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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wollte
Omegon wissen.
    »Sogar sehr gut«, versicherte
Herzog ihm.
    »Aber er ist verletzt«, warf
Ranko ein.
    »Ich habe sein Blut
analysiert.«
    »Und hast du einen Treffer
erzielt?«, fragte Pech. »Ja. Konig Heniker. Offenbar einer der Spione der Armee.
Ein Spezialist.«
    »Er ist Grammaticus?«
    Ranko nickte. »Ich glaube, ja.
Er ist sehr listig, und er beherrscht sein Handwerk. Die Lucifers fürchten sich
vor ihm, und es gibt kaum etwas, das diesen gerissenen Bastarden Angst einjagen
kann. Wir müssen ihn finden, bevor sie ihn in die Finger bekommen. Ich habe
Shere gesagt, er soll ihn jagen.«
    »Und worauf warten wir jetzt
noch?«, wollte Herzog wissen.
    »Wo ist Alpharius?«, ergänzte
Omegon.
    »Draußen in den Dünen«,
erwiderte Sheed Ranko.
    »Er hat da noch eine Sache zum
Abschluss zu bringen.«
     
     
     
     
     
     
     
     
    Neun
    Mon Lo Harbour, Nurth,
    am nächsten Tag unmittelbar
    vor der Morgendämmerung
     
     
    PURE WILLENSKRAFT, KOMBINIERT
MIT der Muskelstärke seiner Arme, machte es John Grammaticus möglich, die
Kiefer des Drachen auseinanderzudrücken, der ihn zu verschlingen drohte, und
aus dem glühend heißen Maul zu entkommen, um im kalten Sand zu landen.
    Er war zu schwach, um noch
länger zu kämpfen, doch das war nicht schlimm, denn der Drache war ebenso
verschwunden wie all die anderen Traumgeschöpfe, sobald ein Mensch aufwachte.
    Grammaticus lag eine Weile
zitternd im Becken hinter dem einsamen Tel. Die in der vergangenen Nacht davongetragenen
Verletzungen waren doch schlimmer als zunächst angenommen.
    Seine Hand war bis aufs Fleisch
aufgescheuert, und er konnte kaum einen Finger bewegen, weil sie entweder zu
dick angeschwollen oder sogar gebrochen waren.
    Seine Unterarme waren trotz der
gepanzerten Ärmel mit blauen Flecken übersät, da er so viele Säbelhiebe des
Lucifers hatte abwehren müssen. Sein Gesicht war wund und sein Nasenrücken
wegen des gebrochenen Knochens so angeschwollen, dass seine Augen zur Hälfte
geschlossen waren. Die Nasenlöcher waren mit getrocknetem Blut verklebt, und am
Hinterkopf befand sich eine Beule, die so empfindlich war, dass er sie nicht
mal leicht berühren durfte.
    In der letzten Nacht hatte er
auch Schmerzen gehabt, aber da war ihm noch warm gewesen, und das Adrenalin
hatte ihn angetrieben.
    Nach der Nacht unter freiem Himmel
war seine Körpertem-peratur gesunken und hatte ihn aller Sinnesempfindungen
beraubt.
    Er nahm nur Übelkeit und
Schmerzen wahr.
    Nach dem Kampf gegen den
Lucifer war Grammaticus in die Wüste geflohen, da es sinnlos gewesen wäre, zum
Terrakottapalast zurückzukehren. Er wusste, er wurde jetzt von zwei exzellenten
Gegnern gejagt — der Alpha-Legion und dem Gefolge des Lordkommandanten.
    Er hatte einen geschützten
Platz im Dünenmeer gefunden und war über die Überlegungen eingeschlafen, wie er
seine Mission wohl am besten fortsetzen konnte.
    Doch in der eisigen Kälte der
anbrechenden Nacht machte sich in ihm die Überzeugung breit, dass er seine Mission
nicht länger ausführen konnte. Die winzige Chance, die womöglich noch bestanden
hatte, um Wiedergutmachung zu leisten und seine Arbeit abzuschließen, war
vermutlich verschwunden. Er fürchtete, dass er zu schwer verletzt und zu sehr
ins Fadenkreuz seiner Jäger geraten war, um den Auftrag zum Ende bringen zu
können.
    Womöglich war er an den Punkt
gekommen, die Mission abzubrechen und sich abzusetzen. Die Kabale würde sich
eben einfallen lassen müssen, wie sie ihren Plan verwirklichen konnte.
    Er richtete sich auf und stand
auf wackligen Beinen da. Ein schmaler Lichtstreifen schob sich über den
Horizont, der Morgen dämmerte. Noch gut eine Stunde lang würde es so eisig
bleiben, dann würde die Sonne wie ein bleicher Fleck auf rosa Löschpapier am
Himmel stehen und die Landschaft zum Kochen bringen. Und er würde dann tot
sein.
    Aber John Grammaticus war nicht
blindlings in die menschen-leere Wüste geflohen, denn er konnte Landkarten so
gut lesen, wie er von Lippen abzulesen vermochte. Bevor er sich auf die Mon
Lo-Offensive einließ, hatte er drei Tage damit zugebracht, das Wüstengebiet zwanzig
Kilometer südlich des Palasts zu erkunden.
    Dabei hatte er systematisch
Löcher gegraben und Vorräte ange-legt, die alle so zusammengestellt waren, dass
sie ihre Rolle in jedweder Ausweichstrategie spielen konnten, zu der er
möglicher-weise würde greifen müssen.
    Ja, beschloss er. Es wurde Zeit
aufzuhören, mehr denn je. Er hatte sein Bestes gegeben und war

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