DGB 12 - Verlorene Söhne
Gerüche von
brennendem Teer, Gummi und Metall. Dicke Wolken hingen über der Stadt, und es
regnete Asche. Männer und Frauen rannten zu Hunderten an Hathor Maat und Phosis
T'kar vorbei, ihr Ziel war die Pyramide von Photep , und jeder von ihnen trug
Bücherstapel und so viele Schriftrollen, wie man in den Armen halten konnte.
Die Straßen waren übersät mit
aus der Umklammerung gerutschten Büchern und Papierfetzen. Aus Stein gehauene
Helden der Raptora hatten einst auf den Platz hinabgeschaut, aber der Beschuss
durch die feindliche Artillerie hatte die meisten so beschädigt, dass sie von
ihren Sockeln gestürzt waren. Auf dem Boden bildeten die Überreste ein Meer aus
ausdruckslosen Gesichtern und ziellos deutenden Händen.
Inmitten der Zivilisten fanden
sich die Überreste der Palatine Guard, erschütterte Männer, die blutüberströmt aus
dem Hafengebiet entkommen waren. Diese entsetzten Überlebenden waren alles, was
von jenen Truppen übrig war, die den Feind bei der Landung in Empfang hatten
nehmen sollen.
»Ich habe eine Mitteilung von
den Athanaeanern erhalten«, rief Hathor Maat ihm zu, als er von seinem Posten zur
Position von Phosis T'kar gelaufen kam.
»Was denn?«
»Der Wolfskönig kommt«,
erklärte Hathor Maat mit hämischem Grinsen. »Es heißt, er sei als Erster im
Hafen von Bord gegangen, und im Moment kämpft er sich zu uns durch.«
»Er kämpft sich durch?«,
wiederholte Phosis T'kar. »Ich glaube, viel zu kämpfen gibt es da nicht. Die
Wolves schlagen sich mühelos eine Schneise durch die Spireguard.«
»Sie haben doch nicht ernsthaft
erwartet, dass die ihnen viel Widerstand bieten können?«, fragte Hathor Maat. »Das
sind schließlich nur Sterbliche, und hier kämpfen Astartes gegen Astartes.«
»Nicht nur Astartes«, hielt
Phosis T'kar dagegen und deutete auf die Wracks der Jetbikes. »Die Custodes
wollen auch unsere Köpfe auf Holzstangen aufspießen und ausstellen.«
»Sie werden trotzdem alle
sterben.«
»Gibt es außer der Position des
Wolfskönigs sonst noch Neuigkeiten?«
»Ahriman hat den nördlichen
Stadtrand abgeriegelt. Er verteidigt die Anhöhen von Alt Tizca von der
Acropolis bis zur Ostflanke der Corvidae-Pyramide.«
»Womit uns der Bereich von der
Westfront der Pavoni-Pyramide bis zum Hafen zufällt.«
»Sieht so aus«, stimmte Hathor
Maat ihm zu. »Die Athanaeaner gehen auf dem Occullum-Platz in Stellung. Sie werden
uns über die Feindbewegungen auf dem Laufenden halten, sobald es etwas zu
melden gibt. Der Rest der Spireguard mischt sich unter die Legion, aber die
Leute müssen wir erst gar nicht mitzählen.«
»Was ist mit Khalophis?«
»Noch nichts gehört.«
In der Nähe ereigneten sich
Explosionen, als Raketen einer Spiralflugbahn folgend dicht über der Stadt detonierten
und messerscharfe Schrapnelle durch die Luft schossen, die Dutzende von
ungeschützten Zivilisten in Stücke zerschnitten.
»Da kommen sie!«, brüllte
Hathor Maat und rannte zurück zu seinem Posten.
Drei kastenförmige Konturen
schoben sich durch den Rauch, ihr Motorendröhnen war so laut wie der Schrei lebendiger
Bestien, und dann platzten die drei monströsen Land Raider im Livree der Space
Wolves durch die Schwaden auf den Platz, dicht gefolgt von den Kriegern von
Leman Russ, die zu Hunderten heulend und mit Klingen und Boltern fuchtelnd
vorrückten.
Inmitten der Krieger von Fenris
fanden sich Kämpfer in den Farben Gold und Rot, die lange Speere mit einem Heft
aus Ebenholz und einer glänzenden Klinge an der Spitze trugen. Phosis T'kar
musste grinsen, als er sich vorstellte, seine Kräfte mit einem dieser Krieger
zu messen.
Eine Meute sabbernder Wölfe
lief über den Platz, an ihren gefletschten Zähnen hingen Reste von Uniformen und
Fleisch. Die Thousand Sons eröffneten das Feuer, und auf den Platz ging ein
Hagel aus Geschossen nieder. Der Lärm wurde nur vom Geheul der Wölfe übertönt.
Phosis T'kar schnippte mit den Fingern und brach damit das Alphatier der Meute
in zwei Stücke. Bolter-Projektile prallten auf Panzerplatten und wirbelten
getroffene Space Wolves herum, doch Russ' Krieger verstanden es meisterlich,
von einer Deckung zur nächsten zu eilen, sodass nur wenige von ihnen zu Boden
gingen.
Schwere Bolter feuerten über
sie hinweg und ließen grelle Energiespeere über den Himmel zucken. Überall kam es
zu Explosionen, als die Reihen der Thousand Sons von feindlichen Boltern unter
Beschuss genommen wurden. Dröhnende Erschütterungen breiteten sich in alle
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