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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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nicht durch die Nase, sondern durch
den Mund zu inhalieren.
    »Dann wollen wir uns das mal
ansehen.« Er trat ein, Skelta folgte ihm mit einigen Schritten Abstand. Im
Schuppen war es dämmrig, da nur ein paar Stellen beleuchtet wurden, an denen
Sonnenschein durch Fenster ins Innere gelangte. Für die restliche Beleuchtung
sorgten tragbare Bodenlampen, die leise summten und hartes Licht verbreiteten.
Auf Stativen waren vier Feldemitter in Form eines misslungenen Quadrats
aufgestellt, ein schwaches gelbliches Licht verband die vier miteinander.
    Die durchlässigen
Energiemembranen ließen zwar Objekte oberhalb einer bestimmten Masse ebenso wie
kinetische Energie passieren, während Feinstaub und andere Mikromaterie
zurückgehalten wurden, um nicht die Spuren zu verfälschen, die von den
Forensikern am Tatort gesammelt wurden.
    Als sich Yosef dem abgesperrten
Feld näherte, legte er die Stirn in Falten. Die im Schatten liegende Fläche
zwischen den Emittern schien auf den ersten Blick leer zu sein. Er durchschritt
die Barriere und stellte als Erstes fest, das der Gestank dahinter noch
intensiver war.
    Ein Blick über die Schulter
verriet ihm, dass Skelta ihm nicht gefolgt war, sondern auf der anderen Seite
der Barriere wartete, wo er in steifer Haltung verharrte und mit starrem Blick
dorthin schaute, wo er von dem Opfer nichts sehen musste.
    Der Steinboden war getränkt mit
dunklem arteriellem Blut, in dem flachen karmesinroten See schwammen kleine
Fleischfetzen.
    Eingeweide und glänzende
Klumpen sowie andere käsig weiße, undefinierbare Objekte waren auf dem Boden
verteilt. Es waren Überreste wie auf einer Schlachtbank, die der Täter nicht in
Eile, sondern achtlos zur Seite geworfen hatte.
    Der Vogt verspürte in gleichem
Maß Abscheu und Verwirrung, aber er brachte sie unter seine Kontrolle und ließ
stattdessen den geschulten, wachsamen Blick über die Szene wandern. Er suchte
nach Mustern und Strukturen, nach einem ersten Eindruck. Die Tat war mit großer
Sorgfalt und Präzision ausgeführt worden.
    Das war kein Mord aus
Leidenschaft, auch keine Gelegenheitstat.
    Der Täter war gelassen und in
aller Ruhe vorgegangen, er hatte nicht befürchtet, dass ihn jemand stören
könnte. Als sich Yosef vorbeugte, um in den Schatten mehr erkennen zu können,
formulierte sein Geist die ersten Fragen.
    Wie war es möglich gewesen, das
alles zu bewerkstelligen, ohne von irgendwem gehört zu werden? Und da so viel
Blut vergossen worden war — klebte davon auch etwas an der Kleidung des
Mörders? Hatte er eine Spur hinterlassen? Wenn ja, wo? Und wo war ...? Yosef
stutzte und kniff die Augen zusammen. Die Blutlache bewegte sich leicht, kleine
Wellen bildeten sich auf der Oberfläche.
    Hin und wieder war etwas zu
hören, das an feine Tropfen erinnerte. »Die Überreste ...«, begann er und
drehte sich zu Skelta um. »Das ist nicht genug für eine Leiche. Wo ist Nortes
Körper?« Der Jager hielt sich eine Hand vor den Mund, mit der anderen deutete
er zögerlich nach oben. Yosef legte den Kopf in den Nacken und entdeckte über
sich den Leichnam von Jaared Norte.
    Der Körper des Steuermanns war
auf eine Weise geöffnet worden, die der Vogt nur von Rechtsmedizinern kannte,
die eine Autopsie vornahmen. Aber das da oben waren extreme Variationen der
Schnitte, die bei einer Autopsie zum Einsatz kamen. Massive Eisenstäbe, wie sie
von Bauarbeitern benutzt wurden, um an steilen Klippen Arbeiten auszuführen,
waren in den Toten getrieben worden, um ihn an die Decke des Schuppens zu
nageln.
    Je einer durch die Fußgelenke
und durch die Unterarme, wobei die Gliedmaßen so angeordnet waren, dass sie ein
X bildeten.
    Schnitte quer über den Leib
hatten es dem Mörder ermöglicht, die Haut von Rumpf, Hals und Gesicht zu lösen
und umzuschlagen.
    Die Schnitte verliefen dabei
so, dass die Hautlappen spitz zuliefen. Zwei waren nach links geschlagen, einer
lag über dem Lendenbereich, der vierte bedeckte die blutige grinsende Masse,
die von dem Gesicht des Mannes übrig war. Die Spitzen dieser Lappen waren
ebenfalls mit Bolzen befestigt worden.
    Aus dem geöffneten Körper
hingen Muskelstränge herab, und die Spitzen der Reste seiner Rippen zeigten auf
den blutigen See, der sich unter ihm gesammelt hatte.
    »Haben
Sie so was schon mal gesehen«, brachte Skelta angewidert heraus. »Das ist
entsetzlich.« Yosefs erster Gedanke war der an eine Skulptur, an ein Kunstwerk.
Vor dem Hintergrund der dunklen Metallplatten des Dachs war der Steuermann

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