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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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eingraviert.
    »Der Tempel allen Wissens«,
erklärte Rho-mu 31 und kam damit ihrer Frage zuvor.
    Ihr Magen machte einen Satz,
als das Schiff auf einmal in die Tiefe zu stürzen schien und ein dichter
Vorhang aus gelblichem Smog den Blick nach draußen unmöglich machte.
    Stundenlang flogen sie weiter
durch den Smog, bis er sich so plötzlich lichtete, wie er aufgetaucht war.
Dalia stieß einen Entsetzensschrei aus, als sie sah, dass das Schiff geradewegs
auf die gläserne schwarze Flanke eines hoch aufragenden Bergs zuraste.
     
     
    1.02
     
     
    ABERMALS DREHTE SICH DALIAS
MAGEN UM, da sich die Flugrichtung des Schiffs wieder abrupt änderte und es zu
einem schwindelerregenden Steilflug ansetzte, während die schwarze Felswand
rasend schnell näher kam.
    Schwefelgelbe Dämpfe umwaberten
den Berggipfel, in die das Schiff eintauchte. Dalia kniff die Augen zu, da sie
damit rechnete, dass ihr Leben jeden Moment zu Ende war — sie mussten
unweigerlich mit diesem immensen Felsmassiv zusammenstoßen.
    Schließlich schlug sie die
Augen wieder auf, da es nicht zur befürchteten Kollision gekommen war, und schaute
gebannt durch die transparente Fläche nach draußen. Unter ihnen wogte ein Meer
aus rotglühender Lava, es war das vulkanische Herz des Planeten, das im Inneren
des gigantischen Bergs brodelte.
    Der Anblick des Vulkankessels
flimmerte wegen der ungeheuren Hitze, die die Lava ausstrahlte, und obwohl sie
vor den unvorstellbaren Temperaturen geschützt war, fühlte sich Dalia
unbehaglich warm, wenn sie das geschmolzene Gestein nur ansah.
    »Arsia Mons«, sagte Rho-mu 31.
»Ein toter Vulkan, der wieder zum Leben erweckt wurde, um dem Mechanicum zu
dienen.«
    »Das ist unglaublich«, keuchte
Dalia, die einen Blick zum entlegenen Kraterrand warf, wo sich ein ausladendes,
industrielles Stadtgebilde aus der Lava erhob, das aussah wie aus geschwärztem
Stahl und Stein erschaffen und an den Rumpf eines teilweise im Vulkan
versunkenen Raumschiffs erinnerte. Riesige Tore dampften in der Lava, und
mächtige Kolben aus glänzendem Keramit zischten und ächzten, während sie sich
hoben und senkten. Dichte Wolken aus supraheißem Dampf stiegen fauchend auf wie
der Atem von einem Rudel großer Drachen. Dalia bemerkte, dass sie an Höhe
gewannen, um die bizarre Konstruktion zu überfliegen.
    Aus der Nähe betrachtet konnte
sie erst richtig die gewaltige Größe und Komplexität einschätzen. Eine präzise
abgestimmte Abfolge von Schleusen, Überlaufkanälen und Drucktoren sorgte dafür,
dass die Lava in Bewegung blieb und durch das System zirkulierte, das den
unfassbaren Anblick auf der gegenüber-liegenden Seite des Vulkans speiste.
    Durch immense, hundert Meter
breite Klüfte an den Flanken des Gebirges wurde die Lava aus dem Vulkan in eine
ausladende künstliche Lagune geleitet, wo sie ein Binnenmeer aus glühendem,
Blasen werfendem, flüssigem Gestein bildete.
    Auf diesem Meer war die
Magma-Stadt errichtet, und was war das für eine Stadt ...
    Dalia verschlug es den Atem,
als sie die gewaltige Schmiede zu Gesicht bekam, bei der es sich zweifellos um
das Reich der Adeptin Koriel Zeth handelte, dem Meister von Rho-mu 31.
    Überall erhoben sich
geschwärzte zylinderförmige Türme aus der brodelnden, brennenden Oberfläche, gleich
neben gigantischen Strukturen in der Form von abgeflachten Pyramiden, die Feuer
und Rauch ausspien. Gewundene Straßen, Boulevards, freie Plätze, weitläufige
Plattformen und ganze Industriekomplexe saßen praktisch auf der tosenden Hitze
der Lava und trotzten der Ehr-furcht gebietenden gebändigten Kraft des
flüssigen Gesteins.
    Eine goldene Route bildete den
Weg zu einem riesigen silbernen Bauwerk im Zentrum der immensen Metropolis,
doch der Anblick verlor sich rasch, da das Schiff im Sinkflug begriffen war und
bald nur noch ein kleiner Ausschnitt des gesamten Gebäudes zu sehen war. Dicke Wände
aus dunklen Steinen umgaben die Lagune in einer Weise, die sie wie einen mit
Lava gefüllten Krater erscheinen ließ. Jenseits dieser Mauer erstreckte sich bis
zum Horizont eine riesige Ebene mit Sub-Schwärmen, Habitat-Zonen, Landeplätzen,
Landebahnen, Kontrolltürmen sowie einem ausladenden Con-tainerhafen, die sich
an den klippenartigen Wänden des Vulkans drängten.
    Ganze Kontinente aus stählernen
Containern breiteten sich von der Magma-Stadt weiter aus, allesamt hoch aufragende
Wolken-kratzer aus Material: Waffen, Munition und Vorräte, hergestellt in den
Fabriken des Mars, bestimmt für die

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