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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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geschah nichts. Er fühlte keine Verbindung zum Großen Ozean,
und er nahm nicht einmal eine Spur von dessen Feuer wahr.
    Eine schlanke Gestalt in einer
eng anliegenden goldenen Rüstung näherte sich ihm, ein Schwert mit langer, schmaler
Klinge zielte nach seinem Bauch. Mit seinem Heqa-Stab schlug er das Schwert zur
Seite, dann musterte er seinen Angreifer genauer. Der entpuppte sich als Frau, jedoch
keine gewöhnliche Frau. Die untere Gesichtshälfte wurde von einer silbernen
Maske bedeckt, ihre dunklen Augen waren mit Tränen tätowiert.
    Damit wurde Phosis T'kar klar,
wieso seine Kräfte ihn im Stich gelassen hatten. Er vernahm Schmerzensschreie, als
plötzlich die Kine-Schilde versagten und weitere Angehörige der Sororitas
Silentum ihre Präsenz erkennen ließen. Die Frau kam weiter auf ihn zu und holte
abermals mit dem Schwert aus, das er erneut mit seinem Heqa-Stab blockieren
konnte, wobei er den Haken bis zum Heft der Klinge hochschob und sie zu drehen
begann.
    Die Frau durchschaute den Zug
und riss ihre Klinge zurück, drehte sich um die eigene Achse und duckte sich, um
dann mit einem schlanken Dolch nach seiner Lendengegend zu schlagen.
    Phosis T'kar machte einen
Schritt auf sie zu, um den Schlag zu behindern, sodass die Klinge an den
Panzerplatten um seinen Oberschenkel zerbrach. Sofort zog er das Knie hoch und
rammte es in ihr Gesicht, wobei er ihre Maske eindrückte. Die Frau spuckte beim
Aufprall Blut und Zähne, rollte sich dann aber zur Seite, um auf Abstand zu ihm
zu gehen.
    Überall auf dem Platz waren
Hunderte Krieger in unerbittliche Nahkämpfe verwickelt. Mit einem Mal wurde dieser
Kampf nicht mehr in einer Form ausgetragen, bei der eine Seite über einen
überlegenen Vorteil verfügte. Das hier war ein brutaler, schweißtreibender
Kampf, bei dem jeder versuchte, seinem Gegner die Kehle zu zerfetzen.
    Phosis Tkar zog seine Klinge
und nahm Gefechtshaltung ein. Den Stab hielt er dabei vor sich, während sich sein
Messer auf Schulterhöhe befand.
    »Also gut, Sororita«, knurrte
er.
    »Dann töte ich Sie eben auf die
altmodische Weise.«
     
    Obwohl sein Körper reglos auf
einem kristallenen Thron aus goldenem Feuer lag, schritt Khalophis wie ein
mächtiger Gigant zwischen den Ruinen von Tizca umher. Häuser waren für ihn so
groß wie die Bauklötze von Kindern, die lodernden Flammen wirkten wie schwach
glimmende Glut, und die Leute waren nur winzige Punkte, die bei jedem seiner
donnernden Schritte dutzendfach zermalmt wurden.
    Er marschierte an der
Kretis-Galerie vorbei zur Skelmis Tholus mit dem weitläufigen Ozeanabschnitt
zur Rechten. Die Straßen von Alt Tizca waren für eine titanische Kampfmaschine
wie den Canis Vertex viel zu eng, und so vergingen etliche Altbauten in
Wolken aus Staub und Trümmern, als er sich wie ein zerstörerischer Koloss aus einer
uralten Legende seinen Weg bahnte.
    Gewehrfeuer wurde auf ihn gerichtet,
das ihm aber nichts anhaben konnte. Er fühlte, wie sich die Wärme von Sioda in
seinem rechten Arm sammelte, dann eröffnete er das Feuer und tauchte gleich
sechs Straßen in dichte Rauchwolken, unter denen sich klebrige Flammen
ausbreiteten. Schreie konnte er keine hören, aber er sah, wie seine heulenden
Opfer auf die Knie sanken und um Erlösung flehten.
    Die Kanonen des Canis Vertex waren noch funktionstüchtig, doch auf sie konnte er ohne weiteres verzichten,
da durch die Verbindung seines Schutzgeists mit dem Großen Ozean seine
pyrokinetischen Fähigkeit hundertmal so stark waren wie zuvor.
    Die riesigen Fäuste des Titanen
waren in Flammen gehüllt, und mit jeder Geste schossen Feuerbälle von der Größe
eines Panzers in die feindlichen Reihen. Khalophis lachte, als aus beiden Armen
lange Feuerzungen spien, die eine Flammenwand entstehen ließen, vor der die
Invasoren die Flucht ergriffen.
    Die Angreifer hatten eine tiefe
Wunde in die Stadt geschnitten, doch Khalophis konnte auch sehen, wie sehr sie
ihre Streitkräfte dafür gestreckt hatten, nur um eine Schneise in die
Verteidigungslinie zu schneiden. Der Canis Vertex konnte sie von ihrem
Nachschub abschneiden, damit die Linien der Thousand Sons sie anschließend
zurück in Richtung Ozean jagen konnten.
    Die Athanaeaner meldeten jede
feindliche Truppenbewegung, und die Corvidae reagierten darauf und konnten
jeden noch so spontanen Überraschungsangriff im Keim ersticken. Die Schlacht
war für keine von beiden Seiten entschieden, doch von seiner gottgleichen
Perspektive konnte Khalophis erkennen, dass die

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