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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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Lorgar hielt seine Schulter so fest
umschlossen, dass er nicht loseilen und Erebus davon abhalten konnte, dem alten
Priester das Messer in den Hals zu jagen.
    Mit einer Hand hielt er den
Mann fest, damit er nicht umfiel, und riss das Messer heraus, woraufhin heißes
arterielles Blut in einer Fontäne aus der Wunde schoss und auf Erebus' Rüstung
spritzte.
    Er hielt einen Finger in den
Geysir aus Blut und malte damit einen achtzackigen Stern auf die Stirn des
sterbenden Mannes, dessen Bedeutung sich Sor Talgron nicht erschloss. Dann
stieß Erebus den Mann von sich, so dass er eben diese Treppe hinunterflog, die
zu bezwingen er ihm Augenblicke zuvor noch geholfen hatte. Der alte Mann rollte
über die Stufen, bis er auf halber Höhe der Treppe mit unnatürlich verdrehten
Armen und Beinen liegen blieb. Unter ihm bildete sich eine Blutlache.
    Bevor die entsetzten Anhänger
der Welt Siebenundvierzig Sechzehn auch nur reagieren konnten, eröffnete die gesamte
Erste Kompanie das Feuer. Der Lärm war ohrenbetäubend und übertönte die
Schreie. Bolter und Autokanonen schwenkten systematisch von links nach rechts, um
ohne Unterschied Männer, Frauen und Kinder nieder zumähen. Schwere
Flammenwerfer jagten ihr flüssiges Feuer in die gedrängt kauernden Massen.
    Nachdem die Munition
aufgebraucht war, begannen die Terminatoren der Ersten Kompanie, in aller Ruhe
neue Magazine einzuschieben, neue Patronengurte anzulegen und die leeren
Promethiumkanister durch volle zu ersetzen. Danach setzten sie den Beschuss
ungerührt fort.
    »Vertraust du mir, Sor
Talgron?«, fragte Lorgar.
    Sein Atem fühlte sich auf der
Wange des Captain heiß an.
    Entsetzt über das brutale
Vorgehen, war Sor Talgron nicht in der Lage, ein Wort herauszubringen.
    »Vertraust du mir?«,
wiederholte der Urizen mit so eindringlicher Stimme, dass Sor Talgron davon
überzeugt war, dass seine Beine unter ihm weggeknickt wären, hätte seine
Astartes-Rüstung ihm keinen Halt gegeben.
    Der Captain der
Vierunddreißigsten Kompanie wandte sich um und sah in das ausdruckslose,
goldene Gesicht seines Primarchen, Lords und Mentors. Schließlich nickte er
schwach.
    »Dann glaub mir, wenn ich dir
sage, dass das hier notwendig ist«, sagte Lorgar in einem Ton, der zu Recht von
Zorn erfüllt war.
    »Der Imperator hat uns in
seiner Weisheit dazu getrieben, das zu tun. Das hier ist sein Wille, seine
Gnade. Und das Blut dieser Unschuldigen klebt an seinen Händen.«
    Der ohrenbetäubende Lärm der
Waffen ebbte allmählich ab. Auf einen gebrüllten Befehl von Kor Phaeron hin gingen
die Terminatoren der Ersten Kompanie die Treppe hinunter, um auch noch
diejenigen hinzurichten, die wie durch ein Wunder dieses konzentrierte Feuer
überlebt hatten.
    »Ich muss wissen, wem ich
vertrauen kann«, erklärte Lorgar. Sein Tonfall löste bei Sor Talgron Angst aus,
echte Angst, wie sie kein Astartes jemals wahrnehmen sollte. »Ich muss wissen,
dass meine Söhne mir dorthin folgen, wohin ich gehe. Kann ich dir vertrauen,
Word Bearer?«
    »Ja«, krächzte Sor Talgron, da
seine Kehle wie ausgedörrt war.
    »Würdest du an meiner Seite in
die Hölle gehen, wenn ich dich darum bitte?«, fragte Lorgar.
    Langsam und bedächtig nickte
er, brachte aber kein Wort heraus.
    Lorgar musterte ihn aufmerksam,
und Sor Talgron fühlte, wie sich seine Seele unter diesem Blick zusammenzog. In
diesem Moment war er davon überzeugt, dass Lorgar ihn auf der Stelle töten
würde.
    »Bitte, Milord«, keuchte er
dann. »Ich würde Ihnen folgen, das schwöre ich. Unter allen Umständen.«
    Plötzlich war der eindringliche
Gesichtsausdruck verschwunden, als hätte er nie existiert. Wie konnte er nur geglaubt
haben, der Urizen würde ihm etwas antun? Der Gedanke war so absurd, dass er am
liebsten laut gelacht hätte.
    »Du hast mich gefragt, an
welchem großen Werk ich derzeit arbeite«, sagte Lorgar beiläufig. »Für den
Augenblick nenne ich es Das Buch Lorgars.«
    Der Primarch der Word Bearers
nahm seine Hand von Sor Talgrons Schulter. Lorgar verzog die goldenen Lippen zu
einem Lächeln, und trotz des Gemetzels fühlte sich Sor Talgron sofort wieder
besser.
    Lorgar lachte leise vor sich
hin. »Es klingt nach Größenwahn, ich weiß«, sagte er. »Ich möchte, dass du es
liest.« Er sah Sor Talgron an, seine Augen blitzten auf. »Was weißt du noch vom
alten Glauben von Colchis, Sor Talgron?«
     

     
     
    JAMES SWALLOW
    Die Stimme
     
     
    WENN STILLE HERRSCHT, dann
existiert nichts außer der Wahrheit.
    Aber diese

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