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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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doch durch die heftige chemische Reaktion
waren die Erinner-ungen ungewollt an die Oberfläche gekommen.
    »Dann vergeuden wir mit dieser
Unterhaltung nur kostbare Zeit«, sagte Kelbor-Hal. »Öffnen Sie die Gewölbe. Der
Pakt ist besiegelt.«
    »Wie Sie wünschen«, entgegnete
Regulus.
    »Die dafür erforderlichen
Protokolle sind äußerst komplex, und Sie müssen sehr genau zuhören. Haben Sie
das verstanden?«
    »Natürlich habe ich das
verstanden. Ich bin doch kein Idiot«, fauchte der Fabrikator-General. »Jetzt
fangen Sie schon an.«
    Regulus nickte und wandte sich
dem Energiefeld zu, dann setzte er zu einer komplexen Serie von binären Codesträngen
und einem verzerrten Schwall aus bedeutungsloser Lingua Technis an. Kelbor-Hal
hörte ihm aufmerksam zu und zeichnete die Codes auf, wobei der Strom fast zu
schnell war, um noch zu folgen, während ihre Komplexität sogar seine überlegenen
Prozessoren an den Rand der Leistungsfähigkeit brachte.
    So vielschichtig diese Codes
auch waren, schien das Energiefeld nicht darauf zu reagieren. Doch als Kelbor-Hal
ihre Struktur einspeiste, fielen ihm plötzlich binäre Abweichungen und Fehler auf,
die sich gegenseitig verstärkten, bis der Code eine neue Form annahm, eine
verdrehte und unnatürliche Form ... ein Schredder-code, der in seinen
Auralrezeptoren ein Heulen auslöste und die Untersysteme um sie herum zu
verderben begannen.
    »Was ist das?«, rief
Kelbor-Hal. »Der Code ... er ist schädlich!«
    »Nein, Fabrikator-General«,
widersprach Regulus. »Dieser Code ist von den Fesseln der Naturgesetze des Menschen
befreit. Verstärkt um die Macht des Warp, wird er Ihren Geist für die wahren
Abläufe der Galaxis öffnen.«
    »Das ... ist ... Schmerz. Das
brennt wie Feuer.«
    »Ja«, stimmte Regulus
genüsslich zu. »Aber nur eine Zeit lang. Bald wird der Schmerz vorüber sein,
und dann werden Sie sich wie neugeboren fühlen, Fabrikator-General.«
    Kelbor-Hal spürte, wie der
Schreddercode einem Virus gleich in seine Systeme eindrang, während seine integrierten
schützenden Subroutinen und Aegis-Barrieren hilflos mit ansehen mussten, wie er
sich immer weiter ausbreitete und alles infizierte. Er fühlte, wie sich der
finstere Code seinen Weg in die Essenz seiner Physiologie bahnte, und obwohl
die wenigen organischen Bestandteile bei seiner Berührung erschauderten, genoss
sein innerster Kern die Empfindungen.
    Seine audio-visuellen Systeme
flackerten und zeigten ein graues Bild, als sie sich auf die neue Realität
einstellten, die sie nun wahrnahmen. Statisches Flimmern tanzte vor seinen
Augen, und in seinen Auralrezeptoren toste eine unglaublich weit entfernte See.
    Der interne Geigerzähler des
Fabrikator-Generals stellte erhöhte Strahlungswerte fest — eine Form von
Strahlung, die er nicht identifizieren konnte —, und seine chromatographischen
Anzeigen nahmen in der Luft zahlreiche Verbindungen wahr, die sie nicht zu
bestimmen vermochten.
    Nebelschwaden traten aus seinem
Körper aus, da die Peripherie-systeme überladen wurden, und als er wieder etwas
sehen konnte, stellte er fest, dass der Zugang zu Moravecs Gewölben offen
stand.
    Seine neu erwachten Sinne
nahmen die furchterregende Macht der Dinge wahr, die sich dort befanden. Flüsternde
Energien, die nicht von dieser Welt waren und die von lange vergessenen
Geheimnissen sprachen ... und nun bereit waren, aus ihrem langen Schlaf zu
erwachen.
    »Spüren Sie die Macht?«, fragte
Regulus, dessen Stimme nicht länger reines Binär ausstieß, sondern die
zerstückelte, von Statik durchwirkte Schönheit des Schreddercodes.
    »Ja, ich spüre sie«, bestätigte
Kelbor-Hal. »Ich spüre sie, wie sie sich einem Allheilmittel gleich durch mein System
bewegt.«
    »Dann können wir beginnen,
Milord«, sagte Regulus.
    »Wie lauten Ihre Befehle?«
    Befreit von den letzten Resten
menschlicher Loyalität, wusste Kelbor-Hal, dass die Zeit für List und Tücke vorbei
war. Seit die Agenten des Kriegsmeisters zum ersten Mal auf den Mars ge-kommen
waren, hatte auf dem Planeten ein Krieg der Worte und Ideale getobt. Debatten,
Spaltungsdiskussionen und Streitge-spräche hatten jahrzehntelang den Mars
beherrscht, doch nun war die Zeit der Worte vorüber. Jetzt war die Zeit
gekommen, um zu handeln, und er wusste genau, welchen Befehl er erteilen
musste.
    »Nehmen Sie Kontakt mit
Princeps Camulos auf«, sagte Kelbor-Hal. »Es wird Zeit, dass die Legio Mortis
marschiert.«
    1.07
     
     
    DIE FERTIGSTELLUNG DES
AKASHISCHEN LESERS kam

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