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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Spitze der Lanze den Rücken zu und zog sich in die Düsternis des Gebäudes
zurück, um den Platz aufzusuchen, den er für sich als die geschützte Ecke
gewählt hatte, wenn der Moment gekommen war. Er setzte sich hin und aktivierte
den Kogitatorenhandschuh, sein Blick ruhte auf der hololithischen Anzeige, die
ihm versicherte, dass das Gerät einsatzbereit war. Alles lief genau nach Plan.
    Nur eine Minute später stand er
wieder bei den Spiegeln und verfluchte sich selbst, während er abermals jede
Einstellung genau überprüfte.
     
    Koyne stand am Rand des
marmornen Platzes und hielt sich so nah an den metallenen Absperrgittern auf,
wie es aus ihrer Sicht vertretbar war. Sie musterte die Gesichter der Dagoneti,
die sich auf der anderen Seite dieser Gitter versammelt hatten, Erwachsene und
Kinder, Alte und Junge, die von der Gestalt in der Uniform der planetaren
Streitkräfte keine Notiz nahmen, sondern alle auf einen Punkt auf dem Platz der
Befreiung starrten, wo sich das Mosaik eines geöffneten Auges befand, von dem
farbige Strahlen in alle vier Himmelsrichtungen zeigten. Das Muster war dem
persönlichen Siegel des Kriegsmeisters nachempfunden, und die Callidus fragte
sich unwillkürlich, ob es ausdrücken sollte, das Horus immer alles im Blick
hatte.
    Solche Überlegungen bewegten
sich bedenklich nahe an Götzenanbetung, als einer Stufe der Verehrung, die über
das hinausging, was ein Primarch der Adeptus Astartes erwarten konnte. Man
musste nur die Anzahl der Statuen und Kunstwerke in der Stadt zählen, die alle
dem Kriegsmeister gewidmet waren.
    Der Imperator konnte zwar eine
größere Zahl vorweisen, aber so erheblich war der Unterschied nicht. Und nun
waren alle Standbilder, die den Meister der Menschheit zeigten, von ihren
Sockeln gestoßen worden. Koyne hatte von einem der Offiziere der Verteidigungsstreitkräfte
gehört, dass auf Zerstörungen spezialisierte Clantruppen in der Nacht durch die
Stadt gezogen waren, die den Befehl hatten, dass nichts zu Ehren des Imperators
Errichtetes unversehrt blieb, was bislang überdauert hatte.
    Die Assassine verzog den Mund,
da sie fand, dass ein solches Verhalten eigentlich schon etwas Ketzerisches an
sich hatte.
    Selbst hier am Platzrand fand
sich ein Berg aus grauen Steinbrocken, die erst vor Kurzem noch eine Statue von
Koynes Lehnsherr dargestellt hatten. Die Überreste waren einfach mit schwerem
Arbeitsgerät zur Seite geschoben worden. Koyne hatte sich die Zerstörung angesehen
und festgestellt, dass ziemlich obenauf noch ein Trümmerstück mit dem Gesicht
der Statue erhalten geblieben war, das mit leerem Blick zum Himmel hinaufsah.
Was würden diese Augen wohl heute zu sehen bekommen? Die Callidus wandte sich
ab und ließ den Blick über die nervösen Soldaten der Verteidigungsstreitkräfte
und über die Adligen in ihren Gewändern gleiten, die im strahlenden
Sonnenschein auf den glänzenden Stufen vor der großen Halle warteten.
Gouverneur Nicran hielt sich bei ihnen auf und hoffte wie jeder anderen Dagoneti
darauf, dass der Sturm endlich nachließ. Zwischen ihnen und der Wand aus Sand
war das schwache Funkeln einer Energiewand mit dem bloßen Auge erkennbar, die
sich bis hoch in den Himmel erstreckte, um das gesamte Gebiet rund um den
Landeplatz abzuschirmen.
    Nicrans Befehl hatte gelautet,
rings um den Eingang zur Halle Feldgeneratoren aufzustellen, um zu verhindern,
dass irgendwelche Kämpfer ihn oder einen der adligen Verräter erschießen
konnten.
    Koyne hatte dafür nur ein
spöttisches Grinsen übrig.
    Dass sich diese Trottel für so
wichtige Ziele hielten, war schon anmaßend. Auf der Skala der galaktischen Aufständischen
rangierten sie bestenfalls im Bereich der unbedeutenden Ärgernisse. Sie waren
nichts weiter als aufgeblasene Schwachköpfe, die gefährlichen Rebellen bereitwillig
ein Standbein in diesem System gewährten.
    Als die Callidus weiterging,
entdeckte sie die Position, die Tariel ausgewählt hatte — auf der geschützten
Seite eines hohen, reichhaltig verzierten Turms. Von ihrer eigenen Position aus
hatte sie freie Sicht auf den ganzen Platz. Wenn der Anschlag erfolgt war,
würde sie aus erster Hand bestätigen können, dass die Zielperson getötet worden
war.
    Auf einmal ertönten die
Trompeten einer Militärkapelle und spielten eine Fanfare. Gouverneur Nicran
trat vor, und als er zu sprechen begann, verstärkte die Kom-Einheit an seinem
Hals seine Stimme. »Ruhm dem Befreier!«, rief er. »Ruhm dem Kriegsmeister
Horus!« Die

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