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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Lebens hinter sich zu lassen, empfand sie
grenzenlose Panik. Kaum hatte sie sich für solche Furchtsamkeit ermahnt, ebbte
die Panik ab, und an ihre Stelle traten starke Magenkrämpfe, die ihr vor Augen
führten, wie hungrig sie in Wirklichkeit war.
    Das Dröhnen des Schiffs und die
Hüllenvibrationen wurden lauter und heftiger, bis sie schließlich davon überzeugt
war, dass es jeden Augenblick in Stücke gerissen werden musste. Dann jedoch
veränderte sich die Tonlage des Lärms, und das Schiff kehrte in seine normale
Ausrichtung zurück, während es mit unvorstellbarer Geschwindigkeit durchs All
raste.
    Sie reiste an Bord eines
Sternenschiffs.
    Da sie einen Moment Zeit hatte,
begann sie sich zu fragen, wohin man sie brachte und warum die Protektoren des
Mechanicums sie aus ihrer Zelle im Librarium geholt hatten. Sonderbarerweise
bereitete ihr diese seltsame Reise keine Angst, aber das schrieb sie dem
Mysterium und dem Interesse zu, die zusammen genügten, um jede Skepsis in den
Hintergrund zu drängen.
    Im Verlauf des folgenden Tages
verweigerten sich ihre Begleiter — sie betrachtete sie jetzt nicht mehr als Bewacher
— jedem Versuch, sich in eine Unterhaltung verwickeln zu lassen, wenn man davon
absah, dass sie sie anwiesen, zu trinken und zu essen, was sie trotz der Künstlichkeit
der Speisen auch begierig befolgte, da sie schrecklichen Hunger hatte. Während
der Reise verließen sie nicht ein einziges Mal ihre Position, in der sie von
den mag-netischen Schlössern gehalten wurden, und standen nur starr da, ohne
ihr irgendeine Ablenkung zu bieten, abgesehen davon, dass sie sie eingehend
studieren konnte.
    Sie waren groß und von
muskulösem Körperbau, ihre Statur war genverstärkt und um implantierte Waffen ergänzt
worden.
    Spiralkabel und farbige Drähte
überspannten ihre Kleidung und endeten in grobschlächtig aussehenden Steckern,
die in ihr Fleisch eingelassen waren. Sie war schon Protektoren begegnet, aber
noch nie war sie einem von ihnen so nah gewesen.
    Sie rochen unangenehm nach
verwestem Fleisch, Maschinenöl und abgestandenem Schweiß.
    Bewaffnet waren sie mit
riesigen Pistolen mit flammenden Läufen sowie großen eisernen Stäben, auf denen
ein Zahnrad in Bronze und Silber saß, an dem wiederum ein Fetzen Pergament
hing, der im Luftzug des kalten Abteils flatterte.
    Eine Reihe Zahlen war auf dem
Pergament notiert, die in einem Vier-mal-vier-Gitter angeordnet waren. Schnell
erkannte Dalia, dass jede Reihe die immer gleiche Zahl ergab, ganz gleich, ob
man sie vertikal, horizontal oder diagonal addierte. Aber das war noch nicht alles,
denn jeder Quadrant, die mittleren vier Quadrate, die Eckquadrate und etliche
Kombinationen mehr führten auch stets zur gleichen Zahl.
    »Vierunddreißig«, sagte sie.
»Es ist immer vierunddreißig.«
    Dieses Design war ihr vertraut,
sie hatte es schon einmal irgendwo gesehen, und kaum war sie darüber ins Grübeln
geraten, kam ihr die Antwort auch schon in den Sinn.
    »Die Melancholia«, murmelte sie
und nickte vor sich hin.
    »Was haben Sie gesagt?«, fragte
der Protektor.
    Seine Stimme war menschlich,
hallte aber hinter der Maske metallisch nach. Für einen Moment war Dalia verblüfft,
dass er tatsächlich auf ihre Bemerkung reagiert hatte.
    »Das Symbol auf Ihrem
Pergament«, sagte sie. »Das stammt von einer Gravur. Ich habe es in einem Buch
gesehen, das ich vor zwei Jahren übertragen hatte.«
    »Vor zwei Jahren? Und daran
erinnern Sie sich noch?«
    »Ja.« Sie nickte zögerlich.
    »Ich präge mir ein, was ich lese,
und vergesse es nicht mehr.«
    »Es ist das Symbol unserer
Meisterin«, erklärte der Protektor.
    »Es stammt aus einer Gravur der
alten Drucke«, sagte Dalia, während ihre Augen einen glasigen Ausdruck annahmen,
denn sie redete mehr mit sich selbst als mit dem Protektor. »Es war sehr alt,
aber andererseits sind alle Dinge alt, die wir im Großen Saal übertragen,
sofern es nicht von den Expeditionsflotten an uns geschickt worden ist. Dabei
handelte sich um das Bild einer Frau, die einen frustrierten Eindruck machte,
als ob sie verärgert wäre, weil es ihr nicht gelingen wollte, irgendetwas
Geniales zu erfinden. Sie war von allen möglichen Gegenständen umgeben — von
Gewichten, einer Sanduhr, einem Hammer. Trotzdem wirkte sie betrübt, als hätte
sie eine Idee, die sie nicht in Worte fassen konnte.«
    Während sie redete, sahen sich
die Protektoren an, wobei sie ihre Stäbe fester umfassten. Dalia bemerkte diese
Blicke und verstummte. »Was

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