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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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mit den Fingerspitzen
über die glatte Oberfläche, woraufhin die Seiten im Buch umgeblättert wurden.
    Jeder dieser Seiten war so eng beschrieben
wie die erste, die er gesehen hatte. Schließlich bewegte er seine Finger
langsamer über den Würfel, so dass auch die Seiten langsamer umgeschlagen
wurden, bis er das Titelbild der heiligen Schrift erreicht hatte.
    Dann schaute er Sor Talgron mit
einem traurigen Lächeln auf den Lippen an, während er auf die Seite zeigte.
    Der Captain der
Vierunddreißigsten Kompanie starrte mit aufgerissenen Augen auf die ganzseitige
Illustration, die in Blattgold eine strahlende Gestalt in einer wundersam
detaillierten Rüstung zeigte. Die göttliche Figur hatte den Kopf in den Nacken
geworfen und war von einem goldenen Heiligenschein umgeben.
    Der Gott-Imperator der
Menschheit.
    Sor Talgrons Blick wurde auf
die goldene Rüstung des Gott-Imperators gelenkt, dabei vor allem auf den reich verzierten,
antiken Brustpanzer, von dem es hieß, er habe ihn bereits getragen, als er die
alten Einigungsarmeen über die verwüstete Oberfläche Terras geführt hatte. Der Brustpanzer,
der die alten Symbole seiner Herrschaft trug. Symbole, die schon vor dem Beginn
der Alten Nacht bekannt waren und zu Recht gefürchtet wurden.
    Die Symbole, die sich auf der
Rüstung der persönlichen Garde des Imperators wiederfanden, der Legio Custodes.
    Diese auf der Rüstung des
Imperators erhabenen Symbole waren ... Blitze.
    Allmählich verstand er.
    Die Bewohner von Siebenundvierzig
Sechzehn beteten den Imperator an.
     
    Sor Talgron versuchte zu
schlucken, aber seine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt, während er immer
noch das Bild des Imperators anstarrte.
    Söhne des Sturms hatte der alte
Mann sein Volk genannt aber ja, natürlich! Sie beteten den Imperator als
Gottheit an, als die Personifizierung jener Stürme, von denen ihre Welt
heimgesucht wurde.
    »Jetzt verstehen Sie«, sprach
der Priester, tippte auf den Würfel und ließ so die Darstellung des Buchs
verschwinden.
    »Dieser Krieg hätte niemals
genehmigt werden dürfen«, flüsterte Sor Talgron. »Ihr Volk ist kein Volk von
Ketzern.«
    »Richtig«, bestätigte der alte
Priester.
    »Wir wollten uns Ihrem Imperium
anschließen. Lange Zeit hatten wir gedacht, dass wir in der Finsternis ganz
allein sind.«
    »Wir können das noch abwenden«,
erklärte Sor Talgron.
    »Sie müssen diesen Schild
abschalten, sonst kann ich nicht mit meinem Kommandanten in Verbindung treten.«
    Wie viele Menschen waren hier
bereits gestorben? Und wofür?
    Sor Talgron verspürte eine
ungeheure Leere in seinem Inneren.
    Sie hatten Völkermord begangen,
und das alles nur wegen eines Missverständnisses.
    Der Priester lächelte wieder
traurig und stellte sich vor Sor Talgron, dann legte er seine runzlige Hand in
Höhe des Herzens auf den Brustpanzer des Captains. »Geben Sie mir Ihr Wort,
dass die Letzten meines Volks überleben werden, dann werde ich den Schild
abschalten.«
    »Das schwöre ich«, gab er ernst
zurück.
    Die schützende Kuppel, die den
Tempelpalast der Söhne des Sturms umgab, flackerte kurz auf, dann war sie
verschwunden.
    Sofort nahm Sor Talgron Kontakt
mit der Fidelitas Lex auf und berichtete, was er herausgefunden hatte.
    »Verstanden, Talgron«, kam Kor
Phaerons gedämpfte Antwort.
    »Der Urizen wurde davon in
Kenntnis gesetzt. Bleiben Sie auf Ihrer Position.«
    Der Langstrecken-Kom-Kanal
wurde unterbrochen, und minuten-lang wartete Sor Talgron mit dem Trupp Helikon auf
neue Befehle.
    Die Waffen hielten seine
Krieger vorsichtshalber weiter auf die Menge gerichtet, während Sor Talgron die
Statue des Imperators betrachtete, die sich über ihnen in den Himmel streckte.
    Die Minuten verstrichen, und
nachdem der Schutzschild abge-schaltet worden war, strömten nun die Kom-Berichte
aus allen Teilen der Front ein. Wie es schien, waren überall auf Sieben-undvierzig
Sechzehn die Kämpfe eingestellt worden.
    »Teleport-Anzeigen«, meldete
Arshaq schließlich.
    »Dies hier wird bald vorüber
sein, Ältester«, sagte Sor Talgron respektvoll. »Der Urizen wird erfreut sein
zu erfahren, dass Sie Gläubige sind.«
    Einen Moment später nahmen am
Rand der abgestuften Gebetsebenen über ihnen Gestalten Form an, die von der in
niedrigem Orbit kreisenden Fidelitas Lex teleportiert wurden.
    Zuerst war es nur ein Flimmern
in der Luft, das sich zusehends verfestigte. Nacheinander materialisierten
einhundert Astartes in Terminator-Rüstung, deren Waffen auf die Betenden von

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