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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Ohren des
Sprechers.
    Nach einem letzten, warnenden Blick
zu den Senatoren sah er dann Bulveye und dessen Krieger geringschätzig an.
    »Ich möchte diese Farce der
Form halber mit der Feststellung beginnen, dass mein Sohn Andras ein Dummkopf
ist«, verkündete Javren streitlustig. »Er ist noch keine fünfundzwanzig, und
trotz allem, was er an Bestien von Ihrem Schlag gesehen hat, ignoriert er
beharrlich die Wege des Universums.« Der Sprecher richtete einen knorrigen Finger
auf Andras. »Er war nicht berechtigt, auf Ihre Übermittlungen zu reagieren, und
erst recht war er nicht dazu ermächtigt, Sie in diese heiligen Hallen
einzuladen.«
    Javren betrachtete die
versammelten Marines mit kühlem Blick, dabei verzog er angewidert den Mund, als
ihm die Fellumhänge ebenso auffielen wie die vergoldeten Schädel, die an ihren
Gürteln hingen. »Der einzige Grund, weshalb ich diesem Zusammentreffen
zugestimmt habe, ist der, Ihnen klar und deutlich zu verstehen zu geben, dass
dieses Kind zwar leichtgläubig sein mag, dass wir das aber ganz sicher nicht
sind.« Der Sprecher wandte sich unmittelbar an Bulveye. »Nach dem Gewicht
dessen zu urteilen, was alles um Ihren Hals hängt, darf ich annehmen, dass Sie
der Anführer dieses Wolfsrudels sind. Wie heißen Sie?«
    Die Verachtung, die in Javrens
Worten mitschwang, machte Bulveye sprachlos. Einen Moment lang musste der Wolfslord
tatsächlich mit sich ringen, um nicht die Fassung zu verlieren. Auf Fenris
hätte ein solcher Tonfall zumindest zu verschüttetem Wein und gezückten Klingen
geführt. Clans hatten sich aus nichtigeren Anlässen über Generationen hinweg
blutige Fehden geliefert. Er spürte, wie sich die Anspannung seiner Krieger
steigerte, je länger er schwieg, und wenn er nicht bald antwortete, würde Jurgen
oder Halvdan die Sache selbst in die Hand nehmen.
    Er zwang sich zur Ruhe, deutete
eine respektvolle Verbeugung an und antwortete: »Ich bin Bulveye, Lord der Dreizehnten
Groß-kompanie der Sechsten Legion des Imperiums ...«
    Mit einer ungeduldigen
Handbewegung unterbrach Javren ihn.
    »Wir müssen nicht Zeit damit
vergeuden, uns all Ihre Titel anzuhören«, knurrte er. »Stellen Sie Ihre
Forderungen, und dann verschwinden Sie wieder.«
    »Jetzt hören Sie aber mal
auf!«, fauchte Halvdan den Sprecher an und machte einen Schritt auf ihn zu,
während seine Hand in Richtung des Schwerts wanderte, das er an der Hüfte trug.
    »Wenn es hier ein
Missverständnis gibt, dann dürfte das auf Ihrer Seite bestehen, geehrter
Sprecher, aber nicht auf unserer«, warf Bulveye mit einem befehlenden Unterton
ein, der Halvdan aufhorchen ließ. Er drehte sich zu seinem Lord um, und als er
dessen Miene sah, kehrte er schnell wieder an die Seite des Wolfslords zurück.
    »Wir sind nicht hergekommen, um
Forderungen zu stellen«, fuhr Bulveye fort. »Und wir sind auch nicht die Bestien,
für die Sie uns halten. Wir sind Astartes, Diener des Allvaters, des Lords von
Terra und des Imperators der Menschheit.« Bei der Erwähnung des Allvaters
fühlte er sich von einer neuen Entschlossenheit erfüllt, und er hob stolz den
Kopf, um sich an den ganzen Senat zu wenden. »Wir sind durch das All gereist,
um Ihnen frohe Kunde zu überbringen: Die Stürme, die uns so lange Zeit
voneinander getrennt haben, sind endlich abgeebbt, und Terra streckt ihre Hände
aus, um alle verlorenen Kinder wieder willkommen zu heißen und in ihre Arme zu
schließen. Was zerbrochen war, wird bald wieder zusammengefügt, und neue
Zivilisationen werden entstehen, damit wir unseren rechtmäßigen Platz als
Herren der Galaxis einnehmen können.«
    Bulveye war kein Skalde, aber
seine Stimme war klar und deutlich, und die Worte waren ihm so vertraut wie die
Waffen, die er bei sich trug. Bestürzung gepaart mit Misstrauen prägte die
Gesichter der versammelten Senatoren, während Andras freude-strahlend
dreinschaute. Wie in einem Gefecht spürte Bulveye, dass die Stimmung gegen ihn
umschlug, woraufhin er ohne Pause weiterredete.
    »Zweifellos berichten Ihre ältesten
Legenden von jenen Tagen, als unser Volk zu den Sternen reiste und Welten fand,
die zur neuen Heimat wurden«, sagte der Wolfslord. »Viel hat sich verändert
seit jenen Tagen. Ich bin kein Geschichtenerzähler, aber ich möchte Ihnen von
den Dingen berichten, die sich zugetragen haben, seit Antimon für uns verloren
war.«
    Dann erzählte er vom Kommen der
Alten Nacht, vom Zusammenbruch der galaktischen Zivilisation, von Welten, von
denen nur noch Ruinen

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