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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Arbeit, die den Handelsbaron zeigte, wie
er aus der Handelsverfügung las, als handele es sich um ein Werk von Gelehrten,
die darin esoterisches Wissen zusammengetragen hatten.
    »Warum sollte sich jemand für
die Verfügung interessieren?«, wollte Eurotas wissen.
    »Das weiß ich nicht, aber die
beiden waren auch keine gewöhnlichen Mörder. Wir wissen noch immer nicht genau,
wie sie die arme Perrig umgebracht haben ... und was sie im Namen dieses
Theoge-Kults mit ihren anderen Opfern gemacht haben ...«
    »Sie gehörten nicht zur Theoge!«,
herrschte der Baron ihn an, dessen Wut wie aus heiterem Himmel über ihn
gekommen war.
    »Ich wusste immer ...« Er
verstummte abrupt, und erst nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Ich wusste
immer, dass Erno Sigg unschuldig war. Darum habe ich Sie hingeschickt, Hyssos,
weil ich darauf vertraut habe, dass Sie die Wahrheit herausfinden.«
    Speer verbeugte sich leicht und
ließ sein gestohlenes Gesicht einen betrübten Ausdruck annehmen. »Ich hoffe,
ich habe Sie nicht enttäuscht. Und Sie hatten recht, Milord. Sigg war zu
Unrecht beschuldigt worden.«
    »Diese verdammten Mörder
gehörten nicht zur Theoge« , sagte Eurotas noch einmal und kam wieder auf ihn
zu.
    Er wirkte nicht mehr ganz so
aufgebracht wie noch eben, und sein Blick war mehr nach innen gerichtet.
    »Die Hochvogtin Telemach
scheint das anders zu sehen«, wandte Speer ein. »Darf ich fragen, wieso Sie
ihrer Meinung widersprechen?« Der Mörder sah etwas Flüchtiges über das Gesicht
des anderen Mannes huschen, den Schatten einer verborgenen Wahrheit. Hyssos'
erbeutete Persönlichkeit half ihm zu verstehen, da der Ermittler instinktiv die
zerbrechliche menschliche Art zu erfassen in der Lage war. Er erkannte sofort,
wenn sein Gegenüber ihm eine Lüge erzählte. Speer ließ diese Fähigkeit an die
Oberfläche kommen, Eurotas würde sich selbst belasten, wenn es ihm irgendwie
gelang, den Mann dazu anzuspornen, jetzt und hier aus sich herauszugehen. Der
Handelsbaron hatte von Anfang an mehr über diese Situation gewusst, als er
zuzugeben bereit gewesen war, und das kam erst jetzt ans Licht.
    »Ich ... ich werde Ihnen sagen,
was ich ... glaube«, erklärte der Adlige und ging zur Tür, um sie zuzuziehen.
    »Diese Verrückten auf Iesta
Veracrux haben nicht in rascher Folge gemordet, um mit dem Blutvergießen ihren
eigenen Wahnsinn zu befriedigen. Ich bin mir jetzt sicher, dass sie Agenten des
verfluchten Kriegsmeisters Horus Lupercal waren. Sie waren Teil eines Plans,
der seinen Schatten auf den ganzen taebianischen Sektor wirft, vielleicht sogar
auf die gesamte Galaxis.« Er schüttelte sich vor Grausen. »Wir kennen alle die
Gerüchte über die ... die Dinge, die sich auf jenen Welten abspielen, die
gefallen sind.« Dann wurde sein Ton noch ernster.
    »Die Theoge in Misskredit zu
bringen und den Namen unseres Clans zu besudeln, das sind nur zwei von vielen
Aspekten dieser Verschwörung des Bösen.« Speer sagte nichts, sondern
analysierte schweigend die Worte des Mannes. Ihm war nun klar, warum Eurotas
die Angelegenheit so schnell wie möglich abgeschlossen sehen wollte, um dann
umgehend Iesta Veracrux zu verlassen.
    Erno Siggs Verstrickung in
diese Mordserie war schon schlimm genug gewesen, aber Eurotas hatte
sicherstellen wollen, dass der Name seines Clans nicht auf eine andere,
belastende Weise mit den Vorfällen in Verbindung gebracht wurde. Er fürchtete
...
    Einem plötzlichen Impuls
folgend machte Speer einen Satz auf den Baron zu und zog an dessen Gewand,
sodass der das Gleichgewicht verlor.
    »Was in Terras Namen ist denn
in Sie gefahren?«, rief Eurotas, wütend darüber, so unvermittelt attackiert zu
werden.
    Aber im nächsten Moment erlosch
diese Wut, als Speer den weiten Ärmel des Gewands nach oben schob, sodass eine
dicke Goldkette um Eurotas' Handgelenk zum Vorschein kam, auf der sich ein
Adlersymbol befand. Diesmal konnte er sich ein flüchtiges Lächeln auf Hyssos'
Lippen nicht verkneifen. »Sie sind einer von ihnen.« Eurotas schüttelte seine Hand
ab und wich zurück.
    »Was reden Sie da? Verschwinden
Sie, ich will Sie hier nicht mehr sehen!«, fauchte er, doch seine Augen hatten
einen schuld-bewussten Glanz angenommen.
    »Das glaube ich nicht, mein
Herr«, knurrte Speer. »Ich glaube, Sie schulden mir eine Erklärung.« Einen
Moment lang stand der Mann kurz davor, ihn anzubrüllen und seine Leibwache
herbeizurufen, die draußen im Korridor stand. Aber Hyssos' untrüglicher Sinn
für Wahrheit

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