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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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wurde so heiß, dass das Wasser um ihn
herum verkochte und als Dampfwolke aufstieg.
    Die weißen Flammen hüllten den
Leib des Mörders ein und fraßen sich durch die Oberfläche seiner nichtmenschlichen
Haut.
    Aber auch jetzt hörte Kell noch
nicht auf, sondern verfeuerte das gesamte Magazin der Exitus-Pistole und sah
mit an, wie sich sein Gegner von einer kreischenden Fackel in eine glühende Masse
aus brennender Materie verwandelte. Speer schwankte, die Schreie aus seinem
zerlaufenden Maul stiegen Oktave um Oktave nach oben, dann folgte eine
Erschütterung aus widernatürlichen Lauten, die aus der Kreatur drangen. Kell sah
den Geist von etwas Blutfarbenem und Flüchtigem, der sich von dem sterbenden
Fleisch des Mörders losriss und dabei ein unglaublich wütendes Heulen ausstieß.
Es verhallte, noch während er versuchte, es deutlicher zu hören. Dann fielen
auch die rauchenden Überreste in sich zusammen, und ein intensiver
Schwefelgeruch breitete sich aus, der bei ihm einen Würgereiz auslöste und ihn
Blut und Galle husten ließ. Das Geistbild war entflohen.
    Während er Herr über seine
Schmerzen zu werden versuchte, sah Kell zu, wie Speers geschwärztes, in sich
zusammenfallendes Skelett zischte wie Fett auf einer heißen Herdplatte.
    Zu seiner Überraschung bemerkte
er, dass etwas auf der Oberfläche des trüben Regenwassers schwamm: winzige,
helle Punkte, so wie Sprenkel von Blattgold.
    Sie trieben aus dem Leichnam
des Mörders, als wären sie durch Speers Tod befreit worden. Als er nach ihnen
zu fassen versuchte, zerfielen sie, wobei sie im schwachen Licht noch einmal
flackerten und dann auch schon verschwunden waren.
    »Nicht aus Rache«, sagte er
laut.
    »Sondern für den Imperator.«
     
    Lange Zeit saß der Vindicare da
und lauschte dem Regenprasseln, während in der Ferne immer wieder Detonationen
zu hören waren, die in der Hauptstadt ihren Ursprung hatten. Die Explosionen
und die Erschütterungen erfolgten jetzt in kürzeren Abständen und wurden
begleitet von grellem Licht, das vom Himmel herabfiel.
    Die Stadt mit allem, was zu ihr
gehörte, zerbrach unter dem Zorn der Sons of Horus, und bald würden sie mit
ihren Waffen auch den Raumhafen erfassen, dann die Einöden und schließlich
jeden anderen Ort, an dem sich auf Dagonet noch Leben vor ihrem Donner
versteckt hielt.
    Die Rebellen und Verräter des
Kriegsmeisters würden es nicht bei dieser Welt belassen, auch nicht bei der
nächsten oder der übernächsten. Stattdessen würden sie eine brennende 5 lineise
der Gewalt durch das All schlagen und dieser Weg konnte nur auf Terra enden.
    Dazu durfte es nicht kommen.
    Kells Krieg — seine Mission — war noch nicht vorüber.
    Indem er sich auf das
Exitus-Gewehr aufstützte, sammelte er ein, was er noch gebrauchen konnte, dann
verließ er die Ruinen des Terminals und kehrte langsam zum Hangar zurück.
    Während er die von Rissen
durchzogene Landebahn überquerte, verdunkelte sich über ihm der Himmel. In
einer Entfernung konnte er die Positionslichter der Ultio ausmachen, die
sich einschalteten, als das schiff erkannte, dass er sich näherte.

 
    Achtzehn
    Ich bin die Waffe
    Ins Licht
    Nemesis
     
     
    DER KUTTER PFLÜGTE SICH DURCH
die Wolkenschichten und durchquerte dabei Luftturbulenzen, die durch
Sturmzellen in die Atmosphäre gebracht worden waren, und Gewitterfronten, die
sich im Sog der kinetischen Orbitalbomben gebildet hatten.
    Irgendwo hinter ihm, weit unten
auf der Oberfläche von Dagonet wurde die Landschaft von Lanzenbeschuss seziert,
der dort hin und her wanderte. Der mörderische Regen aus Energie und
ballistischen Sprengköpfen hatte die Stadtgrenzen der Hauptstadt längst
erreicht und überwunden, nun breitete er sich weiter auf dem bebenden
Untergrund aus und schnitt sich in die Erde wie ein Messer, das in weiches
Fleisch gestoßen wurde.
    Der brennende Himmel umhüllte
den pfeilförmigen Bug des Schiffs, das mal nach links oder rechts, mal nach
oben oder unten manövrierte, um sich einen Weg zwischen den Plasmakaskaden
hindurch zu bahnen.
    Kein menschlicher Pilot hätte
so etwas leisten können, aber der Steuermann der Ultio war auch weniger
ein Mensch und mehr ein Teil des Schiffs. Er lenkte das Schiff durch die
Gezeiten aus kochender Luft wie ein Vogel, der sich von den Strömungen treiben
ließ. Seine Hände waren die Stabilisatoren für den Bug, seine Beine die
flammenden Mündungen der Antriebsdüsen.
    Treibstoff-Blut wurde durch
sein polterndes Maschinenherz gepumpt.
    Der

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