DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen
zu Astelan um, wobei er
förmlich eine Faust auf seine Brust legte.
»Mit Ihrer Erlaubnis möchte ich
gern den Angriff anführen.«
Astoric und Galedan begannen
beide zu lachen, verstummten aber gleich wieder, als sie den Blick bemerkten, den
Astelan ihnen zuwarf.
»Ihr Enthusiasmus ist zwar
lobenswert, aber es ist noch etwas verfrüht, um von einem Angriff zu reden«,
ließ der Ordens-kommandant ihn wissen.
»Haben Sie vor, Kontakt
aufzunehmen?«, wollte Belath wissen, der die hololithische Darstellung des
Planeten betrachtete.
»Das habe ich noch nicht
entschieden. Es ist eine knifflige Situation.«
»Soweit wir das feststellen
können, ist den Bewohnern unsere Anwesenheit noch nicht bekannt«, erklärte
Galedan mit einem Blick auf das flackernde dreidimensionale Bild, als hätte er
die eigentliche Welt vor sich. »Wenn wir Kontakt aufnehmen, geben wir uns zu
erkennen, und damit wäre das Überraschungsmoment verloren.«
Astelan nickte zustimmend. »Die
Kommunikation ist ein einziges Durcheinander. Ich weiß nicht, wie oder mit wem
wir Kontakt aufnehmen sollen. Es scheint keine planetenumfassenden offi-ziellen
Frequenzen zu geben, da wir es offenbar mit verschiedenen Staaten zu tun haben,
die jeweils ihre eigene Regierung haben.«
Nachdenklich hob Belath den
Kopf. »Das könnte für uns von Vorteil sein. Wir könnten uns einer Nation
vorstellen, mit der wir dann unmittelbar zu tun haben und die wir benutzen
würden, um uns nach und nach den anderen zu erkennen zu geben.«
»Aber mit wem sollten wir uns
als Erstes verbünden?«, rätselte Astelan kopfschüttelnd. »Wir können nicht
feststellen, welche der dominante Machtblock ist, sofern es überhaupt einen
gibt. Eine solche Vorgehensweise könnte Konflikte zwischen den Staaten
auslösen, möglicherweise sogar einen Bürgerkrieg.«
»Bevor wir handeln, müssen wir
erst mehr Informationen sammeln«, fand Astoric, und nachdem er die beiden
anderen angesehen hatte, fügte er hinzu: »Lokales Wissen.«
»Die Kommunikationstechniker
analysieren alles, was eingeht«, sagte Astelan. »Wir können mehr in Erfahrung bringen,
wenn wir die Kom-Feeds auswerten.«
»Warum gehen wir nicht einfach
hin und sehen uns um?«, warf Belath ein. »Oder noch besser: Wir fangen ein paar
von diesen Bewohnern und befragen sie.«
»Dafür benötigen wir ein
abgelegenes Gebiet.« Galedans Blick wanderte über den Hololithen, schließlich
nickte er zufrieden und deutete auf eine Region auf dem südlichen Kontinent.
»Dort scheint die Bevölkerungsdichte
ziemlich gering zu sein. Es gibt verschiedene Stadtzentren, aber auch genügend
freie Flächen, auf denen wir unbemerkt landen können.«
Astoric widmete sich den Daten,
die neben dem Bild des Planeten angezeigt und laufend aktualisiert wurden. »In weniger
als drei Schiffsstunden wird in diesem Teil des Planeten die Nacht anbrechen«,
sagte der Captain. »Ein Mond wird abnehmend sein, der andere völlig dunkel.«
»Ich werde einen kurzen Ausflug
auf die Planetenoberfläche anführen, um ein Basislager einzurichten und weitere
Infor-mationen zu sammeln«, gab Astelan bekannt.
»Wir landen heute Nacht mit
einem Erkundungstrupp, und dann werden wir ja sehen, was sich da finden lässt.«
»Ist das ratsam, Kommandant?«,
wandte Galedan ein. »Es wäre doch besser, wenn ich oder ein anderer Captain diese
Mission anführen. Sie sind viel zu wertvoll, um so ein unkalkulierbares Risiko
einzugehen.«
Astelan bedachte ihn und die
anderen mit einem zornigen Blick.
»Drei Jahre ist es her, dass
ich das letzte Mal einen Planeten betreten habe«, knurrte er. »Ich werde
verdammt noch mal diesen Planeten dort als Erster betreten.«
Wie Astelan angekündigt hatte,
war er der Erste, der die Sturmrampe des riesigen Harbinger-Transporters
hinunterging.
Beim Anblick der Silhouette vor
dem bewölkten Himmel wäre es wohl angebrachter gewesen, den Transporter als
eine kleine Fest-ung zu bezeichnen. Seine Umrisse wurden von acht Waffentürmen
geprägt, die mit Laserkanonen bestückt waren.
Kleinere automatische Geschütze
drehten sich surrend hin und her. Multi-Raketenwerfer und schwere Bolter
suchten mit ihren leblosen Augen den Horizont nach Bedrohungen ab.
Das Heulen von Antigrav-Motoren
veranlasste Astelan, die Rampe zu verlassen, dann jagten zehn paarweise
angeordnete Jetbikes an ihm vorbei, deren Fahrer eine reduzierte Rüstung
trugen. Ein paar Meter vom Schiff entfernt heulten die Motoren umso lauter auf,
und dann schwärmte der
Weitere Kostenlose Bücher