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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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an militärischer Macht, die elegant
am behelfsmäßig verstärkten Fenster seines Sanktums vorbeizog. Smaragdfarbene
Tropfen glänzten immer noch auf dem dicken Glas. Nach der Zerstörung der
Schmiede würde es vorläufig nicht möglich sein, die Schäden ordentlich zu
beheben. Allerdings war das ein geringer Preis für das, was er hier geleistet
hatte.
    »Wann wirst du nach Isstvan
aufbrechen?«, fragte er seinen Gast.
    Der Primarch stellte sich näher
an das Fenster und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »So bald wie
möglich«, antwortete er mit tiefer, polternder Stimme.
    »Ferrus Manus ist uns
vorausgeeilt, weil er unbedingt den Triumph für sich beanspruchen will, im
Namen des Imperators Rache an Horus zu üben.« Er drehte sich zu Jonson um und
verzog das Gesicht. »Eigentlich hatte ich gehofft, hier noch Vorräte an Bord zu
nehmen, bevor wir in die Gefechtszone weiterfliegen.«
    Jonson seufzte leise. »Das tut
mir leid, Cousin, aber Magos Archoi hat mir keine andere Wahl gelassen. Die
Kom-Störung musste auf der Stelle beendet werden.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Außerdem
hat er mich belogen. Wäre er mit einem Messer in der Hand zu mir gekommen, wäre
mir das allemal lieber gewesen als diese Hinterlist.«
    Der Primarch nickte und schaute
wieder nach draußen. Unter ihnen lag Diamat, dessen ockerfarbener Himmel von
einem riesigen rötlich braunen, an getrocknetes Blut erinnernden Fleck
beherrscht wurde. Es war die Wolke aus Staub und Asche, die nach der Zerstörung
der Schmiede in die Atmosphäre aufgestiegen war.
    Diese Aktion und die in nicht
ganz so großem Umfang Stunden später erfolgte Zerstörung des Raumhafens würden
für den Planeten weitreichende Folgen haben. Die wenigen Tausend Bewohner, die
noch geblieben waren, hatte auf Generationen eine schwierige und
entbehrungsreiche Zeit vor sich.
    »Darf ich dich etwas fragen?«,
wollte der Primarch wissen.
    »Aber selbstverständlich«, gab
Jonson zurück.
    »Seit wann wusstest du von der
Existenz der Belagerungs-maschinen?«
    »Oh, das.« Jonson lächelte.
»Vor fünfzig Jahren habe ich mich mit der Geschichte des Großen Kreuzzugs beschäftigt,
und dabei bin ich in einer Depesche von Horus an den Imperator auf einen
Hinweis gestoßen. Er hatte ihren Bau während der langen Belagerung der Xenos-Festungsstaaten
auf Tethonus in Auftrag gegeben. Horus wies die Meister von Diamat an, kontinentale
Belagerungsmaschinen zu konstruieren, die auch die mächtigsten Befestigungen
zerstören könnte.« Er spreizte die Hände.
    »Die Fertigstellung dauerte
viel länger, als die Schmiedemeisters erwartet hatten, und als die
Belagerungsmaschinen endlich fertig waren, da war der Feldzug auf Tethonus
schon seit eineinhalb Jahren vorüber, und Horus war längst mit anderen
Eroberungen beschäftigt. Also wurden die Maschinen hier in ein Depot geschafft
für den Fall, dass Horus irgendwann später noch einmal darauf zurückgreifen
wollte. Und dann kam Isstvan.«
    Der Primarch brummte
verstehend.
    »Dann kam Isstvan«, stimmte er
zu.
    »Als ich von dieser Rebellion
erfuhr, war mir klar, dass Horus' Weg letztlich zur Erde führen muss«, redete
Jonson weiter. »Selbst wenn es ihm irgendwie gelungen sein sollte, euch und die
anderen Legionen zu überwinden, kann der Kriegsmeister den Sieg so lange nicht
für sich in Anspruch nehmen, wie der Imperator in seinem Palast sitzt. Nein,
wenn er seinen Triumph feiern will, muss er erst unseren Vater töten, und um
das zu erreichen, muss er eine lange und kostspielige Belagerung von Terra
einkalkulieren.«
    Wieder sah der Primarch Jonson
an und deutete eine bewundernde Verbeugung an. »Dir ist ein Geniestreich
gelungen, Bruder. Das meine ich ernst. Anstatt sich Horus direkt in den Weg zu
stellen, hast du ihn mit nur einer Handvoll Truppen besiegt.« Er lächelte
listig. »Allmählich glaube ich, dass der Titel des Kriegsmeisters dem Falschen
verliehen wurde.«
    Jonson musste angesichts dieses
Kompliments ebenfalls lächeln.
    »Wenn das von dir kommt,
Bruder, das bedeutet das schon etwas. Danke.«
    »Und jetzt?«, fragte der
Primarch.
    »Wirst du uns nach Isstvan
begleiten?«
    »Nein, ich muss umgehend zu den
Schildwelten zurückkehren und die Legion für die Reise nach Terra vorbereiten.
Ich halte es für das Beste, wenn außer dir und den anderen Primarchen niemand
sonst davon erfährt, dass ich hier war. Der Imperator soll nicht auf den
Gedanken kommen, ich hätte das hier mit irgendeiner heimlichen Absicht im

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