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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Ultramarines
berichtete der kleinen Versammlung davon, dass sein Trupp eigentlich von der Faust
von Macragge von Vangelis abgeholt werden sollte, und von der
astropathischen Nachricht, die beinahe das Kontrollzentrum des Coralis-Docks
zerstört hätte. Er weihte sie sogar in seine Befürchtung ein, ein unbekannter
Feind könnte das Schiff zerstört haben. Allerdings verschwieg er sein Erlebnis,
als der Reaktor kollabiert war, zumal er immer noch zu verarbeiten versuchte,
was er dort gesehen hatte. Visionen gehörten ins Reich der Hexerei, und wenn er
als Ultramarine eingestanden hätte, dass er Zeuge einer solchen Vision geworden
war, hätte er damit seine Glaub-würdigkeit untergraben und Zweifel an seinen
Motiven geweckt.
    »Vielleicht wurde dieser Akt
von einem nichtmenschlichen Schiff begangen. Meine Legion hat selbst im
Segmentum Solar noch gegen Ork-Scharen gekämpft und sie erfolgreich zermalmt«,
erklärte eine Stimme, die wie Eisen klang. Skraal war ein World Eater, ein
Astartes der Zwölften Legion, und er war der dritte eingeladene Krieger,
Brynngar eingeschlossen.
    Er trug eine arg mitgenommene
Mark-V-Servorüstung in angeschlagenem Blau und Weiß, den Farben seiner Legion,
die deutlich erkennbar das Corvus-Muster der Rüstungen seiner Schlachtenbrüder
mied. Seine Rüstung wies an vielen Stellen ganz erhebliche Beulen auf, etliche
Teile waren ausgetauscht worden, und es war nicht zu übersehen, welche
Reparaturen man noch auf dem Schlachtfeld durchgeführt hatte. Die aus
Grundmaterialien geformten Platten wurden von Bolzen zusammengehalten, wobei
die auf der linken Schulterplatte, an Beinschienen und Kragen deutlich sichtbar
waren. Sein Helm lag neben dem Krieger auf dem Tisch. Er war ganz ähnlich
verziert und zeigte eine beängstigende Fülle an Treffern durch Klingen und
ballistische Geschosse, die das nackte graue Metall unter der Lackierung hatten
zum Vorschein kommen lassen.
    Skraals Gesicht wirkte wie ein
Abbild seiner Rüstung, war es doch kreuz und quer mit Narben überzogen, die von
Schmerz und Leid zeugten. Eine dicke, über seine Stirn verlaufende Ader
pulsierte heftig, während er sprach. Seine kampflustige Art, gepaart mit einem
nervösen Zucken unter dem rechten Auge, ließen ihn nach außen hin wirken, als
sei er verrückt.
    Die World Eaters waren eine
furchteinflößende Legion, eine Urgewalt, ganz so wie ihr Primarch Angron, und
sie benutzten Wut und Zorn als Waffen. Jeder Krieger war ein Quell des Zorns
und kaum kontrollierbarer Wut, allesamt blutige Echos der Kriegslust ihres
Primarchen.
    »Das ist möglich«, entgegnete
Cestus, der trotz Skraals unüber-sehbarer Verärgerung dem Blick dieses Mannes
standhielt.
    »Gewissheit besteht nur in dem
Punkt, dass ein Schiff mit Astartes des Imperators an Bord von einem
unbekannten Feind zu irgendeinem schändlichen Zweck angegriffen wurde«, fuhr er
fort und sprang auf, als seine Wut darüber stärker wurde.
    »Ein solches Verbrechen darf
nicht ungesühnt bleiben!«
    »Und was sollen wir dazu
beitragen, ehrbarer Sohn von Guillaume?«, fragte Mhotep, der nach wie vor die
Ruhe selbst war.
    Cestus spreizte die Finger und
legte die Hände flach auf die Tischplatte, während er die Fassung
wiedererlangte.
    »Die astropathische
Entschlüsselung wies auf eine Region des Weltalls hin, die von den
Astrokartographen der Station identifiziert werden konnte. Ich glaube, diese
Region stellt das Gebiet dar, in dem die Faust von Macragge vernichtet
wurde. Ferner glaube ich, da das Schiff auf dem Weg ins Calth-System zu einem
Treffen mit meinem Lord Guillaume unterwegs war, dass der Angreifer
möglicherweise in die gleiche Richtung gereist ist.«
    »Ein ganz erheblicher Sprung in
Ihrer Logik, Ultramarine«, wandte Mhotep ein, den Cestus' sachlich vorgetragene
Argumen-tationskette nicht überzeugt hatte.
    »Ich kann nicht glauben, dass
ausgerechnet das Schiff, das fünf Kompanien meiner Schlachtenbrüder
transportierte und auf dem Weg nach Calth war, vor der Ankunft auf Vangelis
einem willkürlichen Akt der Vernichtung durch Xenos zum Opfer gefallen sein
soll«, erklärte Cestus, der immer frustrierter wurde, da die Zeit drängte.
    »Und wie sollen wir dieses
fremde Schiff finden?«, fragte Skraal und strich mit dem Daumen über seine
Kettenaxt. Ihm war deutlich anzumerken, dass er sich nach einem Blutbad sehnte.
    »Wenn es stimmt, was Sie sagen,
und der von diesem Schiff aufgefangene Notruf ist bereits älter, dann wird sich
die Beute von ihrer damaligen

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