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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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berauscht, und
er fragte sich, warum er bloß noch nie zuvor auf diese Idee gekommen war. Die
Freude an der Begeisterung war allumfassend und einfach großartig.
    Auf alle Tarnung und Täuschung
zu verzichten, das war auf seine eigene Weise befreiend. Er war völlig ehrlich,
er zeigte sich jedem so, wie er war, und sie rannten schreiend davon, wenn sie
ihn sahen.
    Die Schreie der Flüchtlinge
übertönten das Heulen des Sandsturms, während sie in alle Richtungen davonrannten.
Mit johlendem Gelächter folgte er ihnen.
    Noch nie war er so offen gewesen. Schon als Kind hatte er sich immer vor den anderen versteckt, weil er sich
vor dem fürchtete, was er war. Und als die Frauen in Gold und Silber an Bord
des Schwarzen Schiffs zu ihm gekommen waren, da hatte er sich noch tiefer
zurückgezogen und versteckt. Nicht einmal die Männer mit den Augen aus Metall
und Glas, die ihn aufgeschnitten hatten und in seinen anomalen Verstand
eingetaucht waren, hatten diese Seite von ihm zu Gesicht bekommen.
    Speer war ein Wirbelwind aus
Klauen und Krallen, aus Zähnen und Hörnern. Seine Dämonenhaut verwischte vor
seinen Augen, weil sie sich immer wieder änderte und anpasste, um das Leben
eines jeden Opfers auf eine neue und möglichst brutale Weise zu beenden.
    Überall an seinem Körper
entstanden weit aufgerissene Mäuler, Blut bedeckte seine Haut, das von diesen
Mäulern gierig getrunken wurde.
    Der letzte Soldat schoss auf
ihn, und er spürte die Treffer als brennenden Schmerz, als die Projektile ihn
an Rücken und Beinen erwischten. Die Dämonenhaut kreischte, da sie die größte
Wucht abfedern musste, damit die Geschosse nicht bis in Speers eigenes Fleisch
vordringen konnten. Er wirbelte auf dem Absatz herum und beschrieb eine
Pirouette wie ein Tänzer, gleich darauf ließ er einen Salto durch die Luft
folgen. Die anderen Soldaten lagen in Lachen aus ihrem eigenen Blut, das von
dem Sand gierig aus den Wunden getrunken wurde, die dort klafften, wo ihnen der
Kopf vom Rumpf gerissen oder das Herz zerfetzt worden war. Speer machte einen
Satz über diese Soldaten hinweg und ignorierte, dass ihn eine Kugel ins Gesicht
traf. Er kam näher, balancierte auf einem Bein und holte mit dem anderen Fuß zu
einem rasenden Hieb aus.
    Krallen zuckten hervor, der
Aufprallpunkt war die Nase des Mannes, die durch die Wucht nach innen gedrückt
wurde. Die Nasenhöhlen wurden zertrümmert, und Knochensplitter drangen wie
Dolche in das Gehirn des Soldaten ein.
    Wie viele Tote waren es
insgesamt? Bei dem herrschenden Trubel und seiner eigenen Begeisterung hatte er
völlig die Übersicht verloren.
    Dann sah er die Hexe, die ihr
Gesicht hinter einer Stahlmaske in Form eines Schädels versteckte, und im
gleichen Moment war die Frage nach der Zahl der Opfer vergessen. Die schmale,
drahtige Frau feuerte eine Salve aus Nadeln auf ihn ab, den meisten konnte er
ausweichen, ein paar bohrten sich in das Dämonenfleisch, wurden aber von der
Hautschicht abgebremst, kamen zum Stillstand und wurden wieder ausgespuckt,
ohne dass sie irgendwelchen Schaden anrichten konnten. Das war aber nichts
weiter als Verzögerungstaktik. Er spürte das Grollen, das sich durch den Warp
bewegte, und er fühlte, wie das fremde Monster, das seinen Körper überzog,
schauderte und voller Abscheu auf ihre Nähe reagierte.
    Kränkliches Licht sammelte sich
um die Aura der Assassine herum, das durch den Stoff ihres Tarnanzugs von der
Leere in ihrem Inneren aufgesogen wurde. Der Wind schien rund um die Frau
stillzustehen, als würde sie eine Sphäre aus Nichts erzeugen, in die nicht mal
Geräusche vordringen konnten. Das Konstrukt aus Linsen und Stacheln, das
seitlich an dem grinsenden Schädelhelm zum Vorschein kam, knisterte vor
Energie, und die betroffene Luft schlug Wellen wie die Oberfläche eines Sees.
    Ein schwarzer Strom aus
negativer Energie sprang von der Waffe über und versengte Speer, als der die
Hände hochriss, um den Angriff abzuwehren. Die Wucht des Treffers war immens,
und er schrie vor Schmerzen, die anders waren als alles, was er jemals gefühlt
hatte. Die Dämonenhaut war tatsächlich stellenweise in Flammen aufgegangen, und
dort, wo sie Blasen warf, liefen gelbliche Eiterströme über seinen Körper.
    In dieser Sekunde verging ihm
all seine Belustigung.
    Das hier war kein Spiel, die
Psionikerin war todbringender, als er es bislang für möglich gehalten hatte.
Sie war nicht bloß eine Paria, sondern ... ja, in gewisser Weise war sie ein
wenig so wie er .
    Aber

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