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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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in die
Muschel zurücklegte. Die Callidus verbeugte sich vor den anderen. »Ich werde
mich jetzt zurückziehen.« Während Koyne den Raum verließ, wandte sich Kell an
den Vanus. »Was ist mit Ihnen? Oder benutzt man in Ihrem Tempel keine Waffen?«
Tariel schüttelte den Kopf, seine Wangen nahmen wieder Farbe an.
    »Ich habe meine eigenen Waffen,
nur sind die nicht so offensichtlich wie Ihre. Da wäre ein
Elektroimpuls-Projektor, der in meinen Kogitatorenhandschuh integriert ist. Und
ich habe meinen Zoo die Cyber-Adler, die Augenratten und die Netzfliegen-schwärme.«
Kell musste an die Kapseln denken, die er an Bord der Ultio gesehen
hatte, in denen Tariels kybernetisch verbesserte Nager im Schlaf lagen und nur
darauf warteten, dass ein Wort von ihm sie weckte. »Diese Dinge werden nicht
Ihr Überleben garantieren.«
    »Oh, glauben Sie mir, ich werde
dafür sorgen, dass nichts nahe genug an mich herankommt, um mich zu töten.« Er
seufzte leise.
    »Wo wir gerade vom Töten reden
... es gibt hier auch Waffen für Sie.«
    »Meine Waffe wurde zerstört«,
gab Kell giftig zurück.
    »Was ich ganz allein dem
Eversor zu verdanken habe.«
    »Sie ist ersetzt worden«, sagte
Tariel und öffnete eine längliche Kiste. »Hier, sehen Sie.« Jeder Vindicare
benutzte ein Langgewehr, das speziell auf seine Biomasse zugeschnitten war und
den Stil berücksichtigte, mit dem er auf sein Ziel schoss, das dazu seine
Körperkinästhetik und sogar den Atemrhythmus einbezog. Als der Garantine Kells
Waffe in der Aktick zerschmettert hatte, da war es ihm vorgekommen, als hätte
er einen Teil von sich selbst verloren.
    Aber in der Kiste lag ein
Gewehr, das seiner Waffe ähnelte, die ihn über viele Jahre hinweg begleitet
hatte.
    Doch es ähnelte ihr nicht nur,
es übertraf sie sogar. »Exitus«, hauchte er und bückte sich, um mit einer Hand
über die matte Oberfläche des Laufs zu streichen. Tariel deutete unterdessen
auf die einzelnen Komponenten der Waffe. »Spektroskopisches Mehrbild-Fernrohr. Karussell-Munitionslader.
Stickstoff-Kühlum-mantelung. Schalldämpfer-Einheit. Gyroskopischer Balance-stabilisator.«
Er machte eine kurze Pause. »Von Ihrer alten Waffe wurde so viel wie möglich
geborgen und in dieses Modell integriert.«
    Kell nickte, da ihm auffiel,
dass der Griff und das Kontrollfeld Abnutzungsmerkmale aufwiesen, die man bei
keiner neuge-fertigten Waffe finden konnte. Neben dem Gewehr lag in der mit
Samt ausgeschlagenen Kiste auch eine Pistole im entsprechenden Design. Den
Kistenrand säumten etliche nach Farben sortierte Reihen Munition. »Wirklich
beeindruckend. Aber ich werde mich damit erst einschießen müssen.«
    »Wir werden bestimmt noch genug
Gelegenheiten bekommen, um unser Geschick unter Beweis zu stellen, bevor wir
Horus zu Gesicht kriegen«, befand Soalm. Sie hatte den Raum nicht verlassen,
sondern war ein Stück von dem Scharfschützen und dem Infocyte entfernt stehen
geblieben, während sich die beiden unterhielten.
    »Wir werden tun, was wir tun
müssen«, erwiderte Kell. ohne sie anzusehen.
    »Auch wenn wir uns dabei selbst
zerstören«, konterte seine Schwester.
    Wütend presste der Scharfschütze
die Kiefer zusammen, während sein Blick auf eine Textzeile fiel, die in den
schlanken Lauf des Gewehrs eingrviert war. In einer verschnörkelten Handschrift
stand dort das Dictatus Vindicare geschrieben, die Maxime seines Tempels: Exitus
Acta Probat .
    »Das Resultat rechtfertigt das
Handeln«, las Kell vor.
     
    Was Yosef Sebrat in diesem
Zimmer zu sehen bekam, war eine Art von Tod, wie er ihn sich niemals hätte ausmalen
können. Die Morde an Latigue im Aeronef und an Norte auf den Docks waren zwar
so grausam gewesen, dass sie aufs Ärgste anwiderten, doch sie hatten nicht an
seinem Verstand gezehrt. Das hier dagegen, das hier ... das war anders.
    Schwarze Asche war mitten in
Perrigs Zimmer wie eine lang gezogene Lache auf dem Boden verstreut, dazwischen
lag die Kleidung der Frau so, wie sie hingesunken war. An dem Ende, wo sich ihr
Kopf befunden hatte, bedeckte die Asche teilweise das eiserne Halsband, dessen
Stift noch an seinem Platz war. Inmitten jener Anhäufung, die zuvor das Gehirn
gewesen sein musste, funkelten im Licht der Lampen die Nadeln ihrer
Neuralimplantate.
    »... Ich verstehe das nicht«,
sagte Gorospe, die ein Stück hinter den Ermittlern stand, draußen im Korridor
bei Yosef, wo die Jager hin und her schlichen, da keiner von ihnen so recht
wusste, wie er sich verhalten sollte.
    »Ich verstehe

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