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DGB 13 - Nemesis

DGB 13 - Nemesis

Titel: DGB 13 - Nemesis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Swallow
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betrachteten.
    »Setzen Sie dem Ganzen ein
Ende«, sagte Erebus.
    Korda zögerte. »Lord?«
    »Tun Sie, was unser Cousin
sagt, Schlachten-Sergeant«, gab Sedirae zurück. »Es wird langweilig.« Eine der
Konturen wurde größer und kam näher, dann sah Tobeld, wie eine in Stahl
gehüllte Hand nach der Phiole griff und sie hochhob. »Ich frage mich, was das
wohl auslöst.« Dann funkelte die Phiole im Licht, als sich der Astartes
vorbeugte und den Inhalt des Fläschchens in das wunde Fleisch an Tobelds Arm
drückte.
     
    Sedirae sah mit an, wie der
Diener mit der gemächlichen, gleichgültigen Art eines Mannes aus dem Leben
schied, der den Tod in vielen Variationen zu Gesicht bekommen hatte. Aus
Interesse sah er genau zu, denn er wollte wissen, ob dieses Ende ihm etwas
anderes zeigen würde als all die Tode, die er bislang mit angesehen hatte.
    Und tatsächlich konnte er eine
Winzigkeit entdecken, die er so nicht kannte.
    Korda legte eine Hand auf den
Mund des Dieners, um dessen Schrei zu dämpfen, während der Leib zuckte und sich
in sich selbst zurückzog. Während des Großen Kreuzzugs hatte der Captain der
13. etwas Vergleichbares auf dem caslonischen Mond beobachtet, als er einen
Mutanten in einem eiskalten See ertränkt hatte, wo er das Ding unter die
Oberfläche des trüben Wassers gedrückt gehalten hatte, bis es sich nicht mehr
rührte. In gewisser Weise fühlte er sich an diese Begebenheit erinnert, als er
mit ansah, wie der Diener seinem eigenen Gift zum Opfer fiel. Der Sklave
trocknete regelrecht von innen heraus aus, auch wenn sich Sedirae nicht
vorstellen konnte, wie das möglich sein sollte. Dort, wo die nackte Haut zu
sehen war, bemerkte er, dass die bleiche und von der Strahlung verbrannte Haut
zuerst leichenblass wurde, dann verlor sie ihre Struktur und wurde dünn wie
Papier. Sie spannte sich über Knochen und Muskelstränge, die mit jeder Sekunde
mehr austrockneten. Sogar im Blut, das sich auf dem dunklen Boden gesammelt
hatte, bildeten sich Wolken, und daraufhin verdampfte alle Feuchtigkeit. Zurück
blieb eine getrocknete, von Rissen durchzogene Schicht auf dem staubigen Grund.
Korda nahm schließlich die Hand weg und schüttelte sie. Pulver rieselte von
seinen Fingerspitzen und wurde vom Wind weggetragen.
    »Ein schmerzhafter Tod«, merkte
der Sergeant an und betrachtete aufmerksam seine Finger. »Sehen Sie?« Er zeigte
einen winzigen Kratzer im Keramit auf seinem Fingergelenk. »Bei seinen letzten
Zuckungen hat er mich gebissen, aber das ist natürlich ohne Bedeutung.« Sedirae
schaute zum Kommandozelt. Niemand war nach draußen gekommen, um festzustellen,
was sich hier abspielte.
    Vermutlich ahnten Horus und der
Rest seiner Mournival nicht mal, dass nur wenige Schritte von ihnen entfernt
ein Attentat auf sie vereitelt worden war. Sie waren mit so vielen anderen
Dingen beschäftigt, so viele Pläne mussten in die Tat umgesetzt und überwacht
werden ...
    »Ich werde den Kriegsmeister
informieren«, hörte er sich selbst sagen.
    Erebus machte einen Schritt auf
ihn zu. »Halten Sie das wirklich für nötig?«
    Er wandte sich zu dem
Ordenspriester um. Der Word Bearer besaß die Gabe, die Aufmerksamkeit anderer Unmittelbar
auf sich zu lenken, wenn er das wollte. Er war wie eine schwarze Sonne, die
alles Licht und sämtliche Materie an sich zog, um sie zu verschlingen. Dann
wieder war er in der Lage, das genaue Gegenteil zu erreichen, indem er alle
Blicke von sich ablenkte, als wäre er gar nicht da — als wäre er ein Geist in
einem Raum voller Leute. In jenen Augenblicken, in denen Luc Sedirae zur
Ehrlichkeit neigte, musste er sich eingestehen, dass er sich in Erebus' Nähe
unbehaglich fühlte. Der Captain der 13. konnte einfach nicht dieses unangenehme
Gefühl loswerden, das seine Gedanken überschattete, sobald der Word Bearer den
Mund aufmachte und zum Reden ansetzte. Nicht zum ersten Mal grübelte er trotz
der Treue, die er den Luna Wolves — jetzt dem Namen und dem Banner nach die
Sons of Horus — geschworen hatte, wieso der Kriegsmeister Erebus so dicht in
seiner Nähe benötigte, um seinen gerechtfertigten und erforderlichen Aufstand
gegen den Imperator durchzuführen.
    Es war einer von vielen
Zweifeln, die auf ihm lasteten. Deren Gewicht schien mit jedem Monat
anzuwachsen, den die Streitkräfte hier in den Tiefen der Galaxis vertrödelten,
während Terra selbst nach wie vor außer Reichweite war.
    Mit einem leisen Schnauben
deutete er auf den Leichnam.
    »Jemand hat soeben versucht,
ihn

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