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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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sie mit zwei
Gedächtnisschwertern spielte. Diese Waffen wiesen elegant geschwungene Klingen
auf, die ihren Winkel veränderten, als Callidus mit ihnen die Luft zerschnitt.
    »Toxinklingen.« Der Vanus
betätigte eine Taste, und aus einer versiegelten, mit Giftwarnzeichen
versehenen Trommel kam ein Gürtel zum Vorschein, in dem mehrere gläserne
Stilette steckten.
    Koyne legte die Schwerter
beiseite und wollte nach den Stiletten greifen, aber im gleichen Moment machte
auch Soalm einen Schritt nach vorn und streckte die Hand aus. Die Callidus
verbeugte sich leicht. »Oh, verzeihen Sie, Cousine. Gifte sind natürlich Ihr
Fachgebiet.« Soalm reagierte mit einem humorlosen Lächeln.
    »Nein, nach Ihnen. Nehmen Sie,
was Sie haben möchten.«
    »Nein, nein.« Koyne hob
abwehrend die Hände.
    »Nach Ihnen. Bitte, ich bestehe
darauf.«
    »Wie Sie wollen.« Die Venenum
zog vorsichtig einen Dolch heraus und betrachtete ihn von allen Seiten, dann
hielt sie ihn ans Licht, drehte ihn mal nach links, mal nach rechts und sah mit
an, wie die Flüssigkeiten in der Giftklinge darauf reagierten.
    Schließlich gab sie ein
spöttisches Schnauben von sich. »Das ist ganz brauchbare Qualität. Die werden
bei jedem Mann Wirkung zeigen, der sich zwischen uns und Horus stellt.« Die
Callidus zog ebenfalls ein paar Dolche heraus, um sie zu begutachten. »Aber was
ist mit denjenigen, die keine Menschen sind? Was ist mit Horus?« Soalm presste
die Lippen zusammen. »Für den Kriegsmeister kommt das einem Mückenstich
gleich.« Sie drehte sich zu Tariel um. »Ich werde meine eigenen Waffen
vorbereiten.«
    »Da wäre auch noch das hier«,
erklärte der Vanus und reichte ihr eine Pistole. Die Waffe war eine filigrane
Ansammlung von Messingleitungen mit einer Kristallkugel an der Stelle, an der
sich bei einer gewöhnlichen Handfeuerwaffe das Magazin befunden hätte. Soalm
sah sich die Mündung an, die durch ein feines Gittergeflecht ersetzt worden
war.
    »Eine Bakt-Pistole«, sagte sie
und wiegte die Waffe in der Hand.
    »So etwas könnte nützlich
sein.«
    »Die Streuung kann zwischen
feinem Nebel und einem kompakten Gel-Projektil variierend eingestellt werden«,
merkte Tariel an.
    »Bist du dir sicher, dass du
weißt, wie du damit umgehen musst?«, fragte Kell.
    Soalms Arm zuckte nach oben,
sodass der Lauf der Waffe genau auf das Gesicht des Vindicares zeigte. »Ich
glaube, ich kann mich daran erinnern«, entgegnete sie, dann schlenderte sie
davon, während sie die Pistole von einer zierlichen, blassen Hand in die andere
wechselte.
    Unterdessen hatte Koyne ein
Behältnis entdeckt, das überhaupt nicht zu den anderen zu passen schien. Es
erinnerte an eine Quirlmuschel, und der einzige erkennbare Mechanismus, um sie
zu öffnen, bestand aus der Skizze eines Handabdrucks auf der knochigen
Substanz, aus der auch der Verschluss bestand ein Handabdruck, der drei sehr
lange Finger und zwei Daumen zeigte.
    »Ich habe keine Ahnung, was das
sein soll«, gestand Tariel.
    »Es sieht eigentlich aus, als
wäre es von ...«
    »Xenos?«, führte Koyne mit
trügerischer Unbeschwertheit seinen Satz zu Ende. »Aber das wäre verboten,
Vanus. Vergessen Sie diesen Gedanken gleich wieder.« Als die Callidus ihre
rechte Hand so verformte, dass die Finger entsprechend der fremdartigen Skizze
angeordnet waren, war ein leises Knacken zu hören. Koyne drückte ihre Hand auf
den Verschluss, der sich mit einem leisen Seufzen öffnete, wobei winzige
Tropfen einer purpurfarbenen Flüssigkeit auf das Deck fielen. Der Anblick des
organischen Inhalts dieses Behältnisses war noch beunruhigender, da eine Waffe
aus einem geschwärzten, an die Substanz von Zähnen erinnernden Material auf
einem feuchten, fleischigen Untergrund lag, der mit der Flüssigkeit überzogen
war. Die Waffe war groß und wirkte unhandlich, an der Vorderseite hielt sie
einen geschliffenen tränenförmigen Kristall, der die seegrüne Farbe von uralter
Jade aufwies.
    »Was ist das?«, wollte Tariel
wissen, der aus seinem Abscheu keinen Hehl machte.
    »In meinem Tempel gibt es dafür
viele Namen«, antwortete Koyne. »Diese Waffe reißt den Verstand auseinander und
zerfetzt den Intellekt. Wer von ihr berührt wird, von dem bleibt nur eine leere
Hülle übrig.« Die Callidus hielt die Waffe dem Vanus hin, der sofort
zurückwich. »Wollen Sie sie genauer betrachten?«
    »Nicht, solange ich lebe«,
beteuerte Tariel.
    Koynes fahle Zunge kam zum
Vorschein und strich über ihre Lippen, während die Assassine die Waffe

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