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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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wurden oft einfach im sogenannten Pallidus abgeladen, jenem
aus Giftstoffen und Asche bestehenden Hinterland zwischen den Marsschmieden.
Der größte Teil von ihnen starb dort, dennoch überlebten immer wieder ein paar
— auch wenn Leben eine deutlich übertriebene Bezeichnung für das Dasein war,
das sie dort fristeten.
    Die meisten dieser überlebenden
Servitoren versuchten einfach, die ihnen zugewiesenen Aufgaben auch weiterhin
auszuführen, wobei sie im Ödland hin und her streiften, da ihre durch-gebrannten
Gehirne schlichtweg nicht begreifen konnten, dass ihre Dienste nicht länger
benötigt wurden.
    In einigen Fällen behielten sie
trotz ihres beschädigten Gehirns einen Rest ihres Verstands und überlebten,
indem sie sich von den Toten ernährten. Da Wärme und Energie sie anzogen,
scharten sie sich zu instinktiv agierenden Rudeln zusammen, die in Ein-richtungen
des Mechanicums eindrangen, Arbeiter anfielen und Strom abzapften, um ihre
armselige Existenz zu wahren.
    Solche Kreaturen machten eine
Jagd auf sie erforderlich, womit sich für Mavens Gedanken der Kreis schloss.
    Er hob den Kopf, die Bewegung
wurde vom Schädelpanzer sofort nachvollzogen. Die Klippen rund um den Reaktor waren
leer und verlassen, die roten vulkanischen Gipfel von Staubwolken umgeben, die
von kräftigen Winden durch den nördlichen Graben in die Höhe gewirbelt wurden.
    Das Kernstück der Reaktoranlage
war sechshundert Meter vom Schutzzaun entfernt und stellte ein komplexes Gewirr
aus Gebäuden, Rohren, Kabeln und knisternden Antennentürmen dar.
    Genau in der Mitte stand ein
riesiger Kuppelbau, dessen Ober-fläche mit Zylindern und Lüftungsklappen
überzogen war.
    Die Luft flimmerte rings um das
Gebäude, und Wellen aus Hitze und Elektromagnetismus wurden unablässig an die
Umgebung abgegeben.
    Der Graben des Gigas Fossae war
mit einer ganzen Reihe von Fusionsreaktoren bestückt, diese Anlage jedoch an
einem steinigen Hang am Rand des Kraters von Ulysses Patera war die größte von
allen. Errichtet hatte sie Magos Ipluvien Maximal.
    Der Adept Maximal war einer der
ranghöchsten Magi des Mars, seine Fusionsreaktoren versorgten etliche
Vasallenschmieden ringsum im Tharsis-Hochland mit Energie. Derartige Verein-barungen
waren auf dem Roten Planeten oft anzutreffen, sie gingen zurück auf uralte Verträge,
durch die sich die Clans und Schmieden verpflichteten, auf der einen Seite für
Schutz zu sorgen und der anderen Seite Energie zu liefern. Nur dadurch war es
möglich, dass zwei Parteien mit so gegensätzlichen Interessen im Einklang
miteinander existieren konnten. Maximal hatte sich nicht nur mit anderen
Schmieden verbündet, sondern auch mit einer ganzen Reihe Kriegerorden, darunter
viele, die der äußerst angesehenen Titanenlegio angehörten.
    »Und warum ist von denen keiner
hier?«, murmelte Maven. »Weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, sich untereinander
zu streiten.«
    Er verdrängte den Gedanken an
die zunehmenden Spannungen auf dem Mars und ging weiter, wobei er den Auspex
kreisen ließ, indem er die obere Körperhälfte seiner Maschine drehte. Findlinge
zerbrachen unter dem gewaltigen Gewicht und wurden zum Teil regelrecht
pulverisiert. Er musste sicherstellen, dass sich aus keiner Richtung jemand dem
Reaktor näherte, und ganz gleich, ob diese Kreaturen eine Bedrohung darstellten
oder nicht — Stator würde ihm die Hölle heißmachen, wenn er auch nur einen
einzigen Servitor übersah.
    Er spürte, wie die Felsbrocken
unter den Füßen von Equitos Bellum auseinanderbrachen, ein Gefühl, als
hätte man seinen Körper und alle Sinne auf die Dimensionen des Knights
vergrößert. Protektor-Trupps des Mechanicums, die sich am Rand des
Reaktorkomplexes aufhielten, bemerkten ihn und verbeugten sich respektvoll, während
sein Knight bei jedem Schritt den Boden unter seinen Füßen erzittern ließ.
    Diener und Servitoren waren
damit beschäftigt, die Funktionen des riesigen Reaktors in Gang zu halten. In
ihren dicken Schutzanzügen konnten sie sich nur langsam und schwerfällig
bewegen. Aus einem großen Transformator zuckten energetische Flammen, und
meterdicke Kabel und ein Geflecht aus Leitungsmasten verbanden ihn mit dem
Reaktor. Blaue Blitze überzogen die Leitungen bis zu jener Stelle, an der sie
unter dem Regolith und den Felsen verschwanden, um von dort Ziele im gesamten
Quadranten Tharsis zu versorgen.
    Maven zuckte leicht zusammen,
als ein Zittern durch den Auspex-Rücklauf ging, ein flüchtiger Eindruck, dass

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