »Sie testen unsere
Verteidigungslinien, vermutlich suchen sie nach Schwachstellen«, meinte Jhani.
    Honen Mu warf dem Mädchen einen
stechenden Blick zu. Sofort senkte Jhani den Kopf und murmelte: »Was Sie
natürlich längst erkannt haben, Uxor.«
    »Sonst noch was?«, fragte sie.
    »Es gibt vage Berichte darüber,
dass ein Spion letzte Nacht vom Pavillon verscheucht wurde«, erklärte Tiphaine.
    »Definiere
>verscheucht<«, verlangte Mu.
    »Ein Spion gelangte in die Nähe
des Pavillons, als der Lord-kommandant mit den Astartes redete«, steuerte
Nefferti bei.
    »Er wurde entdeckt und konnte
fliehen, vermutlich in die Wüste.«
    »Und das ist unbestätigt?«
    »Es ist nur ein Gerücht. Der
Stab des Lordkommandanten scheint nicht zugeben zu wollen, dass sich etwas
derart Unverfrorenes tatsächlich zugetragen hat.«
    »Kein Wunder. Ein Agent, der so
nahe herankommt . . .«, grübelte Mu.
    »Das Gerücht besagt außerdem,
dass dieser Agent auch einen Lucifer Black ausgeschaltet haben soll«, ergänzte
Erikah.
    Honen Mu richtete den Blick auf
Erikah, doch die ließ sich davon nicht einschüchtern. Mu mochte ihre Stärke.
Erikah war deutlich jünger als Mus Senior-Adjutantin Tiphaine, sie war sogar
die Jüngste der ganzen Gruppe und eine vielversprechende junge Frau.
    Mu fühlte sich an sich selbst
erinnert: unerschrocken, stark, eigensinnig.
    »Der feindliche Agent hat einen
Lucifer getötet?«, wiederholte Mu.
    Erikah nickte. »Direkt vor dem
Zelt, ohne dass drinnen irgendjemand etwas davon mitbekommen hat. Natürlich
dementiert der Stab des Lordkommandanten das, aber Sie wissen ja, wie sich so
etwas herumspricht.«
    »Ich kenne zufällig einen
Bajolur bei den Outremars, der sagt, er habe gesehen, wie der Tote weggebracht wurde«,
warf Leeli ein.
    Ich kann mir vorstellen, wie du
diesen Bajolur »kennst« ,
dachte Mu.
    »Verdammt«, flüsterte sie.
    »Ein Lucifer wurde getötet?«
    »Auch wenn sich der Stab des
Lordkommandanten weigert, das Gerücht zu kommentieren«, fuhr Tiphaine fort,
»wurde letzte Nacht die Sicherheitsstufe auf Code Order Sechs angehoben.«
    Mu nickte. Code Order Sechs war
die höchste Sicherheitsstufe.
    »Wir haben erfahren, dass der
Lordkommandant den Compan-ions der Lucifer Black gestattet hat, eine umfassende
Sicherheits-überprüfung aller Armee-Einheiten durchzuführen«, berichtete Jhani.
    »Jeder soll sich bereithalten,
um kurzfristig für eine Befragung durch die Companions zur Verfügung zu stehen.
Der Lord-kommandant will offenbar den Spion in unseren Reihen ausfindig machen,
noch bevor eine Offensive gestartet wird.«
    »Das ist genau das, was ich
auch machen würde«, seufzte Mu.
    Bevor es dazu kommt, muss ich
für Ordnung sorgen, dachte sie.
    Ich muss die Reihe der Chiliad schnell
und gründlich säubern, bevor sich die verdammten Lucifers unser Regiment
vornehmen. Ich spüre in den Knochen, dass Schwäche in unseren Reihen lauert.
Rukhsana, dieses dumme Miststück. Sie verheimlicht etwas, und ich werde es
herausfinden, bevor sie Schmach und Schande über unsere gesamte Alte Hundert
bringen kann.
    Sie sah zum Himmel und
beobachtete, wie der sich langsam und unnatürlich in sich selbst zurückzog, wie
ein rückwärtslaufender Film, der zeigt, wie Eisbrocken in Schmelzwasser
stürzten. Der Wüstenwind zerrte an ihrem Gewand.
    »Uxor?«, fragte Nefferti.
    »Wartet bitte hier«, sagte Mu
und überquerte den Innenhof. Ihre Adjutantinnen blieben wie befohlen zurück und
redeten aufgeregt durcheinander.
    »Genewhip«, rief Mu.
    Franco Boone drehte sich zu ihr
um. Er war in eine Unterhaltung mit Uxor Sanzi und ihren Adjutantinnen vertieft
gewesen.
    »Uxor«, erwiderte er und nickte
ihr zu.
    »Ich wollte mich gleich auf die
Suche nach Ihnen begeben.«
    »Kann ich Sie kurz sprechen?«
    Sie entfernten sich von den
versammelten Anwesenden und begaben sich zur Südseite des Innenhofs, wo der
Säulengang Schatten spendete.
    »Hier ist etwas faul«, sagte
Boone mit gedämpfter Stimme.
    »Lassen Sie hören.«
    »Ich möchte Sie etwas fragen«,
begann er. »Uxor Rukhsana. Sie sprachen davon, dass sie etwas verschweigt.
Könnte es sich dabei um eine Affäre mit Het Pius handeln?«
    Mu sah ihn lange an. »Mag sein,
aber ich wüsste nicht, warum sie das verschweigen sollte. Wen sollte

Weitere Kostenlose Bücher