Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
Vom Netzwerk:
sehen. Flammen hüllten den Rumpf der Streitbar ein, die ins Schwerkraftfeld des Mondes geraten war und nun auf Formaska
zuraste. Er stellte sich die Lavaflüsse und die karge Oberfläche vor, die
Schluchten und Gebirgszüge, und dann begann er zu lächeln, da er sein Ende
akzeptierte.
     
    Der Lärm des Hauptreaktors war
ungeheuerlich, und das selbst bei geschlossener Abschirmung. Cestus wusste,
dass sich dahinter ein Wartungskorridor befand, der benutzt werden konnte, wenn
der Reaktor nicht in Betrieb war. Hinter dem Korridor lag der weißglühende
Energiekern. Diesen Kern zu betreten, war Selbst-mord, doch Cestus war bereit,
dieses Opfer zu bringen.
    Mit der Gefechtszeichensprache
der Astartes gab der Ultramarine Brynngar zu verstehen, er solle auf der
anderen Seite der ge-panzerten Luke in Position gehen, durch die man in den
Wartungskorridor gelangte. Der Space Wolf befolgte die An-weisung prompt und
war im Begriff, mit seiner Axt die oberste Schutzschicht abzuschlagen, da
prallten mehrere Bolter-Geschosse vom Metall ab und zwangen ihn, in Deckung zu
gehen. Cestus folgte ihm, Skraal ebenso. Der Astartes entdeckte einen Trupp
Word Bearers in Feuerformation auf einer Brücke, angeführt von einem
Kommandanten in goldener und karmesinroter Rüstung.
    Seine arrogante Erscheinung
ließ keinen Zweifel daran, dass es sich bei ihm um den Befehlshaber des Schiffs
handeln musste.
    »Was für eine Ehre«, rief er
sarkastisch Skraal zu.
    Der World Eater nickte. Er
hatte den Mann ebenfalls erkannt, den Mann, von dem er wusste, dass er Zadkiel
hieß. Er hatte über das Kom-System versucht, seine Loyalität ins Wanken zu
bringen und sich seine innere Schwäche zunutze zu machen. Skraal ver-abscheute
ein solches Verhalten. In gebückter Haltung verließ er seine Deckung und
verschwand hinter einem Wirrwarr aus Rohren und Leitungen. Als er dahinter
wieder zum Vorschein kam, feuerte er seine Bolt-Pistole auf die Brücke ab.
Einer der Word Bearers stürzte in die Tiefe, während er eine Hand an seinen
Hals gedrückt hielt. Der goldene Hauptmann blieb zunächst unverrückbar stehen,
doch als auch ein zweiter seiner Männer zu Boden ging und ein rauchendes Loch
in der Brustplatte klaffte, wich er einen Schritt zurück.
    »Nicht, Skraal! Das ist
Selbstmord!«, rief Cestus, als er sah, dass der World Eater die Treppe
hinaufstürmte und geradewegs auf die Word Bearers zurannte. Sie würden ihn mit
ihren Boltern durchlöchert haben, lange bevor er ihnen zu nahe kommen konnte.
    »Komm schon«, drängte Brynngar
ihn und schlug mit neuem Elan auf die gepanzerte Luke ein.
    »Sein Opfer darf nicht
vergebens sein!«
    Da die Word Bearers abgelenkt
waren, hatte Skraal für seine Kameraden tatsächlich die Zeit gewonnen, die sie
benötigten, um sich einen Weg in den Reaktor zu bahnen, damit sie der Existenz
der Tosender Abgrund ein Ende setzen konnten.
    Cestus sprang auf und
traktierte die Luke mit einem Kettenschwert, dann fiel die schwere Metallplatte
mit einem lauten Knall aufs Deck. Hitze schlug ihnen aus dem Wartungskorridor
entgegen, und im gleichen Moment zuckten die Warnanzeigen in seinem Helm auf
kritische Werte, da mit der Hitze Strahlung aus dem Reaktor drang.
    »Den Gurt«, brüllte Cestus und
hielt eine Hand ausgestreckt, damit Brynngar ihm seinen Gürtel mit Melter-Bomben
überließ.
    »Von da drinnen gibt es kein
Zurück«, sagte der alte Wolf.
    Verdutzt sah Cestus Brynngar
an.
    »Ja, ich weiß. Jetzt gib mir
schon die Bomben.«
    »Davon träumst du«, konterte
der Wolfsgardist und versetzte dem Ultramarine einen kräftigen Stoß gegen den
Helm.
    Von dem plötzlichen Treffer
halb benommen, fiel Cestus zu Boden und sah verschwommen, wie Brynngar den
Wartungs-korridor betrat.
    »Wir müssen nicht beide
sterben. Räche mich«, hörte er den Space Wolf sagen. »Und räche deine Legion.«
     
    Skraal nahm drei Stufen auf
einmal, als er zur Brücke hinaufeilte.
    Auf halber Höhe war sein
Magazin aufgebraucht, also warf er die Pistole weg und griff zur Kettenaxt. Als
er auf die Brücke gelangte, eröffneten die Word Bearers sofort das Feuer. Ein
Schuss bohrte sich durch seine Schulterplatte, ein zweiter traf ihn am Ober-schenkel,
ein dritter ging in die Brust. Er taumelte unter der Wucht dieser Treffer, doch
sein Zorn war stärker als alles andere, und nichts konnte ihn davon abhalten,
das Blut seines Gegners zu vergießen. All die Wochen hatte er sich wie ein Tier
gefühlt, das man in den Tiefen dieses Schiffs eingesperrt hatte. Wie ein

Weitere Kostenlose Bücher