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DGB 07 - Legion

DGB 07 - Legion

Titel: DGB 07 - Legion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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das
stören?«
    Boone zuckte mit den Schultern,
hielt das goldene Kästchen um seinen Hals fest und nahm eine Prise Peck. »Die
Sache ist die«, redete er schniefend weiter. »Wir suchten Rukhsanas Quartier
auf, um Ihrem Verdacht auf den Grund zu gehen, und dort lief uns Het Pius in
die Arme. Splitternackt.«
    Mu musste vor Erleichterung
lachen. Wenn das alles war und wenn das Rukhsanas Verhalten erklärte, dann hatte
sie sich für nichts Sorgen gemacht. »Da hätten Sie ja Ihre Antwort«, sagte sie.
    »Ich entschuldige mich dafür,
dass ich Ihnen so viel Mühe bereitet habe.«
    Nach wie vor blickte Boone
finster drein. »Die Mühen haben gerade erst angefangen, Uxor«, entgegnete er.
»Wie sich später herausstellte, kann dieser Mann nicht Pius gewesen sein, es
sei denn, Pius ist in der Lage, sich an zwei Orten gleichzeitig aufzuhalten.
Wer immer der Mann war, er hat mich und meine beiden besten Bullen ordentlich
zum Narren gehalten.«
    »Ich verstehe nicht«,
antwortete Mu. Obwohl sie ihren Mantel trug, spürte sie, wie kalt der Wind war,
und bekam eine Gänsehaut.
    »Ich auch nicht, meine Dame.
Ich habe gestern Abend Pius beschattet, und jetzt raten Sie mal, mit wem ich ihn
gesehen habe.«
    Er kratzte sich an der
Nasenspitze und warf ihr einen bedeut-samen Blick zu. »Sie werden mir das schon
sagen müssen, Franco«, forderte sie ihn auf.
    »Soneka.«
    Sie musterte den Genewhip.
    »Ja, wieso auch nicht? Die
beiden sind alte Freunde.«
    Boone schüttelte den Kopf.
»Soneka ist von vorn bis hinten verdächtig, Mu. Er hat Tel Khat überlebt, und
er kam mit dieser seltsamen Geschichte zu Ihnen. Um was ging es da noch? Um
eine >Leiche< und um Hurt Bronzi? Soneka und Pius, da passt was nicht
zusammen.«
    »Doch, das glaube ich schon«,
versicherte sie ihm.
    Wieder reagierte er mit einem
Kopfschütteln. »Das passt auf keine Weise zusammen, die mich beruhigen könnte,
Uxor.«
    Mu schürzte die Lippen und sah
blinzelnd zum grellen Himmel empor. »Petos Geschichte war ein Hirngespinst. Er
hat es selbst zugegeben. Nach allem, was er durchgemacht hatte, hat er sich nur
etwas zusammenfantasiert und ...«
    »Wir haben ihn angesprochen, um
ganz in Ruhe mit ihm zu reden«, unterbrach Boone sie. »Wirklich nur ganz in
Ruhe. Er setzte sich zur Wehr und ergriff die Flucht.«
    Mu erwiderte nichts.
    »Er verheimlicht irgendetwas«,
beharrte Boone. »Soneka macht gemeinsame Sache mit Pius. Oder mit jemandem, der
sich für Pius ausgibt. Ich würde ja auch gern darüber lachen, aber wir stecken
hier in einer hässlichen Sache. Die Companions starten eine
Sicherheitsüberprüfung, und wenn die auf etwas stoßen, dann werden unsere Köpfe
rollen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wissen, wie Namatjira ist.
Er würde mit Freuden die Geno ausweiden, wenn das bedeutet, dass er an einem
Verräter ein Exempel statuieren kann.«
    Mu sah Boone so direkt an, dass
er nicht anders konnte, als den Blick abzuwenden. »Franco. Unser Problem ist
nicht Peto Soneka. Er ist ein guter Mann, ein verdammt guter Mann, der in den
letzten Wochen durch die Hölle gegangen ist. Als wir uns mit ihm unterhielten,
war er nicht er selbst. Er ist kein Spion. Er ist weggelaufen, weil Sie ihm
Angst gemacht haben — darauf würde ich mein Leben verwetten.«
    Schließlich brachte er den Mut
auf, ihr wieder in die Augen zu sehen. »Er ist davongerannt, Mu. Er setzte sich
gegen uns zur Wehr und rannte weg. Seitdem ist er spurlos verschwunden, und
Bronzi hat seit heute Morgen auch niemand mehr gesehen. Seine Bashaws wissen
nicht, wo er ist. Sie haben ihn seit gestern nicht mehr zu Gesicht bekommen. Er
ist untergetaucht. Ich schwöre Ihnen, die beiden stecken unter einer Decke. Soneka,
Pius und Bronzi, drei unserer besten Hets. Wir reden hier über Hets mit
Sicherheits-freigaben, die das gesamte Textbuch der Armee kennen. Sollte sich herausstellen,
dass sie übergelaufen sind, wird dieser Skandal dem Regiment das Genick
brechen.«
    Honen Mu zog den Mantel enger
um sich, um den Wind abzuhalten. »Franco, würden Sie bitte mit mir mitkommen?«
    Sie führte ihn den Säulengang
entlang zu einer im Schatten gelegenen Steintreppe, die hinaufführte auf das
Flachdach eines der den Innenhof umgebenden Gebäude. Am Dachrand saßen zwei
Männer und warteten auf sie. Als Mu und Boone näher kamen, standen sie auf.
    Boone blinzelte verdutzt und
griff nach seiner Waffe.
    »Hurtado Bronzi, Peto Soneka
... ich verhafte Sie hiermit und ...«
    »Stecken Sie die Waffe weg,
Franco«,

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