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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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der Strahlung des
gigantischen Planeten schöpften und die von den reichhaltigen Vorkommen an
Mineralien lebten, die auch nach jahrhunderte-langem Abbau noch lange nicht
erschöpft waren.
    Jupiter war die Schiffswerft
von Terra, und der Himmel über dem Planeten war fast immer so gut wie schwarz
von den unzähligen Schiffen, die dort in Schwärmen unterwegs waren.
    Rund um Ganymed und ein Dutzend
anderer kleiner Monde wurde in Raumdocks und Fabrikanlagen unablässig daran
gearbeitet, von Raven-Abfangjägern mit nur einköpfiger Crew bis hin zu den
gigantischen Rümpfen der gewaltigen Schlachtschiffe der Imperator-Klasse alles
zu produzieren.
    In einer Region, in der es so
von Raumfahrzeugen und Orbitalanlagen aller Art nur so wimmelte, hätte es für
die Ultio eigentlich ein Leichtes sein müssen, in der Masse
unterzutauchen.
    Jedoch waren die
Sicherheitsvorkehrungen sehr streng, und Misstrauen war allgegenwärtig. Zu den
ersten Schachzügen der Revolte hatte eine Kooperation von Verrätern gehört, die
sich aus den Reihen des Mechanicums und der Word Bearers rekrutierten.
    Ihnen war es gelungen, in aller
Heimlichkeit in einer verborgenen Werft auf dem Asteroidenmond Thule ein Schiff
mit Namen Tosender Abgrund zu bauen. Der kleine Jupitermond war beim
explosiven Start des Verräterschiffs fast vollständig zerstört worden, sodass
nun nur noch ein zerfetzter Klumpen an den äußeren Rändern des Planetensystems
seine Bahnen zog. Die Schockwelle der Zerstörung Thules und der Zwischenfall
mit der Abgrund waren noch nicht vergessen, und daran würde sich auch
noch lange nichts ändern.
    Daher bewegte sich die Ultio nur vorsichtig weiter und achtete darauf, keine Aufmerksamkeit auf sich zu
lenken. Überzeugend getarnt flog das Schiff unter den Schatten der Habitate bei
Iocaste und Ananke hindurch und drang dann tiefer in die Galilei'schen Regionen
vor, vorbei am geomanipulierten Ozeanmond Europa und an der kochenden
orangefarbenen Masse von Io. Das Schiff folgte einem gemächlichen und gleichmäßigen
Kurs, der über die schmutzig orangefarbenen Streifen und die umbra- und
cremefarbenen Wolken über dem Planeten führte, hin zum Großen Roten Fleck. Eine
riesige Spindel trieb dort im Orbit, die in ein karmesinrotes Leuchten getaucht
wurde. Es war die Saros-Station, die an einen Kristallleuchter erinnerte, den
man von seiner Halterung getrennt und in die Leere geschickt hatte, wo er sich
um seine Achse drehte und das Licht der Sterne reflektierte.
    Anders als die industriellen
oder Wohnzwecken dienenden Orbitaleinrichtungen war Saros ein Ort der Erholung
für die Jupiter-Elite, an dem sie sich von den lärmenden Arbeiten in den
Werften und Fabriken ausspannen konnte. Es hieß, dass nur die Erholungsanlagen
im Orbit um die Venus noch luxuriöser waren als die Saros-Station — Straßen aus
Gold und Silber, etliche Hektar große Null-G-Gärten und Auditorien, dazu das
prachtvollste Opernhaus gleich nach dem Imperialen Palast.
     
    Die Station füllte nach und
nach die Kanzel der Ultio aus, je näher sie ihr kamen. »Warum sind wir
hier?«, wollte Iota wissen, die sich mit einem Mal betrübt anhörte.
    »Unser nächster Rekrut«,
erklärte Tariel. »Koyne vom Tempel Callidus.« An der rückwärtigen Seite des
Flugdecks bückte sich der Garantine, um zu verhindern, dass er sich den Kopf an
der Decke stieß. Er gab einen rauen, rasselnden Laut von sich. »Wofür brauchen
wir denn einen von denen?«
    »Weil der Meister der
Assassinen es so verlangt hat«, erwiderte Kell, ohne sich umzudrehen.
    Der Vanus sah von den Displays
auf, die um seinen Handschuh herum angeordnet waren. »Laut meinen Informationen
findet dort eine wichtige kulturelle Veranstaltung statt, eine Aufführung des
Opus Oedipus Neo .«
    »Des was?«, gab der Eversor
zurück.
    »Eine Theateraufführung mit
Tanz, Musik und Gesang«, fuhr Tariel fort, ohne von dem verächtlichen Tonfall
des anderen Assassinen Notiz zu nehmen. »Es handelt sich um ein
gesellschaftliches Ereignis, das für die gesamte Jupiter-Zone von großer
Bedeutung ist.«
    »Dann habe ich wohl meine
Einladung verlegt«, meinte der Eversor.
    »Und dieser Koyne ist da
unten?« Iota ging bis zum Fenster und legte die Hände auf die Scheibe, um sich Saros
genauer anzusehen.
    »Wie sollen wir inmitten so
vieler Gesichter einen gesichtslosen Callidus erkennen?« Kell las die
abstrakten Kontaktprotokolle durch, die ihm ausgehändigt worden waren, und
stutzte.
    »Wir ... sollen Blumen

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