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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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der Altersschwäche hinzugeben.
    »Sehr gut«, sagte Cestus,
nachdem er sich entschieden hatte, den Admiral nicht zurechtzuweisen. Immerhin nahm
er ihr Schiff für eine eher dubiose Mission in Anspruch, da war es nicht zu
erwarten, dass sie eine andere als ihre gegenwärtige Einstellung an den Tag
legte.
    »Sie kennen Ihren Kurs,
Admiral. Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Die Streitbar ist das
schnellste Schiff im Segmentum Solar. Wenn der Feind dort draußen in der Leere
unterwegs ist, werden wir ihn zu fassen bekommen«, versicherte ihm Kaminska und
drehte sich mit ihrem Kommandothron zur Instrumententafel um.
     
    Admiral Kaminskas Nackenhaare
sträubten sich, als der Astartes die Brücke verließ. Sie war nach Vangelis gekommen,
um Reparaturen vornehmen zu lassen und Vorräte und neues Personal an Bord zu
holen. Und sie hatte sich darauf gefreut, gut eine Woche lang auszuspannen und
zu regenerieren. Doch ein Wort der Engel des Imperatorsa, offenbar die
Lordregenten der Galaxis, hatte genügt, um sie und ihr Schiff von jetzt auf
gleich zu einer neuen Mission aufbrechen zu lassen. »Kraft der Autorität des
Imperators der Menschheit«, lauteten die Worte eines unentrinnbaren Edikts, dem
sich Kaminska nicht hatte verweigern können. Nicht, dass sie grundsätzlich
etwas gegen einen Diensteinsatz einzuwenden hatte — schließlich war sie eine
pflichtbewusste Soldatin des Imperiums, die sich bei zahlreichen Gelegenheit
für dessen Ruhm hervorgetan hatte. Nein, was sie so ärgerte, war die Tatsache,
dass diese spezielle Mission auf nichts weiter beruhte als auf irgendwelchen
Vermutungen und — soweit sie das beurteilen konnte — einer bloßen Laune. So
etwas gefiel Kaminska überhaupt nicht.
    »Lord Admiral, das
Eskortgeschwader ist in Position«, meldete Steuerfrau Athena Venkmyer. Ihr
langes Haar hatte sie straff hochgesteckt, der steife Brokat ihrer Uniform
zwang ihre Schultern in eine gerade Haltung.
    »Gut«, erwiderte Kaminska.
»Schirme runter!«
    Der Ring aus Bildschirmen
senkte sich von der Decke herab und erwachte zu strahlendem Leben. Der grelle,
stechende Schein von Vangelis war vom Sammelpunkt aus deutlich zu sehen, ihn
umgab ein verschwommener Schleier aus schwächeren Lichtern: Satelliten-anlagen,
vor Anker liegende Flotten und orbitaler Müll.
    Eine ferne Sonne war als
hellerer Lichtpunkt zu erkennen, und sie wurde von den Bildschirmsensoren
automatisch gedimmt.
    Symbole blinkten auf den
Monitoren auf, die die Positionen der anderen Schiffe dieser bunt
zusammengewürfelten Flotte anzeigten. Die vier Begleitschiffe — Furchtlos , Ferox , Finster und Feuerklinge — folgten der Streitbar in einer gekippten Diamant-formation. Das Schiff der Thousand Sons unter
Hauptmann Mhotep, die Abnehmender Mond , hielt sich nicht weit entfernt
auf und bot einen beeindruckenden Anblick. Das Astartes-Schiff war ein
schlanker Pfeil in Rot und Gold. Die Grenzenlos , ein Kreuzer wie die Streitbar ,
aber mit Flugdecks für Jäger ausgerüstet, war ein Stück weiter entfernt und
befand sich noch im Anflug.
    Zufrieden darüber, dass sie in
Kürze aufbrechen konnten, legte Admiral Kaminska einen Kontrollschalter auf der
Armlehne ihres Throns um, mit dem sie die Brückenlautsprecher aktivierte.
    »Eskortformation auflösen,
behalten Sie die Abnehmender Mond in unserem Windschatten. Vorrücken zur
Primärposition, Plasma-Antrieb bei Dreiviertel.«
    »Dreiviertel«, kam die Antwort
des Steuermaats Lodan Kant an der Maschinenkontrolle.
    »Herr Orcadus, zum nach Terra
weisenden Ende des Tertiär-transits, bitte«, sagte Kaminska, nachdem sie eine
Verbindung zu ihrem Chefnavigator hergestellt hatte.
    »Sofort, Lord Admiral«, kam die
mürrische Antwort aus dem Allerheiligsten des Navigators.
    Der Tertiärtransit war die
stabilste Warproute vom Segmentum Solar zum galaktischen Südosten. Auf diesem
Weg würden sie problemlos an ihr Ziel gelangen, und es war zu hoffen, dass die Streitbar dabei genug Zeit wettmachen konnte, um den Gegner einzuholen, der sich dort — tatsächlich
oder nur angeblich — in der Leere aufhielt. Es handelte sich dabei auch um die
Route, die jeder Reisende durchs All nehmen würde, wenn er ins Calth-System
gelangen wollte, ohne einen Umweg von vier bis fünf Jahren einlegen zu müssen.
Der Astartes hatte ausdrücklich auf diesem Kurs bestanden. Admiral Kaminska
hätte das zwar gern infrage gestellt, aber sie wusste, sie musste sich gar
keine Hoffnung machen, die Engel des Imperators könnten sich

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