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DGB 14 - Ketzerfürst

DGB 14 - Ketzerfürst

Titel: DGB 14 - Ketzerfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Dembski-Bowden
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Hemisphären des Trainingskäfigs
schlossen sich hinter ihm. Beide Krieger trugen Gewänder, der eine das Weiß der
terranischen Palastwache, der andere das Grau der XVII. Legion.
    »Ich wollte es aus Ihrem Mund
hören.« Mit beiden Händen umfasste er das Heft und hob die Klinge, womit er die
Handhabung seiner Lieblingswaffe nachahmte.
    Seine Krieger trugen die
traditionelle Gleve, aber Aquillons antikes bidenhander -Breitschwert war
eine ganz eigene Waffe. Er behandelte diese Klinge so selbstbewusst und
mühelos, als hätte er sein eigenes Schwert vor sich.
    Argel Tal hob seine Schwerter
zur Abwehr gekreuzt vor sich und spürte das Brennen der Milchsäure in seinen Muskeln.
In der Vergangenheit hatten beide Krieger dazu geneigt, ihre jeweiligen Stärken
in den Vordergrund zu stellen, indem Aquillon rasend offensiv auftrat und Argel
Tal absolut defensiv blieb.
    »Und? Werden Sie mir sagen, was
geschehen ist?« Tatsächlich war Aquillon nicht in gnädiger Laune.
    Bevor der Word Bearer überhaupt
eine Chance bekam zu antworten, wurden ihm die Klingen aus den Händen
geschlagen, und der Captain fand sich unversehens schwer atmend auf dem Boden
wieder. Die Schwertspitze des Custodes schabte über die schmutzige Haut an
seinem Hals.
    »Jämmerlich«, befand Aquillon
kopfschüttelnd und hielt ihm die Hand   um ihm hochzuhelfen. »Versuchen Sie's noch
mal.« Der Word Bearer verzichtete auf Aquillons Hilfe und stand auf, dann griff
er nach seinen Schwertern. »Mir gefällt Ihr mitleidiger Tonfall nicht.«
    »Dann unternehmen Sie was
dagegen. Aber antworten Sie wenigstens auf meine Frage.« Der nächste Angriff
brauchte ein paar Sekunden mehr, nahm aber das gleiche Ende, und der Word
Bearer musste mit einer Hand das Schwert wegdrücken, dass der andere Mann an
seinen Hals gedrückt hielt.
    »Haben Sie die Berichte nicht
gelesen?«, entgegnete er, ignorierte wieder die helfende Hand seines Freunds
und stand allein auf.
    »Doch, aber die sind sehr vage
gehalten, und das ist sogar noch großzügig ausgedrückt.«
    Argel Tal kannte die Berichte.
    Die Oberfläche von Cadia ...
die Reise ins Auge ...
    Die Schilderungen aller
Ereignisse waren ausweichend formulierte Geschichten, die so wenig mit der
Wirklichkeit zu tun hatten, dass er fast in schallendes Gelächter ausgebrochen
wäre. »Sie sind nicht sehr detailliert«, räumte er ein und hob erneut seine Klingen.
    »Aber sie sind akkurat. Ich
werde da Details ergänzen, wo sie mir bekannt sind.« Diesmal attackierte Argel
Tal, aber Aquillon entwaffnete ihn mit zwei Hieben, nur um den Word Bearer dann
noch mit einem Tritt gegen den Solarplexus erneut zu Boden zu schicken.
    »Fangen Sie bei Vendatha an. Er
sagte mir, dass Lorgar mit einigen seiner Offizieren einem heidnischen Ritual beiwohnen
wollte.«
    »Das stimmt.«
    »Sie blockieren übrigens immer
noch den angetäuschten Hieb.«
    »Ich weiß.«
    »Gut. Reden Sie.« Etwas brannte
in seinem Blut. Etwas Reaktives, das nicht kontrolliert werden wollte. Argel
Tal verkniff sich den plötzlichen Wunsch, den Custodes in einer Sprache zu verfluchen,
die Colchisianisch war und zugleich auch nicht.
    »Es ... war kein Ritual in der
Art, wie wir es befürchtet hatten.«
    Während er redete, stand er
auf. »Unendlich lange wurde aus uralten Texten zitiert. Es wurden die Geister
der Vorfahren angebetet, es gab Tänze, Trommeln und Rauschmittel aus Kräutern.«
Mit den Klingen in den Händen griff Argel Tal wieder an. Metall schlug auf
Metall, Schwerter wirbelten durch die Luft, und dann landete er abermals auf
dem Boden.
    Dabei kam seine Hand den
summenden Gitterstangen des Energiekäfigs bedenklich nahe.
    »Auf dieser Grundlage hat
Lorgar Sie in den Sturm geschickt? Wegen einer ... Theateraufführung, bei der
alte Lügen aufgewärmt wurden?« Diesmal bot Aquillon ihm nicht die Hand an, um
ihm hochzuhelfen. Schwere Zweifel prägten seinen Gesichtsausdruck.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
Der Word Bearer ließ die Schulter kreisen und verzog das Gesicht, als gequälte Muskeln
und Sehnen knackten. »Er hat niemanden in den Sturm geschickt. Wir haben uns
freiwillig gemeldet. Uns fehlte es an standardmäßigen Erkundungsschiffen des
Mechanicums, also haben wir das kleinste Kriegsschiff der Flotte genommen.« Die
beiden Männer umkreisten einander, ihre Klingen waren einen halben Meter
voneinander entfernt. »Sie haben sich freiwillig gemeldet?«
    »Es war ein letzter Versuch,
der Reise noch einen Nutzen abzugewinnen. Ein letzter Vorstoß

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