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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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trugen
Seelenkristalle, die aus den Spiegelhöhlen stammten. In ihnen flackerte die
Glut der Lebensenergie.
    »Sind Sie sich ganz sicher,
Milord?«, fragte Pharis, wobei die Stimme des Zelators sein Unbehagen deutlich
erkennen ließ.
    Khalophis grinste und streckte
seine Finger auf den geschnitzten Armlehnen seines Throns. Flammen trieben durch
dessen Tiefen, und er verspürte den ungeheuren Zorn des verletzten Bewusstseins
jenseits der Tempelmauern, das auf eine Gelegenheit wartete, einen
Vergeltungsschlag gegen seine Feinde zu führen.
    »Ich war mir noch nie zuvor
einer Sache so sicher, Pharis«, entgegnete Khalophis. »Fangen Sie an.«
    Pharis wich vor seinem Meister
zurück und nickte den Neophyten zu. Die ließen den Kopf sinken, und Khalophis
schnappte nach Luft, als ihre Energien auf ihn übersprangen. Der Thron begann
hell zu leuchten, und Khalophis musste mit sich ringen, um die tosende Macht zu
lenken, die ihn zu verzehren drohte.
    »Ich bin der Magister Templi
der Pyrae«, presste er heraus. »Das Inferno ist mein Diener, denn ich bin der
Herr des Höllenfeuers und werde dir zeigen, wie man brennt.«
    Sioda sank auf ihn herab und
umhüllte seinen Körper. Khalophis spürte, wie sich sein Bewusstsein von seinem Fleisch
löste, um in einen anderen Körper überzugehen, einen aus Eisen und Stahl, aus
Kristall und Zorn. Jetzt bestanden seine Muskeln nicht mehr aus Fleisch und Sehnen,
sondern aus riesigen Kolben und Hydrauliken, frisch versehen mit psionisch
resonanten Kristallen. Der Bolter stand ihm nicht mehr zur Verfügung,
stattdessen waren da gewaltige Waffen, mit denen sich ganze Armeen auslöschen
ließen, und Fäuste, die Gebäude niederreißen konnten.
    Khalophis betrachtete das
Schlachtfeld mit den Augen eines Gottes, eines hünenhaften Avatars, der geweckt
worden war, um erneut zu kämpfen. Seine Gliedmaßen fühlten sich steif und neu
an, seine Sinne benötigten einen Moment, um sich an die ungeheuren Dimensionen
und an das enorme Gewicht zu gewöhnen. Er spannte den neuen Körper an. Das
metallische Knarren der lange Zeit in Ruhe befindlich gewesenen Gelenke und das
Kreischen der wiedererwachten Pneumatik schnitt sich durch den Schlachtenlärm.
    Siodas Feuer strömte durch die
unfassbar komplexen Mechanismen seines Körpers und erfüllte sie mit neuem Leben.
Er machte einen dröhnenden Schritt nach vorn und stieß einen atavistischen
Kampfschrei aus, da seine Stimme zu einem brüllenden Kriegshorn geworden war.
    Wie ein mächtiger Drache, der
aus einem jahrhundertelangen Schlaf gerissen worden war, zog Canis Vertex wieder in die Schlacht.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

Achtundzwanzig
    Die Linie hält
    Sie werden sich auch gegen Sie wenden
    Man muss den Feind verstehen
     
     
    DIE JETBIKES WAREN GOLDFARBEN
LACKIERT, die ge-schwungene Frontpartie hatte man der Form eines Adlerschnabels
nachempfunden, die Flanken wiesen eine Oberflächenstruktur auf, die an
ausholende Schwingen erinnerten.
    Phosis T'kar zählte sieben von
ihrer Art, die in geringer Höhe auf seine Position am Rande des Raptora-Platzes
zugeschossen kamen.
    Die Krieger, von denen sie
gelenkt wurden, trugen dazu passend goldene Rüstungen, die roten Federbüsche
auf ihren Helmen flatterten wie Wimpel im Wind. Unter den Jetbikes montierte
Waffen feuerten in rascher Folge Salven ab, die Löcher in den Straßenbelag
rissen.
    Mit jedem Treffer schossen
Fontänen aus Steinsplittern in die Höhe, aber für Phosis T'kar war das kein
Grund zur Sorge. Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein und beschrieb
mit den Händen eine Bewegung, als würde er einen Vorhang aufziehen.
    Vier Jetbikes stoppten so
abrupt, als hätten sie das Ende einer Leine erreicht, an der sie festgebunden
waren, dann schleuderte Phosis T'kar sie gegen die hohen Mauern der Timoran
Bibliothek, wo sie die Statuen ihrer ersten Hüter zerschmetterten.
    Die drei anderen explodierten,
als Hathor Maat einen verheerenden elektrischen Impuls durch die Motoren jagte.
Die brennenden Wracks prallten auf dem Boden auf und überschlugen sich
mehrmals, rutschten über den Platz und blieben nicht ganz einen Meter von
Phosis T'kar entfernt liegen.
    »Custodes«, brummte er
kopfschüttelnd. »So harte Burschen sind das ja gar nicht.«
    Die nördlichen Ausläufer von
Tizca standen in Flammen, der Hafen war ein einziges Meer aus Rauchsäulen,
unter den Gestank des Promethiums mischten sich die stechenden

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