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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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schien
jetzt nichts weiter zu tun als jene Bedrohungen zu verhüllen, von denen die
alte Frau gesprochen hatte. Unwillkürlich schauderte sie, ein kalter,
vertrauter Druck lastete auf den Rändern ihrer Sinne.
    »Iota.« Sie drehte sich um und
sah, dass die Culexus in der Nähe des Höhleneingangs stand und sie beobachtete.
Ihre Augen funkelten. »Spionieren Sie mir nach?«
    »Ja«, kam als Antwort. »Sie
sollten sich nicht so lange hier draußen aufhalten. Es sind Schiffe im Orbit,
die unter der Kontrolle der Clans stehen. Sie werden mit Langstreckensensoren
dieses Gebiet abtasten.«
    »Wie lange stehen Sie schon
da?«
    » Ich glaube nicht, dass er
jemand ist, der vergeben kann «, wiederholte sie, während sie den
neutralisierenden Torques um ihren Hals berührte.
    Soalms Miene verfinsterte sich.
»Sie haben kein Recht, eine private Unterhaltung zu belauschen.« Zwar hatte sie
damit bei Iota eine schuldbewusste Reaktion hervorrufen wollen, doch die zeigte
sich davon nicht angesprochen. Es schien, dass die Paria Konzepte wie
Privatsphäre, Takt und Anstand gar nicht begreifen konnte.
    »Was meinte diese Sinope damit,
dass finstere Kräfte ihr Unwesen treiben?«, wollte Iota wissen. »Damit hat sie
keine Bedrohung militärischer Art gemeint.«
    »Das ist kompliziert«,
antwortete Soalm. »Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich mir selbst nicht ganz
sicher.«
    »Aber Sie legen Wert auf ihre
Worte. Und auf die Worte in dem Buch.« Soalm versteifte sich erschrocken. »Was
für ein Buch?«
    »Das Buch in den tiefer
gelegenen Höhlen. Wo sich die anderen versammeln und mit Sinope über den Imperator
als Gott reden. Sie waren dort.«
    »Sie sind mir gefolgt?« Soalm
machte einen warnenden Schritt auf sie zu.
    »Ja. Später, als niemand mehr
da war, bin ich noch einmal hingegangen und habe in dem Buch gelesen.« Iota
schaute zur Seite, ihre Finger spielten noch immer mit dem Torques. »Ich fand
es verwirrend.« Soalm betrachtete die Culexus, während sich ihre Gedanken
überschlugen. Wenn Iota jemandem von der Existenz der geheimen Kapelle hier in
der Rebellenbasis erzählte, ließ sich nicht voraussagen, was dann geschehen
würde. Viele Widerstandskämpfer befolgten den imperialen Erlass, wonach alle
Kirchen als illegal anzusehen waren. Außerdem wagte sie gar nicht, sich
vorzustellen, was Eristede tun würde, wenn er erfuhr, dass sie mit der Lectitio
Divinitatus zu tun hatte.
    »Kell wird das nicht gefallen«,
sagte die andere Frau, als hätte sie ihre Gedanken gelesen.
    »Sie werden kein Wort davon
sagen« forderte Soalm sie auf. »Sie werden ihm nichts erzählen.« Iota legte den
Kopf schräg. »Er ist mit Ihnen blutsverwandt. Das Animus Speculum liest die
Farben jeder Aura, und als ich Sie beide zum ersten Mal durch die Augen in
meinem Helm sah, da fielen mir die Übereinstimmungen auf. Das ist noch etwas,
was Sie für sich behalten.« Soalm versuchte, sich den Schreck angesichts dieser
Enthüllung nicht anmerken zu lassen. welche Geheimnisse kennen Sie noch,
Paria?«
    Sie hielt Soalms Blick stand. »Ich
weiß, dass Sie jetzt gerade überlegen, ob Sie mein Schweigen garantieren
sollen, indem Sie mich töten. Wenn Sie es versuchen, stehen die Chancen gut,
dass es Ihnen auch gelingt. Aber allein der Gedanke, so etwas zu tun, beschert
Ihnen Gewissensbisse. Das ist eine Sache, bei der Ihr … Bruder ... an Ihrer
Stelle nicht zögern würde.«
    »Ich bin nicht Eristede«, gab
sie zurück.
    »Nein, das sind Sie tatsächlich
nicht«, bestätigte Iota, dann auf einmal nahm ihr Gesicht einen sanfteren Zug
an.
    »Was ist das für ein Gefühl?«
    »Was?«
    »Einen Bruder zu haben,
Geschwister. Ich habe davon keine Vorstellung und auch keine Erfahrung damit.
Ich bin in einer geschlossenen Umgebung aufgewachsen, in einer Forschungs-einrichtung.
Ihre Erfahrung ... fasziniert mich. Was ist das für ein Gefühl?«, wiederholte
sie.
    Seltsamerweise verspürte sie
einen Moment lang Mitleid mit der Culexas. »Schwierig«, antwortete sie schließlich.
»Iota, hören Sie, seien Sie bitte so gut und sagen niemandem etwas von dieser
Kapelle, ja?«
    »Wenn ich Ihrer Bitte nicht
nachkomme, werden Sie dann versuchen mich zu töten?«
    »Wollen Sie mich dazu zwingen?«
    Die Culexus schüttelte den
Zopf. »Nein.«
     
    Wo? Wo war die Hindelsverfügung?
    Die Frage hallte durch Speers
Geist und wollte ihm einfach keine Ruhe lassen. Er wusste, er würde keinen
Frieden finden, bis ihm bekannt war, wo sich das echte Dokument befand. Der
gesamte

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