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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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an.
    Sor Talgron musste ihm
zustimmen. So ruhig, wie es war, wünschte er sich fast, der Feind würde endlich
angreifen, damit diese unerträgliche Anspannung ein Ende hatte. Aber auch nur
fast.
    Vorsichtig überquerten die Word
Bearers eine breite Brücke, die zwei funkelnde Kristalltürme miteinander
verband, wobei sie sich beständig jenem zentralen Tempelbauwerk näherten, das
wie eine exotische Kristallblume vor ihnen in den Himmel ragte und die
kolossale Statue vom falschen Gott ihres Feindes trug. Sor Talgron konnte
dieses Götzenbild nicht ansehen, ohne dass ihm die Galle hochkam.
    Einige Male hatten sie nun
schon feindliche Konstrukte beobachtet, die auf Brücken und Überführungen auf
unter ihnen liegenden Ebenen offenbar in Richtung der Kuppel unterwegs waren,
um draußen in die Schlacht einzugreifen, doch keines von ihnen schien die
Astartes zu bemerken, die den Schild durch-drungen hatten. Oder aber sie
wussten von deren Anwesenheit, betrachteten sie aber nicht als eine Bedrohung.
    Wie es aussah, drehte sich in
dieser gesamten Kontinentstadt alles um dieses Bauwerk mitsamt seiner Statue, da
alle Wege innerhalb der Kuppel so angelegt waren, dass sie dorthin führten.
Zweifellos besaß dieses Gebäude eine große Bedeutung, und ein Gefühl sagte Sor
Talgron, dass die letzten Reste der Menschheit auf dieser dem Untergang
geweihten Welt dort verborgen waren.
    Die zehn Kilometer bis zum Herzen
der Stadt legten sie zügig zurück, wobei sie ihre Marschgeschwindigkeit noch über
Tage hinweg hätten beibehalten können.
    Dann endlich näherten sie sich
dem zentralen Tempel. Hoch über ihnen stand die Statue des Sturmgotts, die Arme
in Blitze gehüllt.
    Sie kamen eben unter einem
ausladenden Torbogen aus kristallenen Splittern hervor und näherten sich
behutsam ihrem Ziel, da meldete sich Sergeant Arshaq zu Wort.
    »Lebensanzeigen«, warnte er mit
Blick auf das Auspex des Trupps. Es waren die ersten Lebensanzeigen, die das Gerät
seit der Ankunft auf Siebenundvierzig Sechzehn registriert hatte.
    Sor Talgron bellte einen
Befehl, und sofort bildete der Trupp einen schützenden Kreis um den Captain.
Sie rückten weiter vor und kamen dem riesigen zylindrischen Tempel immer näher.
    Große dreieckige Portale waren
in die Seitenwände des Tempels geschnitten worden, dahinter herrschte so
grelles, blendendes Licht, dass sich nicht erkennen ließ, was sich im Inneren
befand.
    Vorsichtig begaben sich die
Word Bearers zum nächstgelegenen Portal. Sor Talgron schirmte die Augen gegen das
helle Licht ab.
    Ein zarter, schimmernder Ton
wurde nach draußen getragen, und mit einem Nicken befahl er seinem Trupp, in
das Gebäude vorzudringen. Kaum waren sie eingetreten, hatten sie das Gefühl,
als seien sie an einen völlig anderen Ort befördert worden. Sor Talgron
bemerkte die Veränderung in der Luft, die auf seine verbrannte Haut traf.
    Hier war sie kühl und duftete
angenehm, während sie draußen heiß war und nach dem beißenden Geruch der Elektrizität
stank.
    Automatisch wurde sein Blick
nach oben gelenkt. Das gewaltige Bauwerk war um einen riesigen zylindrischen
Schacht herum errichtet worden, der sich irgendwo weit oben in der Ferne
verlor.
    Erfüllt war dieser hohe Raum
von einem Licht, das sich wie ein ätherischer Wasserfall nach unten ergoss, der
sich in Zeitlupe bewegte. Ein seltsames, trällerndes Geräusch untermalte dieses
magische Licht, das ein wenig an ein gläsernes Glockenspiel erinnerte, in das sich
das Summen von Energie mischte. Hunderte Balkone umgaben den Schacht, Brücken
kreuzten ihn in alle Richtungen. So sehr war Sor Talgron von diesen
irritierenden Wundern gefesselt, dass er nur beiläufig die Glasscheiben bemerkte,
die sich hinter ihnen schlossen und das Portal versiegelten.
    Auf einer spitz zulaufenden
Glassäule stand eine exakte Nachbildung der Statue auf dem Tempel, auch wenn
diese Ausführung »nur« fünfzig Meter groß war. Den Kopf hatte die Gestalt
verzückt in den Nacken gelegt, die Arme waren zum Himmel erhoben, als würde sie
jemanden preisen und den eigenen Ruhm genießen. Das Licht tauchte die Statue in
ein strahlendes Leuchten.
    Unter ihnen sank der Boden in
einer steil abfallenden Abfolge von Ebenen – Hunderten davon. Und auf jeder Ebene
drängten sich kniende Männer, Frauen und Kinder. Sie waren die ersten Menschen,
denen sie seit ihrer Ankunft auf Siebenundvierzig Sechzehn begegnet waren und
zugleich den letzten, die von der Bevölkerung dieser Welt noch lebten.
    Alle

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