DGB 13 - Nemesis
von
etlichen Lichtjahren war, die dem Mörder gefährlich hätte werden können. Aber
für diese Erkenntnis war es jetzt zu spät ... viel zu spät.
Dann trafen sie im Nicht-Raum
zwischen ihnen zusammen.
Perrig, die nichts von dem noch
aufhalten konnte, was sich hier abspielte, merkte, wie sich ihre psionische
Fähigkeit von ihr abspaltete und in Speers wartend ausgebreitete Arme flog. Der
Mörder nahm alles restlos in sich auf, als würde er bloß einmal einatmen.
In Reglosigkeit verharrend,
setzte Speer seine Last frei und warf alles zurück, was Perrig war. Die Kraft
ihrer übernatürlichen Macht kehrte zu ihr zurück, jedoch verstärkt zu einem
tonlosen, ungeheuren Hurrikan.
Die Frau verwandelte sich in
Asche und brach auseinander.
Zielstrebig raste die Ultio durch die funkelnden, unauslöschlichen Feuer des Immateriums, sie folgte den
Korridoren des Warp, um die Grenzen des Segmentum Solar hinter sich zu lassen.
Der sichtblinde Navigator des Schiffs lenkte es über kaum bekannte Routen, die
durch nur bruchstückhaft kartografierte Gebiete führten, die die oberen Ebenen
der imperialen Regierung nicht auf jenen Karten verzeichneten, die sie der
gewöhnlichen Admiralität überließen.
Es handelte sich um schnelle,
aber auch tückische Routen, um enge Gassen durch das atemporale Reich, die von
größeren Schiffen niemals benutzt werden konnten, da das seelenhelle Glitzern
ihrer gewaltigen Besatzungen so hell war, dass es unweigerlich die lebenden
Stürme angezogen hätte, die durch den Warp zogen.
Die Ultio dagegen war so
klein, dass sie völlig unbemerkt blieb.
Das Phantomschiff war kaum
vorhanden, denn die Gellerfelder sorgten für eine fein abgestimmte Abschirmung,
und der Antrieb sorgte für eine Fluggeschwindigkeit, mit der es die trägen Jägerintelligenzen,
die im Warpraum lebten, nicht aufnehmen konnten. Sie würden allenfalls die
Spuren bemerken, die das Schiff in seinem Kielwasser hinterlassen hatte.
Während die Tage vergingen und die Uhren auf Terra rückwärts liefen, näherte
sich die Ultio weiter Dagonet. Je nachdem, wie man rechnete, war sie
sogar bereits dort.
An Bord kam das
Exekutionskommando ein weiteres Mal zusammen, diesmal in einem Abteil am oberen
Korridor, der sich über die ganze Länge der gewaltigen Antriebseinheiten des
Raumschiffs erstreckte.
Kell beobachtete, so wie er es
immer tat.
Der Garantine spielte nach wie
vor mit seinem behelfsmäßigen Messer. Er hatte weiter an der Klinge gearbeitet
und eine gezackte Waffe geschaffen, so lang wie der Unterarm eines Mannes.
»Was willst du, Vanus?«, fragte
er.
Tariel lächelte nervös und
deutete auf ein großes Frachtmodul, das eine ganze Wand des langen, niedrigen
Abteils ersetzt hatte.
Ȁhm ... danke, dass Sie
gekommen sind.« Er sah zu Kell, Iota und den anderen. »Da wir uns jetzt auf
unserer Mission befinden, bin ich dazu befugt, mit der nächsten Phase meiner
Befehle fortzufahren.«
»Erklären Sie das«, forderte
Koyne ihn auf.
Der Infocyte rieb sich die
Hände. »Der Meister der Assassinen persönlich hat mir die Anweisung gegeben,
Ihnen allen das folgende Material erst zu zeigen, nachdem die Gruppe
vollständig ist und an Bord der Ultio das Solsystem verlassen hat.« Er
ging zu einer Tastatur am Frachtmodul und tippte eine Reihe von Symbolen ein.
»Mein Befehl lautet, auf Ihre Ausrüstung zu sprechen zu kommen.« Der
Eversor-Assassine hob abrupt den Kopf, seine Stimmung veränderte sich
schlagartig, da er von zu Tode gelangweilt zu hellwach wechselte. »Waffen?«,
fragte er so begierig, dass es fast schien, als würde er sabbern.
Tariel nickte. »Unter anderem.
Diese Einheit enthält die gesamte Hardware für die vor uns liegende Mission.«
»Hast du davon gewusst?«,
fragte der Eversor und warf Kell einen zornigen Blick zu. »Ich spiele hier mit
Abfällen, und gleich hinter mir befindet sich ein ganzes Waffenarsenal?« Kell
schüttelte den Kopf. »Ich war davon ausgegangen, dass wir unsere Ausrüstung
erhalten, wenn wir am Ziel eingetroffen sind.«
»Warum hat mir niemand gesagt,
dass sich auf diesem Kahn eine komplette Waffenkammer befindet?«, brüllte der
Garantine und schleuderte das Metallstück in Tariels Richtung, der noch schnell
genug ausweichen konnte, sodass sich die Klinge in einen Träger neben ihm
bohrte. »Gib mir eine Waffe! Sofort! Ich komme mir regelrecht nackt vor!«
»Was für eine erfreuliche
Vorstellung«, murmelte Soalm.
»Er braucht das«, erklärte Iota
gedankenverloren.
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