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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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und Lüge verriet Speer, dass das nicht geschehen würde, und gleich
darauf entpuppten sich die Instinkte des Toten als völlig zutreffend. Der
Adlige ließ die Schultern sinken und setzte sich auf einen schmuckvollen Stuhl,
sein Blick war in die Ferne gerichtet.
    Geduldig wartete Speer auf das
Geständnis, von dem er wusste, dass er es gleich zu hören bekommen würde.
    Der Handelsbaron war einer von
diesen Männern, denen es an Willen und Kraft fehlte, wirklich eins mit einer
Lüge zu werden.
    Letztlich hieß er die
Gelegenheit willkommen, sich alles von der Seele zu reden.
    »Ich bin nicht ...«, begann er,
hielt inne und suchte nach den richtigen Worten. »Die Leute, die sich die
Theoge nennen, kamen erst später, verstehen Sie? Wir waren die Ersten. Wir
brachten die Botschaft von Terra her und verbreiteten sie überall im Sektor. Jeder
Sohn und jede Tochter der Eurotas-Familie nimmt seit dem Tag dieser Gunst an
der Lectitio Divinitatus teil. Wir tragen die Göttlichkeit des
Imperators in uns.« Er sprach mit einer routinemäßigen Präzision, ganz ohne
Schwung oder Leidenschaft.
    Speer erinnerte sich daran, was
Daig Segan gesagt hatte, kurz bevor der von ihm aufgeschlitzt worden war. »Der
Imperator beschützt ...« Eurotas nickte ernst, aber es wurde sofort klar, dass
der Handelsbaron nichts von dem wahren, von dem blinden Glauben besaß, den
Segan sogar noch im Augenblick seines Todes demonstriert hatte. Wenn der Adlige
an den Kult des Gott-Imperators glaubte, dann allenfalls, weil andere genau das
von ihm erwarteten. Speer verzog verächtlich den Mund. Der Mann widerte ihn mit
jedem Moment mehr an, weil er nicht mal den Mut besaß, zu seiner Überzeugung zu
stehen.
    »Es ist unsere heimliche
Pflicht«, fuhr Eurotas fort.
    »Wir verbreiten leise und
heimlich das Wort von seiner Göttlichkeit. Unser Clan ist seit Jahrhunderten
mit Gruppen wie der Theoge auf Dutzenden von Welten verbunden.« Er wandte sich
zur Seite. »Aber ich glaube nicht ernsthaft ... das heißt, ich habe es nie
getan ...« Speer beobachtete ihn schweigend und wartete ab.
    Wie erwartet fühlte sich
Eurotas dazu veranlasst, sein Schweigen selbst zu beenden. »Horus zerstört
alles. Jede Machtlinie und jeder Einfluss, den wir besitzen, wird von ihm Stück
für Stück zerschlagen, und jetzt geht er nicht nur gegen unsere Besitztümer
vor, sondern auch gegen das Netzwerk, das meine Vorfahren aufgebaut haben, um
die Lectitio Divinitatus zu verbreiten. Ein heimliches Netzwerk, das die
Eurotas über Jahrhunderte hinweg benutzt haben, um den taebianischen Sektor zu
kontrollieren.«
    Speer schüttelte Hyssos' Kopf.
Die Arroganz dieses Menschen kannte einfach keine Grenzen. Er glaubte doch
tatsächlich, ein so wichtiger Mann wie der Kriegsmeister würde sich dazu
herablassen, persönlich den Ehrgeiz eines einzelnen, unbedeutenden Handelsclans
zu brechen. In Wahrheit war es so, dass der allmähliche Zusammenbruch des
Eurotas-Vermögens nur ein Nebeneffekt war, der durch Horus' Vorrücken ins
Ultima Segmentum ausgelöst wurde.
    Doch es würde Speers Interessen
dienlich sein, wenn der Mann glaubte, Opfer einer interstellaren Verschwörung
zu sein, obwohl er und sein elender Clan nichts weiter als Mittel zum Zweck
waren.
    »Seit dem Ende des Großen
Kreuzzugs wird es immer schwieriger, an den Dingen festzuhalten ...« Eurotas seufzte.
    »Unser Vermögen schwindet
dahin, mein Freund. Ich habe versucht, es zu verheimlichen, aber mit jedem Tag
wird es schlimmer. Ich dachte, wenn wir nach Terra zurückkehren und ich den
Sigilliten um eine Audienz bitte, dann ...«
    »Wo ist die Handelsverfügung?«,
unterbrach Speer ihn, weil der Handelsbaron ihn zu langweilen begann.
    Eurotas zuckte zusammen, als
hätte er eine Ohrfeige bekommen.
    »Das ... es ist natürlich im
Reliquiar.« Es war eine klägliche Lüge.
    »Ich bin Ihr
Senior-Sicherheitsermittler, mein Herr«, gab Speer zurück. »Beleidigen Sie also
bitte nicht meine Intelligenz. Wo ist die echte Verfügung?«
    »Woher wissen Sie das?« Eurotas
sprang auf und stieß das Wasserglas um, das zu Boden fiel und zersplitterte.
    Ein mechanischer Diener eilte
über den Teppich, um die Scherben aufzusammeln, wovon der Mann keinerlei Notiz
nahm. »Nur drei Leute ...« Er verstummte und sammelte sich. »Wann haben Sie es
herausgefunden?« Speer musterte ihn. »Das ist nicht von Bedeutung.« Nachdem er
gezwungen gewesen war, sich unverrichteter Dinge aus dem Reliquiar
zurückzuziehen, hatte der Mörder viel Sorgfalt

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