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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Rest der Nachricht auf den Speicherkern übertrugen.
Er lauschte, wie die Maschine arbeitete, und rang mit sich, ob er noch etwas
anfügen sollte. Forderte er den Zorn des Primarchen heraus?
    Es war unmöglich vorherzusagen.
Andererseits, so überlegte er wehmütig, was sollte ihm schon passieren, selbst
wenn er es tat?
    Der 'scriptor beendete sein
Werk. Zahariel hielt inne, ordnete seine Gedanken und hantierte an den
Einstellungen des Geräts.
    Während die Maschine abermals
zu rattern begann, um einen neuen Nachrichtenbetreff zu erstellen, trat
Zahariel abermals vor die Linse. Als das bernsteinfarbene Licht zweimal
blinkte, sagte er:
    »Angehängte Nachrichtendatei,
Klassifizierung Vier-Alpha, Stan-dardcode. Empfänger: Primarch Lion El'Jonson,
Erste Legion.«
    Das Licht sprang wieder auf
Grün um, dann holte er tief Luft und begann seine Bitte zu formulieren.
    »Ich bitte im Voraus um
Verzeihung, Milord, und hoffe, Sie werden nicht denken, dass ich mich
ungebührlich verhalte. Aber ich würde meine Pflichten vernachlässigen, wenn ich
nicht alle Anstrengungen unternehme, um den Erfolg unserer Legion in diesen
schwierigen Zeiten zu unterstützen.« Er zögerte und überlegte, was er genau
sagen sollte.
    »Unser Trainingskader arbeitet
seit einem halben Jahrhundert unermüdlich, wir haben unsere Rekrutierungs- und
Ausbildungs-abläufe verbessert, um den Anforderungen gerecht zu werden, die der
Imperator an uns stellt. Ich glaube, meine regelmäßigen Berichte sowie der
konstante Strom an neuen Kriegern und Material zeugen von unserer Hingabe und
unseren Erfolgen. Wir haben eine Schnelligkeit und Effizienz erreicht, mit der
es keine andere Legion aufnehmen kann, und wir können auf unsere Leistungen zu
Recht stolz sein. Inzwischen haben sich die Abläufe und Prozeduren bestens bewährt,
und wir haben eine äußerst leistungsfähige Infrastruktur geschaffen, um die
Ausbildung mit der bisherigen Effizienz fortzuführen. Für die Legion ist es
jetzt wichtig, dass erfahrene Krieger nach Hause zurückkehren, um
weiterzugeben, was sie in den letzten fünfzig Jahren an neuen Erfahrungen
gesammelt haben. Im Gegenzug spüren unsere Brüder hier auf Caliban, wie
begrenzt ihre eigenen Erfahrungen inzwischen sind, und sie brennen darauf, ihr
kämpferisches Geschick wieder zu schärfen, indem sie an der Front den Feinden
des Imperators entgegentreten. Dies gilt besonders für Bruder Luther, von dem
ich glaube, dass er der Legion weitaus besser dienen könnte, wenn er an Ihrer
Seite wäre, anstatt auf Caliban neue Rekruten zu werben.«
     Zahariels Miene blieb ruhig
und gefasst, obwohl sich seine Gedanken überschlugen, da er nach dem geeigneten
Argument suchte, mit dem er den Primarchen zur Einsicht bringen konnte.
    »Ich finde es nur fair zu
sagen, dass wir hier geleistet haben, was in unserer Macht steht, und dass es
im Interesse der Legion liegt, wenn eine Rotation erfolgt, die es uns
ermöglicht, zu unseren Orden in der Flotte zurückzukehren. Auch dies gilt
insbesondere für Bruder Luther, dessen Fähigkeiten als Krieger und Diplomat
bestens bekannt sind. Wenn Sie nur einen von uns zurück an Ihre Seite holen
wollen, Milord, dann soll er es sein.«
    Reflexartig ballte er die Hände
hinter seinem Rücken. Da war noch mehr, was er dem Primarchen sagen wollte,
doch er fürchtete, dass er es schon jetzt übertrieben hatte. Also verbeugte
sich Zahariel vor der Linse. »Ich hoffe, wenn Sie meine Berichte gelesen haben,
werden Sie die Logik hinter meinem Anliegen erkennen. Wir haben alle unsere
Pflicht gegenüber dem Imperator, Milord, und wir bitten nur darum, eine Chance
zu bekommen, um unsere Pflicht so zu erfüllen, wie sie uns bestimmt war – nämlich
dass wir seine Feinde besiegen und die verlorenen Welten der Menschheit
zurückholen.«
    Wieder ließ er eine Verbeugung
folgen, und noch bevor er der Versuchung erliegen konnte, schaltete er zügig
das Aufnahmegerät aus. Stille machte sich in dem kleinen Büro breit, die nur
vom Surren der Logikmaschinen und vom leisen Gemurmel aus dem Operationszentrum
gleich nebenan unterbrochen wurde. Er seufzte leise, wandte sich vom 'scriptor
ab und betrachtete den beengten, aber ordentlichen Raum mit seinem polierten
grauen Schreibtisch mitsamt Hololith-Einheit und den sorgsam geordneten Stapeln
aus Speicherkernen, auf denen von Statusberichten über Ausbildungs-pläne bis
hin zu Produktionsquoten alles zu finden war. Hinter dem Schreibtisch fand sich
ein hohes schmales Fenster, von dem

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