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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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Leichnam
mit kühler Distanz auch wenn er innerlich mit sich ringen musste, damit er
nicht von wahnsinniger Wut getrieben zum Messer griff und das karmesinrote
Fleisch in kleine Stücke hackte. Der ohnehin deformierte, nichtmenschliche
Schädel war durch die tödliche Wucht der Kugel von innen aufgeplatzt.
Aufgerissene Haut und geborstene Knochen waren in den Linien erkennbar, die das
Gesicht überzogen, das etwas von einer zerbrochenen und stümperhaft
zusammengeklebten Terrakotta-Maske hatte.
    Er schob sein Gewehr nach
hinten und griff nach der Exitus-Pistole, ließ seine Hand über das
Schädelsiegel an der Verschlusskammer streichen und legte die schwere Waffe an.
Er würde von dieser Kreatur keine Spur zurücklassen.
    Mit dem Stiefel wühlte er die
Blutwolken im Regenwasser auf, doch dann machte eine Bewegung ihn stutzig. Zwar
hatte sich die rötliche Flüssigkeit in der tiefen Pfütze geteilt, als er ins
Wasser trat, doch das Rot verteilte sich nicht weiter, sondern zog sich
zusammen.
    Die Wunden am ganzen Leib des
Mörders tranken das Blut! Er wirbelte herum, den Finger auf dem Abzug.
    Speers Bein gab ein
unnatürliches Knacken von sich und beugte sich in die falsche Richtung, um Kell
einen Tritt gegen die Brust zu verpassen, hinter dem die Wucht eines
Hammerschlags saß. Der Vindicare musste kämpfen, um nicht das Gleichgewicht zu
verlieren, während sich die rothäutige Gestalt aus dem Wasser zog und sich
gleich darauf auf ihn stürzte. Speer bewegte sich nicht länger mit dieser
unnatürlichen Geschicklichkeit, die er durch das Visier seines Gewehr
beobachtet hatte, doch was ihm da fehlte, machte er mit Schnelligkeit und
Aggression ohne Weiteres wett. Er schlug auf Kell ein, schleuderte ihm die
Pistole aus der Hand und brach ihm mit jedem Treffer seiner mit Dornen
besetzten Fäuste die Knochen.
    Die Haut des Mörders bewegte
sich dabei auf eine Weise, bei der sich dem Vindicare der Magen vor Ekel
umdrehte. Es sah fast so aus, als würde die Haut Fleisch, Knochen und Organe
hinter sich herschleifen und sie mit einer wilden, absurden Energie erfüllen.
    Hirnmasse und dickliche
Flüssigkeiten liefen aus Eintrittswunde im Auge des Mörders, bei jedem Husten
warf er Klumpen nekrotischen Gewebes aus. Der Scharfschütze bekam einen
weiteren Treffer ab, als er versuchte, einen Schlag abzuwehren.
    Dabei kugelte sein Widersacher
ihm die Schulter aus, was ihn vor Schmerz aufschreien ließ.
    Stolpernd fiel er gegen die
blutverschmierte Marmorspitze, von der Koyne gepfählt worden war. Speer folgte
ihm, bei jedem Schritt blähte sich sein Körper mehr und mehr auf, da er die mit
Blut versetzten Flüssigkeiten in sich aufnahm, die den Boden bedeckten.
    In der Blasen werfenden Haut
auf dem Oberkörper zeichnete sich ein Gesicht ab, dann noch eins und noch eins,
die alle die dünne Membrane zu zerbeißen versuchten, um in Freiheit zu
gelangen.
    Speer zuckte und blieb stehen,
dann richtete er seine Krallen gegen sich selbst und schlug nach den Bewegungen
unter seiner Haut, wobei er sich Kratzer zufügte, aus denen dünne Flüssigkeiten
strömten.
    Die Gesichter wandten sich
flehend Kell zu. Halt ihn auf , schrien sie ihm tonlos zu.
     
    Die Dämonenhaut hatte Speer das
Leben gerettet, sofern man noch von Leben reden konnte. Die Haut war so sehr
mit seiner Materie verschmolzen, dass nicht mal die Auslöschung seines Gehirns
genügte, um seiner Existenz ein Ende zu setzen. Die ihn umgebende Hülle des
Warp-Parasiten nahm die Wucht des explodierenden Geschosses in sich auf,
zumindest jedoch so viel davon, wie es ihr möglich war, und zwang die
Bruchstücke des Leibs zurück an ihren ursprünglichen Platz, damit Speer
weitestgehend wieder so wirkte, als sei ihm nichts geschehen.
    Aber die Dämonenhaut war eine
primitive Kreatur, der es an kleinen Dingen wie Kontrolle und Intellekt fehlte
und die sich nur an ihren Instinkt und ihrem animalischen Zorn festklammern
konnte. Der Mörder verfügte immer noch über genügend Bewusstsein, um zu
verstehen, dass man ihn getötet hatte und dass er vom Tod zurückgekehrt war.
    Aber sein Verstand war
unrettbar beschädigt worden, und von allem, was einmal an Selbstbeherrschung
vorhanden gewesen war, existierte nur noch eine Ruine.
    Ohne diese Selbstbeherrschung
öffneten sich auch die Käfige, in denen er die Erinnerungen gefangen gehalten
hatte.
    Von der Gewalt der
Persönlichkeitsbruchstücke, die wie Kometen in Speers verletzte Psyche
einschlugen, wurde er herumgewirbelt.
    Mit einem Mal

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